In der Stube ließ es sich gut aushalten

Der Schiffsmühlenverein bot am Neujahrstag ein Ausflugsziel, hatte aber mit den frostigen Temperaturen zu kämpfen

Die Vereinsaktiven trafen sich am Neujahrstag in der von einem Elektroheizer aufgewärmten Stube, da durch den Neujahrsfrost draußen der Aufenthalt in der ungeheizten Schiffsmühle auf Dauer doch etwas ungemütlich war.
(gus/Fotos: Steinacker)

 

GINSHEIM (gus) – Es ist das Ausflugsprogramm der Ginsheimer am 1. Januar, wenn die Bürger der Stadt ansonsten die Silvesternacht zu verdauen haben. Die Schiffsmühle am Ginsheimer Rheinufer öffnete auch in diesem Jahr wieder zum Neujahr ihre Pforten und begrüßte die Gäste mit einem Gläschen Sekt. Ansonsten war für drei Stunden am Nachmittag ein ganz normaler sonntäglicher Öffnungstag der Mühle bei Führungen der Mitglieder des Vereins Historische Rheinschiffsmühle Ginsheim durch das Bauwerk.

Die Nachfrage war in diesem Jahr vielleicht etwas schwächer ausgeprägt als sonst, da der Frost die Mainspitze im Griff hatte und die Schiffsmühle bekanntlich weder über Heizkörper noch eine Fußbodenheizung verfügt. Doch der Verein durfte mit der Besucherzahl trotzdem durchaus zufrieden sein. Die Temperaturen im Schiff lagen entgegen den zwei bis vier Grad Minus an Land deutlich über dem Gefrierpunkt, aber gemütlich ist dann doch etwas anderes.

So trafen sich die Mitglieder des Schiffsmühlenvereins in der guten Stube, in der ein Heizlüfter für angenehme Temperaturen in diesem kleinen, abgetrennten Raum sorgte, wo sich auf den Originalschiffen einst die Müller aufs Ohr legen konnten. Der Vereinsvorstand um Herbert Jack hat in den vergangenen Jahren die Aufbauarbeit des Maschinenparks abgearbeitet und wird sich daher in diesem Jahr vor allem der Pflege des Bestandes widmen – auch damit hat der Verein genug zu tun, erste Reparaturen standen schließlich schon an.

Ein Projekt, das schon im vergangenen Jahr zum Neujahrstag verkündet wurde, soll nunmehr aber doch endlich angegangen werden. Für den Sackaufzug ist der Seilzug schon länger installiert, auch der Einlass in der Decke, durch die die Säcke in die obere Etage gelangen sollen, ist im Prinzip fertig. „Da muss aber noch ein Geländer drumherum, das sich aber auch wieder entfernen lassen muss“, erläutert Jack die Aufgabe, denn die Seilwinde arbeitet mitten in der Empore, die aber natürlich weiter für Vorträge nutzbar bleiben soll.

Der Verein wird neben den regelmäßigen Führungen, die für Erwachsene in diesem Jahr um einen Euro teurer werden, auch wieder einige Ausflüge unternehmen. Denn nichts ist interessanter, als ähnliche Projekte zu besuchen und zu schauen, wie und in welchen Formen und Bauwerken die im vergangenen Jahrhundert zu Ende gegangene Schiffsmühlenepoche weiterlebt.

er Verein will sich wieder mit einem größeren Programm auf der Rampe als im vergangenen Jahr am Deutschen Mühlentag beteiligen, Ende September wird zudem der sechste Geburtstag der Ankunft des Schiffes öffentlich gefeiert. Es gibt neben den regulären Öffnungstagen eben immer wieder einen guten Grund, den Weg hinaus ans Rheinufer zu suchen.

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