Schöner Start in die Saison

Eröffnung des Gartenjahres im Siedlungsgarten in Hattersheim – mit Suppenwettbewerb

Das Schulorchester der Regenbogenschule bereicherte das Programm des Gartenfestes in der Siedlung.
(Fotos: A. Kreusch)

HATTERSHEIM (ak) – Obwohl die Hattersheimer Siedlung ja dafür bekannt ist, dass dort Feste bei wirklich jedem Wetter gefeiert werden wie sie eben fallen – über den strahlenden Sonnenschein und die angenehmen Temperaturen am Samstagnachmittag, 30. April, zur gemeinsamen Feier der „Eröffnung der Gartensaison in der Essbaren Siedlung“ freuten sich doch ganz offensichtlich ausnahmslos alle der zahlreichen Besucher: Im Grünen in der Sonne sitzen, Kaffee und Kuchen, Gegrilltes und die Spezialitäten des Suppenwettbewerbes genießen, dabei noch gute Musik hören und mit netten Nachbarn plaudern – was will man noch mehr vom Frühling?

Auch die Mitarbeiter des Stadtteilbüros, Heike Bülter, Eberhard Roth und Yvonne Höhl, strahlten schon vor der Begrüßung, die sich an diesem schönen Tag nicht nur an die vielen Bewohner der Siedlung, an den Geschäftsführer der Hattersheimer Wohnungsbaugesellschaft (Hawobau) Holger Kazzer, an Bürgermeisterin Antje Köster, an Gloria Gotzhein vom Grünflächenamt sowie an viele Mitglieder des Magistrats und der Stadtverordneten-Versammlung Hattersheims richtete, denn auch der neugewählte Stadtverordnetenvorsteher Hattersheims, Günter Tannenberger, hatte sich unter die Besucher des Festes gemischt und fühlte sich offensichtlich wohl.

Die Eröffnung des Gartenjahres im Siedlungsgarten stand in diesem Jahr unter dem Motto „Natürlich schön, Vielfalt an jeder Ecke“, unter dem sich die Hattersheimer Kooperationspartner KulturForum, Gärtnerei der Schlockerstiftung, Hawobau und Stadtteilbüro und das Naturschutzhaus Weilbacher Kiesgruben zusammengefunden haben, um Veranstaltungen von GartenRheinMain, dem Projekt der KulturRegion FrankfurtRheinMain (in diesem Jahr unter der Überschrift „Grüne Ringe und Blaue Bänder“) mit der Kampagne des Landes Hessen „Wildes Hessen?! – Mehr Vielfalt in Garten, Dorf und Stadt“ gemeinsam in Hattersheim durchzuführen. Als sichtbares Zeichen dieses Mottos leuchtete schon eine der „Blauen Tonnen“, von denen bald mehr als vierzig Stück mit Wildkräutern bepflanzt als „Blaues Band“ die ganze Stadt zieren werden, vor dem Zaun des Siedlungsgartens, direkt an der Ecke, an der ein von den Kindern und Jugendlichen der Siedlung vorbereitetes gemeinsames Wildstaudenbeet angepflanzt werden soll. In den 22 kleinen Parzellen des Gartens und an den beiden dazugehörenden Hochbeeten ruhte an diesem Tag die Arbeit – alle Beete waren schon in der Zeit zuvor „frühlingsklar“ gemacht worden, sodass sicher gleich nach den „Eisheiligen“ die ersten Pflanzaktionen der Siedlungsgärtner starten können.

Nachdem zum Auftakt der Veranstaltung das Schulorchester der Regenbogenschule alle Gäste musikalisch unterhalten hatte, sprach Bürgermeisterin Antje Köster den Mitarbeitern des Stadtteilbüros und dem Geschäftsführer der Hawobau ihren Dank für die Organisation des schönen Nachmittages aus. „Dieses Gartenfest ist immer ein Highlight in der Siedlung“, freute auch sie sich mit allen darüber, „dass der Wettergott es so gut mit uns gemeint hat!“ Die Bürgermeisterin stellte heraus, wie gut das Projekt „Essbare Siedlung“ seit seinen Anfängen die Bewohner der Siedlung zusammengeführt hat. Sie wies darauf hin, dass man in Hattersheim in diesem Jahr besonders gut auf eine „tolle, spannende Saison“ im Grünen vorbereitet ist: „Wir haben viele spannende Projekte für alle Altersgruppen, vom Basteln oder Geo-Caching für Kinder über ein Konzert auf der Hawobau-Terrasse, einer Lesung am Main in der Okrifteler Uferbar bis hin zu einem Workshop zur Herstellung von Kräuterschnaps im Hattersheimer Veranstaltungskalender – ich würde mir wünschen, dass viele Menschen da vorbeikommen mögen und diese Aktivitäten genießen!“

