Durchschnaufen für die großen Träume

Abschlussfeier in der Stadthalle für 136 Abiturientinnen und Abiturienten an der Graf-Stauffenberg-Schule

Die Abiturientinnen und Abiturienten mit dem besten Schnitt sowie den Bestleistungen in einzelnen Fachgebieten durften auf der Bühnen eine Auszeichnung entgegennehmen.

Wenn 136 junge Männer und Frauen gerade ihre Reife zum Hochschulstudium bewiesen haben, sind die schlauen Sprüche nicht weit. Die Abschlussfeier mit Zeugnisausgabe für den Abiturjahrgang 2023 des Graf-Stauffenberg-Gymnasiums wurde wie üblich zum Zitatenkampf der Festredner und Gratulanten. Geboten wurden diesmal etwa Friedrich Schiller, Heinrich Heine, Mark Twain, Wilhelm Busch und GommeHD. Keine natürlich endende Reihe, denkt da der Bildungsbürger angesichts des Letztgenannten - und hat Recht.

Das Zitat zum Youtube-Star mussten die Schülerinnen und Schüler sich schon selbst basteln. Sie lösten mit dem Ergebnis, ein Wortspiels, das sie zum Abi-Motto machten, bei der Elterngeneration Rätselraten aus: „Mir gommen nie wieder.“ Während Bürgermeister Bernd Blisch zunächst spontan an eine Kulturinvasion aus dem thüringischen/sächsischen Sprachraum dachte, wähnte Schulleiter Klaus Hartwich einen Tipp- oder Rechtschreibfehler vor sich, hatte aber im Gegensatz zum Rathauschef Unterstützung zu Hause: Auch sein jugendlicher Sohn folgt „GommeHD“, der dank mehr als 1,4 Millionen Abonnenten sein Geld mit reichlich überdreht intonierten Youtube-Videos von seinen „Minecraft“-Missionen verdient und seine Fanbase vornehmlich unter Jugendlichen findet.

Es gibt heutzutage eben mehr denn je Berufsperspektiven, für die Anstrengungen zum Erlangen des Abiturs obsolet sind – vielleicht fasziniert die gestressten Schülerinnen und Schüler vor allem das an solchen Pixelshows. Hartwich kennt das kommerziell erfolgreichste Computerspiel aller Zeiten dank seines Sohnes, weiß, dass es als „Sandbox-Spiel“ wenigstens nichts mit stupiden Ballerspielen zu tun hat und gibt daher auf der komplett analogen Abiveranstaltung (die ohne jede Leinwandprojektion auskam) seinen Segen: „Ihr habt das richtige Maß gefunden zwischen Spiel und Ernst“, steht für den Schulleiter angesichts des Leistungsniveaus, das auf den Abschlusszeugnissen zum Ausdruck kommt, fest.

Dreimal konnten Blisch und Oberstufenleiterin Kerstin Hauter für Zeugnisse mit der Note 1,0 Preise aushändigen, die die Stadt für die Besten der Besten auszuzeichnen pflegt. Dies schafften in diesem Jahr Lennart Wagnitz, Henry Adler und Henning Lechner. Letzterer musste einiges einstecken an diesem Tag, denn er sammelte nebenbei noch von Fachverbänden und Organisationen ausgelobte Sonderpreise für Bestleistungen in Chemie, Biologie sowie übergeordnet ein MINT-Zertifikat ein – und dann auch noch, oder soll man sagen trotzdem, eine Auszeichnung für sein soziales Engagement, durch eine Ausbildung für den Sanitätsdienst. Fast so gut wie das Trio schnitten Emily Limburg und Jessica Steinke ab, die auf einen Abischnitt von 1,1 kamen. Das Gesamtergebnis des Jahrgangs lag bei durchaus menschlichen 2,4 und damit leicht über den Schnitt in Hessen (2022: 2,23).

Wie war es so auf dem Graf-Stauffenberg-Gymnasium? Diese Bewertung durch den Jahrgang selbst in der Abiturrede ist immer eine Zitterpartie für das Lehrerkollegium. Der Jahrgang 2023 teilte die Aufgabe auf: Özge-Yaren Vural übernahm diesen kritischen Part und gab Anekdoten aus neun Jahren GSG preis, Labeed Ahmad formulierte grundsätzliche Gedanken zum Leben und Lernen in unserer Gesellschaft.

