20 Jahre Städtepartnerschaft

Flörsheimer und Péroliens feiern Verschwisterung in Partnerstadt

FLÖRSHEIM (hb) – In der vergangenen Woche haben Flörsheimer und Péroliens gemeinsam die Feierlichkeiten anlässlich 20 Jahren Städtepartnerschaft zwischen Pérols und Flörsheim begangen.

 

Eine stattliche, 116 Personen zählende Delegation hatte sich von Flörsheim aus auf den Weg in die südfranzösische Stadt in der Region Camargue gemacht, acht davon waren sogar mit dem Fahrrad zur über 1.000 Kilometer langen Reise in den Süden aufgebrochen. Am Mittwoch, 16. Mai, wurden die Flörsheimer in Pérols begrüßt, zum Empfang der Radler, die mit einer Polizeieskorte in den Ort geleitet wurden, spielte eigens eine Blaskapelle.
Am Donnerstag drehte sich alles um die in der Camargue gezüchteten Stiere. Zunächst waren die Flörsheimer Gäste zum „Frühstück auf der Wiese“ eingeladen, wo sie beim Markieren der Jungstiere zusahen. Einer der Stiere zeigte sich allerdings wenig gastfreundlich und nahm nach dem Markieren mit dem Brandzeichen eine Flörsheimerin, die sich nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen konnte, buchstäblich auf die Hörner und wirbelte sie durch die Luft. Glücklicherweise hatten die Begegnung mit dem Tier und die anschließende unsanfte Landung auf der Weide außer einigen blauen Flecken keine ernsteren Folgen für die Frau. Die Rinder wurden später durch die Straßen von Pérols in die örtliche Arena getrieben, wo ein unblutiger Stierkampf folgte. Abends erlebten die Flörsheimer Besucher eine Show mit Pferden und Stieren der Camargue, die glücklicherweise erst am Ende mit einigen Regentropfen garniert wurde.
Am Freitag stand ein Ausflug in die benachbarte Stadt Montpellier auf dem Programm, mit der Anfang April in Betrieb genommenen Straßenbahnlinie fuhr die Reisegruppe ins Zentrum zur Stadtbesichtigung. Nachmittags ging es nach einer Weinprobe ins Odysseum, ein Geschäfts- und Vergnügungsviertel in Montpellier, das die Möglichkeit zu einem Einkaufsbummel beziehungsweise zum Besuch des Schauaquariums „Mare Nostrum“ bot. Abends feierten die Flörsheimer auf Einladung des Pérolser Freundeskreises „Cercle des Amis de Flörsheim“ beim gemeinsamen Abendessen im Pérolser Gemeindehaus „Salle Yves Abric“ mit den französischen Gastgebern.
Am Samstag standen die offiziellen Feierlichkeiten zum Jubiläum der Städtepartnerschaft auf dem Programm. Dabei enthüllten die Bürgermeister Christian Valette und Michael Antenbrink sowie Alt-Bürgermeister Dieter Wolf vormittags auf dem „Square de l’Amitié franco-allemande“ eine Gedenktafel. Anschließend wurde das Geschenk der Stadt Flörsheim der Öffentlichkeit präsentiert: Zwei von einem französischen Künstler gefertigte Bleiglasbilder mit den Wappen beider Städte zieren nun den Eingangsbereich des Rathauses in Pérols. Die Musikschule Pérols lieferte mit einem Platzkonzert den musikalischen Rahmen. Nachmittags machten die Flörsheimer einen Ausflug in das sehenswerte historische Städtchen Aigues-Mortes mit seiner imposanten Befestigung.
Für den Samstagabend hatte die Stadt Pérols zum offiziellen Empfang in den „Salle Yves Abric“ geladen. Den musikalischen Rahmen gestaltete das Flörsheimer Salonensemble mit, das für seine Darbietungen viel Applaus erhielt. Angelegentlich der Feier zeichnete Bürgermeister Michael Antenbrink drei Personen aus beiden Städten aus, die sich in besonderer Weise um die Städtepartnerschaft bemüht haben. Auf Seitens Pérols erhielten Bürgermeister Christian Valette und Gilles Rheims, ehemaliger Stadtverordneter und vormaliger Präsident des „Cercle des Amis de Flörsheim“, die Flörsheimer Stadtplakette in Silber. „Ohne die tatkräftige und von innerer Überzeugung getragene Unterstützung der Herren Valette und Rheims wären 20 Jahre Städtepartnerschaft Pérols-Flörsheim kaum möglich gewesen“, lobte Bürgermeister Michael Antenbrink. Auf Flörsheimer Seite wurde Hans Dieter Darmstadt ausgezeichnet. Er war bereits in die Vorbereitungen zur Städtepartnerschaft involviert und gehört zusammen mit Dr. Dieter Janzen und Alt-Bürgermeister Dieter Wolf zu den „Gründungsvätern“ der Jumelage. Darmstadt hat außerdem den Freundeskreis Pérols-Flörsheim mitgegründet und übte dort bis vor kurzem das Amt des Kassierers aus. Als Anerkennung seiner Leistungen zum Wohle der Städtefreundschaft erhielt er die Flörsheimer Bürgermedaille in Bronze.
Bürgermeister Antenbrink unterstrich in seiner Festansprache die Bedeutung persönlicher Kontakte zwischen Deutschen und Franzosen: „ Nur im direkten Gespräch lernen wir die besonderen Mentalitäten, Denkweisen und kulturellen Eigenheiten kennen und vor allen Dingen verstehen. Nur im direkten Austausch miteinander kann sich wirkliche Wertschätzung für einander entwickeln. Daran weiter zu arbeiten, die Jugend für einander und für die europäische Idee zu begeistern, das ist unsere Aufgabe für die Zukunft“, sagte Antenbrink.
Am Sonntag, 20. Mai, traten die Flörsheimer wieder die Heimreise an, mit vielen schönen Eindrücken im Gepäck kamen sie abends wohlbehalten zu Hause an.

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