Hüttenbach ist wieder eröffnetHüttenbach ist wieder eröffnet

Viele Vereine engagieren sich schon seit Jahrzehnten und sorgen so für jede Menge Spaß und Unterhaltung

FLÖRSHEIM (drh) – Früh regt sich das Leben in Hüttenbach. Schon kurz nach 6 Uhr in der Früh steckten die ersten Hüttenbachbewohner ihre Bauplatzgrenzen ab und sicherten sich so das gewünschte Domizil.

 

Bepackt mit Campingstühlen, Sonnenschirmen und Plastikplanen richteten sich die Grüppchen auf ihren kleinen Bauplätzen ein und kaum waren die Grenzen gesichert, machten sich die Kids ans Werk, nach Steinen zu suchen, um Feuerstellen sicher zu umgrenzen. Manch Bauteam legte aber auch Wert auf eine eigene Wasserstelle und fing an, eine Kuhle auszuheben, um diese nach ihrer Abdichtung mit einer Plastikplane als private Teichanlage zu nutzen.
Wegen des schlechten Wetters und Regens wurden viele kleine Bauplätze aber auch schnell mit Regenschirmen und Plastikplanen überdacht, um den Kids eine erste Unterstellmöglichkeit zu geben. Die Kinder machten sich generell aber wenig aus dem trüben Wetter, gab es doch Spezialisten, die sich noch vor der offiziellen Eröffnung im Gras einen Abhang hinunterkugelten und so die Strapazierfähigkeit ihrer Regenkleidung besonders testeten. Gummistiefel und Regenjacken waren am ersten Bautag jedenfalls angebracht.
Die Betreuer, die seit sieben Uhr in der Frühe mit dem Aufbau von Pavillons, Tischen und Bänken und der Verlegung von elektrischen Leitungen zu Gange waren, empfanden das kühlere Wetter gar als angenehm, wäre ein Hüttenbau unter sengender Sonne doch äußerst anstrengend. Ein Hitzschlag war am ersten Hüttenbachtag jedenfalls nicht zu befürchten, aber dennoch wurden die Rotkreuzhelfer dringend gebraucht. Noch bevor Hüttenbach sein Bürgermeisterteam gewählt hatte und der erste Nagel in Holz eingeschlagen war, gab es einen Nageltritt – vermutlich ein Relikt des letzten Jahres.
Bei der Bürgermeisterwahl hatten die elfjährige Lisa Kirschner und der neunjährige Marius Zenker die Nase vorn. Beide Kinder sind zum dritten Mal bei den Ferienspielen dabei und kennen damit die Gepflogenheiten der Kinderstadt. Für die Neulinge erklärte Erster Stadtrat Markus Ochs noch einmal die Grenzen und Regeln von Hüttenbach. So ist eben wegen der Nageltritt-Gefahr festes Schuhwerk zu tragen und beispielsweise das Essen in den Hütten wegen der Ungeziefergefahr untersagt.
Über 20 zum Teil schon sehr erfahrene Betreuer werden aber auch stets ein Auge auf die 304 Ferienspielkinder haben. Die Anmeldezahl sei in diesem Jahr besonders hoch gewesen, sodass vor allem verspätete abgegebene Meldungen zurückgewiesen werden mussten. An den ersten beiden Hüttenbautagen werden die Teamer von 20 Hüttenbauhelfern unterstützt, sodass die Kinder ohne die Hilfe der Eltern ihre Häuschen bauen konnten. „Wir bauen eine Doppelhaushälfte. Auf der einen Seite wohnen wir Jungs, auf der anderen die Mädchen“, erklärten Luca, Jonas, Luke und Louis.
Erfahrene Ferienspielkinder nutzten die Zeit bevor der erste Holzlaster vorfuhr, um sich auch schon für die ersten Aktivitäten und Angebote anzumelden. Reiten stand beispielsweise bei vielen Mädchen ganz vorn auf der Wunschliste. Mit dem Eintreffen der Holzlaster rückte aber das Hüttenbauen in den Vordergrund, schließlich wollten alle doch bald ein trockenes Domizil ihr Eigen nennen.
Viele Vereine engagieren sich schon seit Jahrzehnten bei den Ferienspielen und sorgen so für jede Menge Spaß und Unterhaltung. Eine Person fehlt in diesem Jahr aber dennoch. Manfred Schneider, der sich seit Jahrzehnten um die Ferienspielkinder kümmerte, mit ihnen töpferte, experimentierte oder die geliebten Traktorfahrten unternahm, ist im vergangenen Jahr verstorben. „Jetzt werden andere Kräfte die Arbeit von Manfred Schneider übernehmen müssen, doch eine Traktorfahrt gibt es bislang nicht mehr“, so Haidi Schilling vom Kulturamt. Erster Stadtrat Markus Ochs bot spontan jedoch Oldtimer-Jeep-Rundfahrten für die zweite Ferienspiel-Woche an.

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