„Wie sind die Lehrer so?“, fragte Vural und kann nach den Jahren in der Schule festhalten: „Sehr bunt, von A bis Z gibt es alles.“ Ein Problem hatte sie ganz persönlich vor allem mit einem „übermotivierten Mathelehrer“ in der ersten und zweiten Stunde am Montag. Ihr Tipp an die Schulleitung: solche Stundenplan-Entscheidungen dringend zu meiden.

Nicht ganz einfach habe es der Jahrgang bei den Abiturvorbereitungen gehabt, wenn Lehrer sich zu Bemerkungen hinreißen ließen wie „Ich sehe dich schon bei den Nachprüfungen sitzen“. Besonders Lob und Dank äußerte Vural für Ulrike Stump als „der lachende Kern der Schule“, die in der Ausleihe der Bibliothek viel mit den Schülerinnen und Schülern zu tun hat, sowie für Oberstufenleiterin Hauter. „Ihr Fleiß war maßgeblich für uns.“

Die Abiturienten hätten ihren Abschluss „im Rahmen eines katastrophalen Schulsystems geschafft“, betonte Vural abschließend und verpasste es, diese Einschätzung näher zu begründen, wäre ja mal interessant gewesen. Eine Schule sollte Menschlichkeit, Werte, den Glauben an sich und Inspiration vermitteln, dass sei wichtiger als die Inhalte, „die sind nur bis zur Prüfung wichtig“.

Grundlegender äußerte sich Ahmad. „Das Abitur ist nur ein Zertifikat und sagt nichts über den Menschen aus“, betonte er. In den Jahren auf dem Gymnasium mussten die Schüler lernen, mit Druck umzugehen, „auch wenn es uns mental kaputtgemacht hat“. Nun aber sei die Zeit zum Durchschnaufen und die gelte es gut zu nutzen, denn „wer große Träume hat, muss auch länger schlafen“.

Dass die 136 nun abgehenden Schülerinnen und Schüler „nicht wiedergommen“ wollen, findet Hartwich nicht gerade nett. „Ich hoffe, dass der Spruch nicht angebracht ist.“ Schließlich heiße es auch, „sag niemals nie“. Und wenn nicht: Für den weiteren Lebensweg gab der Schulleiter den Abgängerinnen und Abgängern die Überzeugung als Wegzehrung mit, dass die anstehenden Lebensentscheidungen nicht so unumstößlich sein müssen wie sie zunächst aussehen mögen. „Es gibt viele richtige Entscheidungen – und wenn es mal keine gute sein sollte, ist es nicht schlimm, dann korrigiert man es“, betonte Hartwich.

Für den Landkreis, den Schulträger, gratulierte Schuldezernent Axel Fink den Flörsheimer Abiturientinnen und Abiturienten. „Ihre Generation sieht sich großen Herausforderungen gegenüber, aber sie hat auch große Chancen“, betonte er angesichts der Klima-, Sicherheits- und Demokratiekrise einerseits und des Arbeitskräftemangels andererseits. Hier seien die Chancen durch den fehlenden Zufluss zu den qualifizierten Berufen mit einer Unterdeckung von 400.000 Menschen pro Jahr in Deutschland groß. „Nutzen Sie die Chancen, achten Sie aber darauf das zu tun, was Freude macht.“

Bürgermeister Bernd Blisch fand es zwar „wunderbar, wie Sie die Kurse bewältigt haben“, verwies aber auch darauf, dass die meisten mit ihren Eltern bisher prima Begleiter hatten. „Ich wünsche Ihnen auch für den weiteren Weg, dass Sie nie alleine sein werden.“ Er warb dafür, über Auslandsaufenthalte den Horizont zu erweitern, „kommen Sie danach aber wieder nach Flörsheim, wir brauchen Sie hier“. Im städtischen Leben gebe es viele Möglichkeiten sich einzubringen, „es gibt viele Vereine, die vom ehrenamtlichen Engagement leben“.