Holger Kazzer bedankte sich galant bei Antje Köster dafür, dass sie „gutes Wetter mitgebracht“ hatte, er begrüßte auch Altbürgermeister Hans Franssen sowie den designierten Bürgermeister Klaus Schindling. „Dass unser ,Urban-Gardening-Projekt' nun schon ins vierte Jahr geht, ist wirklich ein Grund zum Feiern, dass es so ein Erfolg geworden ist, verdanken wir auch der Unterstützung durch die Stadt, aber vor allem dem Einsatz der Mitarbeiter unseres Stadtteilbüros“, berichtete Kazzer unter dem Beifall der Gäste. „Es wird seit dem Beginn konstant genutzt!“ Einen besonderen Dank richtete er auch an Gloria Gotzhein: „Sie hat nicht nur einen grünen Daumen, sondern auch ein grünes Herz!“, stellte Kazzer gerne fest. Die Bewohner der Siedlung forderte er auf, auch in diesem Jahr wieder zahlreich am Blumenwettbewerb in der Siedlung teilzunehmen, Tütchen mit Blumen-Samen und Anmeldungen lagen am Infostand der Hawobau bereit. „Das liegt mir nämlich ganz besonders am Herzen – viele kleine Dinge und Blumen verschönern unsere Siedlung und machen so auch das Leben hier schöner“, meinte Kazzer, der auch sichtlich stolz berichtete, dass die Kuchentheke wieder von den „Damen des Runden Tisches“ organisiert und bedient wurde und dass sich die Jugendlichen der Siedlung wieder um die Getränke und die gegrillten Speisen für die Gäste des Festes kümmerten.

Wer kocht die beste Suppe?
„Wenn ich hinüber schaue zum Suppenwettbewerb, sehe ich lauter zufriedene Gesichter – es scheint zu schmecken“, konstatierte Holger Kazzer zufrieden. „Unser Suppenwettbewerb ist für alle Beteiligten sicher in jedem Jahr wieder ein kulinarischer Gewinn!“ Tatsächlich: Vor der langen Theke mit den fünf großen Töpfen auf Heizplatten bildeten sich immer wieder Schlangen, jeder wollte gerne alle fünf Suppen probieren. In diesem Jahr waren drei „Chefköche“ gegen zwei Köchinnen angetreten, um mit ihren Leckereien auf Stimmenfang zu gehen: Jeder, der die Suppen probierte, konnte nämlich auf einem Zettel drei Punkte verteilen, entweder alle an seine Lieblingssuppe des Tages oder jeweils einen an die Suppen, die ihm am besten schmeckten. Die Entscheidung fiel auch diesmal wieder gar nicht leicht, ob die „Kartoffelsuppe mit Krabben“, die Jürgen Königs vom Psychosozialen Zentrum des DRK gekocht hatte, die „Kichererbsen-Suppe mit Gemüse“ von Diana Faquirzada, die „Indische Dhal-Suppe“ von Klaus Schindling, die „Linsensuppe mit Klößchen“ von Agnes Märcz oder die „Radieschen-Suppe“ von Chris Savage – alle schmeckten tatsächlich vorzüglich! Alle Köchinnen und Köche freuten sich über den Zuspruch und das viele Lob derer, die kosteten. Jürgen Königs vom Psychosozialen Zentrum hatte schon im letzten Jahr am Wettbewerb teilgenommen. „Einige unserer Klienten wohnen hier in der Siedlung, wenn wir dann als Mitarbeiter hier dabei sind und mitmachen, dann kommen sie noch lieber zu solchen Veranstaltungen“, beschrieb er seine Motivation, wieder im kulinarischen Wettbewerb zu starten. Klaus Schindling, der zukünftige Hattersheimer Bürgermeister, nahm zum ersten Mal am Suppenwettbewerb teil, auch er strahlte über das ganze Gesicht ob des vielen Lobes seiner Suppe aus roten Linsen. „Ja, ich habe lange überlegt, was ich hier für eine ,schwarze' Suppe anrühren könnte – aber das wäre letztlich nur die Möglichkeit gewesen, alles anbrennen zu lassen“, lachte er augenzwinkernd, „und das wollte ich keinem zumuten!“ Die ihm immer wieder gestellte Frage, ob er die Suppe denn auch selbst gekocht habe, beantwortete er mit einem eindeutigen Ja: „Also ich habe gekocht und meine Mutter hat zugeschaut!“ Chris Savage überraschte mit seiner ziemlich ungewöhnlichen, aber überraschend leckeren „Radieschen-Suppe“, bei der sogar das Grün der kleinen roten Wurzeln Verwendung findet. „Das ist einfach toll – bei der Suppe wird einfach alles verwertet, da bleibt nix übrig zum Wegwerfen“ staunte sogar Heike Bülter beim Verkosten, „dass man auch die Blätter von Radieschen so gut nutzen kann, ist klasse!“

Obwohl die Herren in der Mehrheit waren, gewann auch in diesem Jahr wieder eine Köchin: Diana Faquirzada, die schon im letzten Jahr mit ihrer „Afghanischen Gemüsesuppe“ beeindruckte, lag in der Endauswertung mit ihrer „Kichererbsen-Suppe mit Gemüse“ mit nur einem, aber dem entscheidenden Punkt vor Jürgen Königs und der „Kartoffelsuppe mit Krabben“, den dritten Platz belegte Klaus Schindling mit seiner roten „Indischen Dhal-Suppe“ vor Chris Savage mit der „Radieschen-Suppe“ und Agnes Märcz mit der „Linsensuppe mit Klößchen“, alle Teilnehmer nahmen kleine Preise mit nach Hause.

Während die „großen“ Gäste den Nachmittag mit entspanntem, geselligen Zusammensitzen verbrachten, hatte das Stadtteilbüro zusammen mit der Stadt Hattersheim für die „kleinen“ eine besondere Aktion vorbereitet: Zusammen mit Petra Schall konnten sie Blumentöpfe zunächst bunt verzieren und dann mit Erdbeeren bepflanzen.

Für die schöne musikalische Umrahmung des Festes sorgte Chris Savage mit Gesang und mit seiner Gitarre.

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