Boliden statt Seifenkisten

5. Stadtmeisterschaft im Seifenkistenrennen

EDDERSHEIM …

… (idl) – Vor vier Jahren vom Ehrenvorsitzenden des Eddersheimer Vereinsrings, Dieter Freidhof aus der Taufe gehoben, hat sich die im Rahmenprogramm des Eddersheimer Fischerfestes ausgetragene ‚Stadtmeisterschaft im Seifenkistenrennen’ zu einem festen und beliebten Programmpunkt des Festwochenendes gemausert. Bei der 5. Stadtmeisterschaft am vergangenen Samstag gingen insgesamt 19 Mädchen und Jungen an den Start.

Nach einem Probedurchlauf, bei dem sich die Nachwuchsrennfahrer mit ihren Gefährten und der Strecke in der Ankerstraße vertraut machen konnten, startete der eigentliche Wettkampf. Während die Fahrtzeiten bei den ersten Stadtmeisterschaften noch per Hand gestoppt wurden, geht’s auch beim Juxrennen nicht mehr ohne elektronische Unterstützung.

Zur Messung werden Lichtschranken eingesetzt. „Das ist natürlich viel genauer als die Messung per Hand“, erläutert Rennleiter Dieter Freidhof, der das Rennen via Headphone von der Startrampe aus kommentierte. „Die Zeiten liegen so eng beieinander, da wollen wir uns nicht auf Handzeichen und Handstoppung verlassen.“

Keine Elektronik, aber Hightech gibt es auch bei den Boliden der jungen Rennfahrer zu bestaunen. Der Begriff ‚Seifenkiste’ kommt einem beim Anblick von Quergestängen und ausgeklügelten Lenkvorrichtungen und Radaufhängungen nur zögerlich über die Lippen. Die Grundkonstruktion aber ist die Gleiche. Und für die gibt’s auch klare Regeln. „Die Kisten müssen technisch einem Formblatt entsprechen“, macht es Dieter Freidhof klar, „das ist zwar nicht so umfangreich wie in der Formel 1, aber ohne geht es nicht, damit alle Teilnehmer die gleichen Chancen besitzen.“

Zumindest optisch aber sind gewaltige Unterschiede auszumachen. Manche Kisten gleichen einem amerikanischem Dragster mit Flammendekoration und Heckspoiler, andere kommen daher wie ein Schnauferl von Anno Dazumal. Wie die von Veranstalterseite gestellten ‚Boliden’, mit denen auch Fahrer ohne ‚väterlichen’ Rennstall die Möglichkeit erhalten, am Seifenkistenrennen teilzunehmen. Zwei Durchgänge hatte jede Starterin und jeder Starter zu absolvieren, man hatte also durchaus die Chance, nach einem etwas schlechteren Lauf zu kontern.

Am Ende hatte Lars Göbel mit einer Gesamtzeit von 24,93 Sekunden die Nase ganz vorn. Wie eng es zuging, belegten die Rennzeiten von Katharina Zengeler und Lisa-Marie Schäfer, die beide mit einer Gesamtzeit von 25,89 Sekunden gestoppt wurden und sich den zweiten Platz teilten. Mit 26,65 Sekunden gelang auch Tim Kuwaldt der Sprung aufs Podest, einen Sonderpokal für die schönsten Seifenkisten durften die Brüder Paul und Max Schäfer entgegennehmen, die in flotten Naturholzkisten an den Start gegangen waren.

Doch auch die Mädchen und Jungen auf den weiteren Plätzen gingen nicht leer aus. Bei der Siegerehrung am frühen Samstagabend bekamen alle ein T-Shirt und eine Plakette überreicht.

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