Packende Rennen auf dem Main

Drachenbootcup 2015: Wettbewerb vereint Sport und „Fun“ / Bunt gemischtes Teilnehmerfeld

Jahr für Jahr ein Spektakel der Superlative: 30 Teams gingen bei der achten Auflage des Drachenbootrennens an den Start. Am Ufer feuerten die Besucher die Paddler mächtig an.
(Fotos: R. Dörhöfer)

FLÖRSHEIM (drh) – Zeltlagerfeeling herrschte auch beim 8. Drachenbootcup des Flörsheimer Rudervereins. Spätestens am Sonntag, 6.9., hatten sich die Teams auf dem Platz unterhalb des Maindamms mit Pavillons, Zelten oder auch LKWs zahlreiche Behausungen gebaut und es sich mit Decken und Liegen gemütlich gemacht. Überall waren Trikots zum Trocknen ausgelegt. „Die Atmosphäre stimmt und das Wetter spielt auch noch ganz gut mit“, freute sich Organisator Frank Herzog vom Flörsheimer Ruderverein.

Insgesamt nahmen 700 Drachenbootfans an der Aktion teil und paddelten in mehreren Duellen stromaufwärts. 13 Teams kamen dabei aus Flörsheim und 17 hatten zum Teil lange Anfahrtswege in Kauf genommen. „Das ist der erste Cup, bei dem die auswärtigen Teams dominieren“, so Herzog. Dabei kamen die Auswärtigen auch nicht mehr nur aus dem Frankfurter Raum, sondern beispielsweise auch aus Gießen, Marburg oder Böckingen. „Diese Teams trainieren das Drachenbootfahren regelmäßig. Sie paddeln in einer anderen Liga als die Flörsheimer Fun-Teams“, fasste Herzog seine Beobachtungen zusammen. Deshalb soll im kommenden Jahr auch wieder ein Flörsheimer Stadtpreis ausgelobt werden, um die Attraktivität für einheimische Teams zu erhöhen. „Wir werden auch gezielt bei Vereinen und Jahrgängen wieder um eine Teilnahme werben“, versprach Herzog. Doch aus seiner langjährigen Organisationserfahrung weiß Herzog, dass die Euphorie kurz nach einem Drachenbootrennen bei vielen groß ist, diese sich im Laufe des Jahres dann aber auch schnell wieder verflüchtigt: „Es ist nicht leicht, ein Boot mit Paddlern voll zu bekommen.“ Manch einer merke gar erst am Vorabend, dass er aufgrund beruflicher Verpflichtungen doch nicht teilnehmen kann. „Solch kurzfristigen Absagen bringen die Teamkapitäne an ihre Grenzen“, gab Herzog zu verstehen.

Super Stimmung
Nach den Vorläufen trennte sich das Teilnehmerfeld in Sport- und Funcup, und so fanden sich die meisten Einheimischen im Fun-Cup-Feld wieder. Das Boot „Bachclub Weidenmühle Masters“ hingegen sicherte sich einen hervorragenden zweiten Platz im Sportscup und wurde somit auch mit dem Stadtmeistertitel geehrt. Erstmalig schickten die Weidenmühlen-Paddler auch ein Damenboot ins Rennen. Die Wickerer Damen trafen auf ein zweites Frauenboot, die „Girlie Dragons“; beide Teams hatten zwar keine wahren Siegchancen, steuerten aber dafür umso mehr gute Laune bei. Der Ruderverein lobte kurzerhand auch einen „Gute-Laune-Sonderpreis“ aus und belohnte die pink gekleideten Ladies mit einem Sonderpreis. „Die machen wirklich super Stimmung. Es wäre schön, wenn wir im kommenden Jahr einen eigenen Damencup ausfahren könnten“, so Herzog.
Neben den Damen paddelten auch die Kinder des Flörsheimer Narrenclubs aus reinem Spaß am Drachenboot-Feeling mit. „Die sind es quasi schon gewohnt, dass sie mit dem ersten Preis von hinten nach Hause gehen“, schmunzelten die Organisatoren, die das Durchhaltevermögen der Nachwuchspaddler aber deshalb nicht weniger würdigten. Platz eins ging im Sportcup an die „Hellas Drachen“ aus Gießen und Rang drei belegten die „1911er Lahndrachen“ vom Marburger Ruderverein. Im Funcup siegte das Boot der „Wilden Kerle“ vor den gleichauf liegenden „Weihwasserpiraten“ und den „Flerschemer Party Fischen“.
„Das Teilnehmerfeld ist nach wie vor sehr gemischt. Vom Kindergartenkind bis zum Großvater sitzt alles im Boot“, so Herzog. Das Drachenbootrennen sei eben ein Sportevent für viele Generationen und verbinde Jung und Alt, Auswärtige und Einheimische, Inländer und Ausländer. Im Boot der Kasteler „Maaraue Flitzer“ fanden auch einige Flüchtlinge Platz. „Hier sitzen sprichwörtlich alle in einem Boot“, sagte auch der Moderator übers Mikrofon. Alle Rennen wurden stets von einer großen Fangemeinde am Ufer angefeuert und gerade in den Nachmittagsstunden war an der Uferpromenade kaum ein Durchkommen mehr. „Das Drachenbootrennen ruft uns als Ruderverein den Bürgern stets ins Bewusstsein und wir können die Einnahmen für unseren Erweiterungsbau auch gut gebrauchen“, sagte Herzog. Ende des Jahres sollen die neuen Umkleide- und Trainingsbereiche für die Nutzung der Ruderer freigegeben werden. 2016 wird es ein großes Einweihungsfest geben.

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