Den Winzern bleibt nach dem Wickerer Weinfest also nicht mehr viel Zeit für eine Verschnaufpause, doch immerhin scheint es ein ertragreiches Jahr zu werden. „Die letzten Jahre waren alle eher mager. Da wird es jetzt Zeit, dass die Bestände wieder gefüllt werden“, so Flick.
Fürs Wickerer Weinfest reichen die Vorräte der 18 Winzer aber allemal noch aus, bieten sie doch insgesamt mehr als 150 verschiedene Weine, Sekte und Seccos an. Am Freitag, 1. August, eröffnen die beiden Weinmajestäten Juliana I. und Jennifer I. das Wickerer Weinfest unter Begleitung des Flörsheimer Musikvereins um 18 Uhr an der Festbühne im Ortsmittelpunkt. Von da an dürfen die Wickerer und die auswärtigen Gäste bis Sonntagabend die Produkte der Wickerer Winzer verkosten. Sperrstunde ist am Freitag- und Samstagabend jeweils um ein Uhr nachts.
Für Weinkönigin Juliana ist es das letzte Amtsjahr und so möchte sie dieses Weinfest noch einmal richtig genießen. „Es schwingt schon ein bisschen Wehmut mit“, gestand Juliana auf der Pressekonferenz. „Wir halten am bewährten Weinfestkonzept fest. Dennoch aber gibt es kleine Veränderungen“, meinte Winzervereinsvorsitzender Wilhelm Hück. Eine kleine Veränderung betrifft das Weinfestglas. Erstmalig wird nämlich ein Festglas mit der Aufschrift „Weinfest seit 1974“ verkauft, das in den kommenden Jahren auch weiterverwendet werden kann. Für den Winzerverein bringt dies den Vorteil, dass er keine Lagerhaltung mehr betreiben muss und Restbestände im kommenden Jahr und an weiteren Veranstaltungen des Winzervereins verwendet werden können. „Erfahrungen aus Hochheim zeigen, dass die meisten Besucher auch im kommenden Jahr dennoch wieder ein neues Glas erwerben und so werden uns nur wenige Einnahmen verloren gehen, was sich durch die eingesparten Lagerhaltungen ausgleicht“, rechnete Wilhelm Hück vor.
Insgesamt erwarten die Winzer 12.000 bis 15.000 Weinfestbesucher, verheißen die Wetterprognosen bisher doch auch nur Positives. Polizei, Sicherheitsdienst, Ordnungsamt, Rotes Kreuz und Feuerwehr seien in bewährter Manier auf die Großveranstaltung vorbereitet.
„Dass das Weinfest in die Ferien fällt sorgt uns nicht besonders. Die Fußball-Weltmeisterschaft hätte einen größeren Einfluss“, so Hück, der sich dabei ans Hochheimer Weinfest zurückerinnerte, wo die Stände während des Endspiels ihren Verkauf einstellen konnten.
Das Wickerer Weinfest zeichne sich vor allem durch seine Vielfältigkeit aus, denn zum einen könnten Partyfreunde vor der Weinfestbühne abfeiern, zum anderen gebe es in den Höfen und in den Weinbergen genügend Rückzugsmöglichkeiten für ruhigere Momente. Die Winzer empfehlen vor allem aber auch einen Festbesuch am Sonntagmorgen. Der Flörsheimer Musikverein spielt von 11 bis 13 Uhr im Hof des Tors zum Rheingau und gerade dann hätten die Winzer an den Ständen Zeit für Gespräche über den Wein. „Bei uns stehen die Winzer eben auch noch selbst im Stand und können Fragen zum Wein beantworten“, betonte Hück.
Bei den teilnehmenden Winzern gibt es keine Veränderungen, lediglich ein Hof in der Vorderstraße wird in diesem Jahr nicht öffnen, wofür aber die Pension „Rheingauer Hof“ im Innenhof Wickerer Wein ausschenken wird.