Auch der Vorsitzende des Schulelternbeirats (SEB), Christian Schönau, kam auf die Eltern zu sprechen, dankte ihnen für ihr Engagement im SEB und den diversen Gremien. „Sie haben ihre Kinder mehr als nur unterstützt, gerade während Corona“, betonte Schönau. Die Abiturientinnen und Abiturienten nähmen aus der Schulzeit mit ihrem sozialen Umfeld etwas mit, „was wir als Bildung bezeichnen“. Dies sei allerdings mehr „als das, was man in Prüfungen abfragen kann“.

Schönau hatte eine Art Schlusswort parat, an das sich die Mehrzahl des Jahrgangs am Freitagabend gehalten haben dürfte. Sein „elterlicher Ratschlag“ laute an diesem unvergesslichen Tag: „Gehen Sie früh ins Bett – morgen früh.“

Der vielleicht mutigste Bildungsspruch aller Zeiten kam in der Stadthalle übrigens nicht zum Zitat, die Skizze „Die Prüfung“ aus Franz Kafkas Nachlass. Der so gerne verquast formulierende Schriftsteller kam in dem nicht fertiggestellten Werk zu einer klaren, ultimativen Feststellung, die einer dringenden empirischen Überprüfung durch künftige Abiturientinnen und Abiturienten bedarf: „Wer die Fragen nicht beantwortet, hat die Prüfung bestanden.“

Die GSG-Abiturientinnen uns Abiturienten 2023

Yassin Aarab, Robert Achmedow, Finn Rasmus Adel, Henry Laurens Adler, Labeed Ahmad, Jan Oliver Ahr, Johann David Frank Aschmann, Arzo Asef, Hania Azhar Khan, Justin Chadwick Azvedo, Younes Badaoui, Paula Becker, Stefan David Becker, Tamara Wayua Behnisch, Taylan Bengil, Fynn Luis Berg, Tom Mattis Biewer, Finn Borinin, Tasnim Boujana, Alida Braun, Tobias Burkart, Joelle Carpentier, Amira Melis Colak, Jessica Crutol, Bárbara Cunha Preußler, Luiza Cunha Preußler, Chenoa Araisha Diagayete, Erdem Dikkaya, Thea Sofie Ditterich, Celine Marie Dreiling, Mo Lilli Dvorak, Moritz Eggenweiler, Mika Ehry, Margareta Maria Etzelsberger, Luca Fabris, Ronja Ferkinghoff, Sophie Fey, Emilie Fuchs, Svenja Fuchs, Anna Katharina Fürstenfelder, Chantal Gallin, Nils Josua Garthe, Sina Hermine Gärtner, Miguel Juan Gerdts, Ben Richard Gerlach, Sam Vincent Ghassemian, Zoe Gindl, Lars Gräber, Berhudar Günes, Defne Günes, Salome Haag. Luca Hahn, Mohammad Nour Hamoud, Daniel Sebastian Hamzeh, Emma Katerina Henrich, Katharina Maria Hofmann, Maria Hoppe, Vivien Jeglorz, Ersin Jejna, Ellen Johannes, Anna Theresa Jung, Maria Fernanda Kauth, Ben Kirchner, Tara Amelie Klemmer, Martin Florian Deqiang Kluge, Samuel Krapp, Jana Marie Kühne, Eyleen Kunisch, Kenan Kurtanovic, Hanaa Laabdallaoui, Mona Laghmaoui, Julie Christine Lang, Faizan Latif, Sophie Anh-Thu Le, Henning Lechner, Jan-Niklas Leitzbach, Thomas Martin Liebscher, Emiby Rosa Limburg. Nelly Marie Lindenberg, Maria Anna Michelle Lo Re, Tristan Maximilian Marthinsen, Nele-Jolie Mehl, Pascal Joshua Melchior, Sonja Monika Mohr, Luca Marlon Morlac, Marie Müller, Annabelle Munoz Wiegand, Marvin Luca Neitsch, Huy Duong Richard Nguyen, Thanh-Long Nguyen, Joleen Niedermeier, Tomy Andy Oehme, Jannick Noel Ortmeier, Moritz Pähler, Lea Marie Panzer, Selina Papakostas Abraldes, Maximilian Preis, Sandro Pullara, Layla Yasmina Richter, Lisa-Justine Rübsamen, Selina Emilija Savio, Sali Sayah, Ann-Kathrin Scheck, Josephine Petra Torina Scherrer, Jasmin Schleunes, Lina Josephine Schmidt, Konstantin Schmitz, Chantal Schoida, Linus Schubert, Laura Sebenello Wolf, Angelina Maria Seubert, Louisa Spielmann, Lara Marie Stahl, Sophie Charlotte Stein, Jessica Marie Steinke, Laura Steinke, Gibril Stoica, Jule Sophie Stojan, Ejoel Tilahun, Louis Treutel, Emilie Sophie Tröster, Nazar Uzun, Anastasia Vaganov, Niklas Vanek, Özge-Yaren Vural, Niklas Wächter, Maren Lana Wagner, Lennart Paul Joachim Wagnitz, Marie Weber, Ronja Wiegand, Anna Lisa-Maria Wolf, Leon Wypior, Niklas Zehner, Lisa Marie Zeiträger, Nina Zetzmann.

