Klangvoll in die Zukunft

60 Jahre Musikverein: Großes Jubiläumskonzert in der Stadthalle / Hohe Auszeichnungen für Aktive / Neuer Dirigent vorgestellt

Nach fünfeinhalb Jahren als Dirigent des Musikvereins gibt Frank Gärtner (links) aus beruflichen Gründen den Taktstock an Musiklehrer Bernhard Frank weiter.?(Fotos: R. Dörhöfer)

 

FLÖRSHEIM (drh) – Im normalen Leben bereitet sich ein 60-Jähriger so langsam auf sein Rentnerdasein vor, nicht so aber der Musikverein, der am Samstag mit einem Jubiläumskonzert sein 60-jähriges Bestehen feierte.

 

Ein Blick ins 42 Musiker zählende Orchester zeigte vor allem bei den Querflöten sogar ausgesprochen viele junge Gesichter. „Da zahlen sich die Kontakte unseres neuen Dirigenten zur Schule eben aus“, meinte Pressesprecher Markus Jäger. Dirigent Frank Gärtner dirigierte am Samstag zum letzen Mal den Musikverein und übergab zur Pause den Taktstab an seinen Nachfolger Bernhard Frank. Gärtner stand den Flörsheimer Musikern fünfeinhalb Jahre vor, musste die Aufgabe aufgrund beruflicher Veränderungen jedoch abgeben. Mit stehendem Applaus und dem ein oder anderen Abschiedstränchen dankte das Orchester Frank Gärtner für die geleistete Arbeit.
Dem 39-Jährigen folgt der 35-jährige Bernhard Frank, der seit gut einem Jahr bereits das Nachwuchsorchester „fffortissimos“ leitet. Bernhard Frank ist Musik- und Religionslehrer am Graf-Stauffenberg-Gymasium und leitet dort auch schon die Big Band. „Es war ein Glücksfall, dass Bernhard Frank die plötzlich frei gewordene Dirigentenstelle gleich übernehmen konnte“, sagte Jäger. Die Chemie stimmt, denn nachdem sich Gärtner mit dem Dirigieren des Stückes „Friends for Life“ verabschiedet hatte, durften die gut 400 Zuhörer dem Können der Musiker unter der Leitung von Bernhard Frank lauschen. Das Orchester präsentierte einen „Astronauten-Marsch“, das von der Band „Toto“ bekannte „Africa“ und ein Medley der „Doors“. Die 80er lebten mit Hits wie „Thriller“, „Eye of the Tiger“ und „Up Where We Belong“ auf.

Engagiert und treu
Insgesamt hatte sich der Verein das Ziel gesetzt, die 60-jährige Vereinsgeschichte auch musikalisch widerzuspiegeln und so wurde der Abend bereits mit einem Elvis-Potpourri eröffnet. Der King of Rock 'n' Roll begann seine Karriere im Gründungsjahr des Musikvereins.
Seit 1954 gehören die beiden Musiker Heinz-Josef Diehl und Roland Schwalbach der aktiven Musikertruppe an. Roland Schwalbach, der Es-Horn spielt, ist gar Gründungsmitglied. Beide engagierten sich viele Jahre im Vorstand und übernahmen unterschiedlichste Ämter wie Kassierer, Schriftführer, Zweiter Vorsitzender oder Beisitzer. Heinz-Josef Diehl, Baritonspieler, fungierte von 1964 bis 1975 als Stabführer und ist seit 1975 auch im Amt des Vizedirigenten. Beide sind seit 2011 Ehrenmitglieder des Musikvereins und wurden am Samstagabend für ihre 60-jährige aktive Mitgliedschaft mit dem Ehrenbrief des Hessischen Musikverbandes, einer Verdienstmedaille und der Ehrennadel des Verbandes in Gold mit Diamant ausgezeichnet. Heinz-Josef Diehl und Roland Schwalbach bedankten sich für die Ehrerweisung mit einer Spende für die Jugendarbeit des Musikvereins.
Zudem ehrte Verbandspräsident Horst Sassik die Erste Vorsitzende Gisela Diehl für ihre 35-jährige Vorstandsarbeit. Nach Ämtern wie Beisitzerin und Zweite Vorsitzende ist sie seit 19 Jahren Erste Vorsitzende des Vereins. Der Erste Kassierer Reinhold Neuhaus wurde für 25-jährige Vorstandsarbeit mit der Verdienstmedaille des Verbandes in Gold ausgezeichnet.
Eine Polka, so formulierten es die Moderatoren des Abends, dürfe in keinem Konzert fehlen: „Eine Polka gibt die entsprechende Würze.“ Die Würze kam schließlich von Ernst Moschs „Pfeffer und Salz“. Schlager von Connie Francis ließen Erinnerungen an die Jugendzeit vieler Zuhörer wach werden. Bianca Zuber sang die Francis-Hits wie auch später die bekannten Helene Fischer Songs, mit dem das Orchester am Ende des Abends den Sprung in die Neuzeit schaffte.
Das Jugendorchester fffortissimo kam, nachdem es den Konzertabend mit vier gelungenen Darbietungen bereits eröffnet hatte, noch einmal am Ende des Konzertes zum großen Orchester hinzu. Gemeinsam spielten die Musiker das Beste von „Queen“ und sodann zeigte sich die gesamte Klangfülle des 60-jährigen Musikvereins, der sich somit sicher von einem Rentnerdasein distanzierte. „Atemlos durch die Nacht“ und der „Deutschmeister-Regimentsmarsch“ beendeten den Abend in der Stadthalle.

 

 

 

 

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