Internationales Frühstück

Deutsche und Nichtdeutsche zeigen „gelebte Integration“

FLÖRSHEIM (drh) – Reges Treiben herrschte am Maifeiertag im Christian-Georg-Schütz-Park. Menschen aller Nationen kamen zusammen, um gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF) zu frühstücken.

 

Im Nu waren über 100 Eier in die Pfanne gehauen und frische Brötchen verkauft. Neben einem deutschen Frühstücksbüfett, gab es auch internationale Köstlichkeiten zu probieren. Der Verein „Gerade Linie“, der sich seit vergangenem Jahr intensiv um die Integration ausländischer Frauen kümmert, hatte die südländischen Leckereien beigesteuert. Dem Verein „Gerade Linie“ sollte auch der Erlös aus den Spenden für das Frühstück zu Gute kommen. „Was der Verein leistet ist gelebte Integration“, versicherte Brigitte Geyer. „Gerade Linie“ organisiere Deutschkurse und benötige für die Anmietung von Räumlichkeiten daher eine finanzielle Unterstützung. Manch teilnehmende Frau lebe schon seit vielen Jahren in Flörsheim, ohne selbst jedoch Deutsch gelernt zu haben. Andere hätten gar nicht Schreiben und Lesen können und benötigten vorab eine Einführung in die Schriftsprache.
Gut 40 Frauen haben in „Gerade Linie“ eine Heimat gefunden. „Unser Verein hat ein Tor geöffnet. Die Frauen gehen raus und merken, dass sie willkommen sind“, so die Vorsitzende Saida Amadi. Auch die Männer hätten gegen ein „Hinausgehen“ ihrer Frauen nichts einzuwenden. Sie begrüßen vielmehr, dass die Frauen nun in ihrer eigenen Stadt Anschluss gefunden hätten. Früher hätten sich die Frauen nur mit Frauen gleicher Nationalität getroffen und dafür oft nach Rüsselsheim oder Raunheim fahren müssen. Jetzt sei der Kontakt viel einfacher. Die ersten Berührungsängste seien längst abgebaut und viele Marokkanerinnen begrüßten ihre neu gewonnenen deutschen Freundinnen wie ihre Landsfrauen – mit einem herzlichen Küsschen. 
Vor einigen Monaten noch seien solche Gesten unvorstellbar gewesen. Zum Frühstück der ASF waren die gesamten Familien der Frauen eingeladen. Deutsche und Nichtdeutsche fühlten sich bei herrlichem Frühlingswetter schnell wohl. 
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