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Kommentare

Antwort auf die Frage, warum unser Schulsystem katastrophal ist

Sehr geehrter Verfasser des Artikels bezüglich dem Abiturjahrgang 2023 des Graf-Stauffenberg-Gymnasiums,

Ihrem Artikel entnehme ich eine interessante Frage: Warum bezeichnete die Rednerin bei der Abiturrede unser Schulsystem als "katastrophal"? Gerne möchte ich ihnen auf diesem Wege eine Antwort bieten.
Zum Einstieg sollten wir mit einer grundlegenden Betrachtung der Rolle von Bildung in unserer Gesellschaft beginnen. Im Gegensatz zu den meisten Tieren, die mit einem angeborenen Instinkt auf die Welt kommen und schnell unabhängig von ihren Eltern leben können, sind wir Menschen auf Bildung und Erziehung angewiesen. Unsere Kindheit und Jugend verbringen wir damit, die Welt zu erkunden und Wissen anzuhäufen. In der Grundschule geschieht dies oft spielerisch und mit Freude.
Doch ab der fünften Klasse scheint der Ernst des Lebens zu beginnen. Kreatives Schreiben weicht einem stärker standardisierten Lehrplan, zwischenmenschliche Interaktion wird weniger betont, und die Inhalte verlieren häufig ihren persönlichen Bezug. „Wo sind die neugierigen Forscher und Entdecker aus unseren jungen Jahren nur geblieben“, fragt man sich, wenn man die Schüler in der Mittelstufe sieht.
Ein häufig genanntes Argument ist, dass die Schule nicht ausreichend auf praktische Fähigkeiten im Erwachsenenleben vorbereitet, wie beispielsweise die Bearbeitung einer Steuererklärung. Die Art der Argumente kritisieren die Inhalte. Das mag wichtig sein, doch meiner Meinung nach längst nicht so wichtig, wie die Kritik an dem gesamten Bildungssystem. Um eine fundierte Antwort zu geben, sollten wir den Zweck unseres Bildungssystems genauer betrachten.
Das Kernprinzip der Schule in Deutschland basiert auf den drei Anforderungsbereichen.
Anforderungsbereich I umfasst einfache Wissensvermittlung und Reproduktion, wie das Aufschreiben von Gelerntem. Dieser Aspekt wird in den unteren Klassenstufen vermittelt. Interessanter wird es ungefähr ab der siebten Klasse, mit Anforderungsbereich II, wo das Gelernte in neuen Zusammenhängen angewendet werden soll. Erst in der Oberstufe tritt Anforderungsbereich III in den Fokus, wo Schüler eigenes Wissen nutzen, um eigene Meinungen zu bilden und komplexe Sachverhalte zu bewerten. Diese Struktur finde ich grundlegend gut, doch ist die Art und Weise, wie die Anforderungsbereiche gelehrt werden konstant sehr schlecht.
Das System selbst hat sich seit über einem Jahrhundert kaum verändert, und der größte Nachteil ist, dass ein erheblicher Teil des Unterrichts immer noch in Form von Frontalunterricht stattfindet, bei dem die Schüler einfach nur zuhören. Während sich die Welt um uns herum ständig weiterentwickelt und neue Herausforderungen mit sich bringt, bleibt das Klassenzimmer nahezu unverändert.
Früher mag es vielleicht ausreichend gewesen sein, Arbeiter auszubilden, die in linearen Aufgabenbereichen arbeiten konnten. Doch heute benötigen wir flexible Fachkräfte, die in der Lage sind, verschiedene und neuartige Aufgaben zu bewältigen. Es ist nicht mehr ausreichend, Schülern beizubringen, in vorgegebenen Bahnen zu denken, wie es oft in der Schule der Fall ist.
