Kunst in der Seniorenresidenz

Bürgermeisterin Antje Köster eröffnet Vernissage

HATTERSHEIM (ak) - „Leben in einem Alten- und Pflegeheim kann auch bunt und schön sein!“, sagte Bürgermeisterin Antje Köster zu den zahlreichen Besuchern der Vernissage zur Ausstellungseröffnung in der Hattersheimer Seniorenresidenz angesichts der hellen und freundlichen Räume dort, die nun dank der Schüler und Schülerinnen der Kunstpädagogin Anita Kaleja nun auch noch mit vielen wunderbaren Bildern geschmückt werden konnten.

 

Seit Anfang August bis Ende Mai 2013 soll die Ausstellung der 90 Kunstwerke im Erdgeschoss und im zweiten Stock der Hattersheimer Seniorenresidenz nicht nur die Bewohner dort erfreuen, sondern auch möglichst viele Besucher anlocken. 
„Wir wollten gerne die Stadt Hattersheim in Form von Kunst in unser Haus integrieren, so dass Hattersheim einen Bezug zur Seniorenresidenz bekommt und aber auch umgekehrt unser Haus mit der Kunst die Zugehörigkeit zu seiner Stadt zeigen kann“, erklärte Einrichtungsleiterin Carmen Walbert die Gedanken, die hinter der Idee zu dieser Ausstellung stehen, „und es ist wunderschön geworden, wir sind sehr, sehr stolz!“ 
Der Kontakt zur Hattersheimer Künstlerin und Kunstpädagogin Anita Kaleja kam über Bürgermeisterin Antje Köster zustande. Anita Kaleja, die in der Vergangenheit schon einige unkonventionelle Ausstellungsideen umgesetzt hat, und ihren Schülerinnen und Schülern gefiel der Gedanke sofort, mit einer Ausstellung von „Hattersheimer Bildern“ in der Seniorenresidenz die Möglichkeit der Begegnung von Bewohnern und Mitarbeitern mit Ausstellungsbesuchern zu schaffen. „Es war uns nicht nur ein Anliegen, die Seniorenresidenz und ihre Bewohner mit unserer Ausstellung in Hattersheim willkommen zu heißen – bei dem Projekt ging es uns vorrangig um Kommunikation, darum, die Begegnung mit den Menschen zu suchen, die hier leben, arbeiten oder zu Besuch kommen. Wir wünschen der Einrichtung, dass zahlreiche Interessierte hier nicht nur einen Blick auf unsere Bilder werfen, sondern sich auch für dieses freundliche und offene Haus interessieren!“ 
Dabei hofft sie im Stillen, dass bei den Ausstellungsbesuchern auch Menschen sein werden, die erkennen, wie sehr es in einem Alten- und Pflegeheim „nach Ehrenamt ruft“. „Vielleicht sind ja sogar Besucher dabei, die in ihrem Leben nicht so ausgebucht sind und die eventuell Zeit dafür haben, mal mit Senioren spazieren gehen zu können oder sonst etwas mit ihnen unternehmen möchten“ wünscht sie sich. Anita Kaleja hat inzwischen selbst viele positive Gespräche mit Bewohnern der Seniorenresidenz geführt und würde es sehr gerne sehen, wenn die Bilder der Ausstellung solche Begegnungen, wie sie sie hatte, fördern würden. „Das Gemeinsame soll wachsen und unsere Bilder sollen dabei helfen!“ ist ihre Hoffnung. 
Das Konzept für die Hängung der Bilder von Renate Geier, Elsa Ghiglino-Ries, Manuela Grasse, Iris Hill, Christa Jütterock, Ingrid Kulp, Helene Nida, Monika Staab-Nader, Doris Thoms, Marlies, Drott, Nicole Gronemeier, Sylvia Hönig, Margarete Hoppe-Basak, Thea Tobisch-Schuster und Josef Dirnberger haben die Kunstschüler mit Anita Kaleja und Carmen Walbert gemeinsam entwickelt, dabei wurden die Schwierigkeiten etwa in den langen Gängen mit den vielen Unterbrechungen durch Türen, Schilder oder Fahrstühle mit Geschick und Fingerspitzengefühl gemeistert. Nun kann man dort nicht nur zarte Landschaftsaquarelle, farbenfrohe Ölpastell-Zeichnungen und beeindruckende Acryl-Gemälde betrachten, sondern auch einen Eindruck in die Methode gewinnen, mit der Anita Kaleja ihre Schüler an die Kunst heranführt. „Wir suchen oft Wege zur Abstraktion, aber immer eng an der gesehenen Form“, erklärte Anita Kaleja etwa die Bilder mit den wunderbaren Blütenvergrößerungen, die durch die maximierte Darstellung von im Kleinen jedem Betrachter bekannte Details sehr beeindrucken. Auch zeichnerische „Vorarbeiten“ der Schüler zu solchen großen Gemälden sind ausgestellt. 
Einige der Bilder der Ausstellung stellen Szenen und Stimmungen aus dem Garten des Hattersheimer Nassauer Hofs dar und bezaubern mit besonderem Licht- und Schattenspiel und fast mediterran schöner – aber doch deutlich Hattersheimer! –- Atmosphäre. Alle ausgestellten Bilder sind mit Nummern versehen. Listen, aus denen zu ersehen ist, wer sie gemalt hat, hängen ebenfalls aus. Bei Interesse an einem der Kunstwerke kann der Betrachter über die Rezeption in der Seniorenresidenz Kontakt zum Maler oder zur Malerin bekommen – mit nach Hause nehmen kann man die Bilder allerdings erst nach Ende der Ausstellung im Mai 2013. Einige der Bilder hängen so gut an ihrem jetzigen Platz, dass man ihnen wünschen würde, es würden sich vielleicht „Sponsoren“ finden, die es ermöglichen würden, dass sie dort weiter hängen bleiben könnten. 
Einen Besuch der Ausstellung in der Seniorenresidenz kann man im Übrigen gut mit einer Einkehr in der dortigen Cafeteria, die auch Besuchern offen steht, verbinden.
 
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