Harald Lesch bringt diese Problematik treffend auf den Punkt, wenn er sagt: "wenn Schule anders wäre [...] und aus allen unseren Schulen tolle, junge Leute herauskämen, die richtig gebildet wären und wüssten, was sie wollten, müssten wir unser Wirtschaftssystem zu machen, weil die brauchen den ganzen Schrott nicht, das heißt wir brauchen möglichst schlechte Schulen, damit wir genügend Kunden für den Müll haben, den wir ihnen andrehen wollen. Das geht bis in die Politik, wir brauchen möglichst unmündige Wähler, damit die ihre ständigen Diskussionsveranstaltungen im Fernsehen machen können."
Ich stimme dieser Einschätzung zu und glaube nicht, dass die Unfähigkeit der Entscheidungsträger allein für die Mängel unseres Bildungssystems verantwortlich ist. Insbesondere angesichts der aufkommenden Herausforderungen und Möglichkeiten im Zeitalter der künstlichen Intelligenz müssen wir dringend Änderungen vornehmen.
Warum sollten wir heute noch so viel auswendig lernen, wenn wir durch das Internet Zugriff auf nahezu unbegrenztes Wissen haben? Ist es nicht viel wichtiger, das Verständnis und die Fähigkeit zur Anwendung dieses Wissens zu fördern?
Albert Einstein sagte einmal: "Erfahrung ist Wissen, alles andere sind nur Informationen." Doch in unserer Schule geht es oft nicht mehr darum, Prozesse und Verständnis zu vermitteln. Das Schulsystem ist darauf ausgerichtet, dass Schüler die gleichen Informationen auswendig lernen, unabhängig von ihren individuellen Stärken und Interessen. Dies führt zu einem Mangel an Vorbereitung auf die Zukunft und einem Fokus auf die Vergangenheit.
Warum ist also unser Schulsystem definitiv als „katastrophal“ zu bezeichnen? Ein kurzes Fazit:
Schaut man sich das Schulsystem an, fällt auf, dass es sich in den letzten hundert Jahren kaum verändert hat. Frontaler Unterricht und stures Auswendiglernen sind die Hauptkomponenten und lassen Forscher und Entdecker zu gelangweilten Schülern werden, die möglichst schnell aus der Schule herauswollen. Das Individuum geht in dem Schulsystem unter, individuelle Stärken und Schwächen werden nicht berücksichtigt und am Ende ist ein gutes Abitur nur ein Zeugnis dafür, dass man gut auswendig lernen kann, gut schauspielern kann und es psychisch ausgehalten hat, eine lange Zeit am Stück Disziplin zu zeigen. Die Schüler werden mit dieser Methode nicht auf die Zukunft vorbereitet, sondern auf die Vergangenheit.
Betrachtet man nun noch die sich verändernde globale Lage bezüglich dessen, dass auch Länder wie Indien anfangen, Fachkräfte mit den gleichen Standards wie in Deutschland auszubilden, bleibt nur zu hoffen, dass sich endlich etwas ändert, dass endlich das Individuum im Vordergrund der Ausbildung steht.

Ich hoffe ich konnte die von Ihnen aufgeworfene Frage ein wenig genauer beleuchten und gute Argumente zeigen, warum unser Schulsystem tatsächlich in einigen Belangen sehr zu wünschen übrig lässt.

Mit freundlichen Grüßen,

Niklas Zehner



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