Eigenwillige Gestalt

Regionalpark: Aussichtsturm als weithin sichtbare Landmarke

Weilbach (brs) - Gelbe Luftballone zeigten den Besuchern zur Eröffnung des neuen Regionalparkportals vor sieben Wochen den Weg. Die durchschnittliche Anzahl von dann 60 Besuchern täglich zeigt, wie gut das neue Angebot der Regionalparkgesellschaften von der Bevölkerung angenommen wird.

Nun sind die Luftballone nicht mehr da, und von der Autobahn weist kein Schild auf das Regionalparkportal hin. Mit einem 40 Meter hohen Aussichtsturm soll also demnächst eine weithin sichtbare Landmarke zum Regionalpark führen, verkündeten Dieter Wolf, Geschäftsführer der Regionalpark Pilot GmbH, und Lorenz Rautenstrauch, Geschäftsführer der Regionalpark Ballungsraum GmbH.

Ein Turm in üblicher gerader Bauweise wird es nicht werden. Peter Karle hat als Architekt schon das „Vogelnest“ in der Hochheimer Gemarkung entworfen und realisiert. Das Bauwerk wird aus einem inneren Treppenturm und einer äußeren, halbdurchlässigen und plastisch geformten Hülle bestehen. Die Treppenanlage ist als verzinkte Stahlkonstruktion geplant. Über sie ist die Aussichtsplattform in 27 Meter Höhe zu erreichen. Und sie ist der konstruktive Kern der Gesamtanlage. Im Boden, der in Richtung Flughafen ausgerichteten Plattform wird eine 1,5 Quadratmeter große Glasplatte eingelassen.

Die äußere Gestaltung des Aussichtsturmes ist als eine Großfigur angelegt, die Assoziationen und Deutungen im Bereich der Naturformen nahelegt, ohne jedoch eine vergrößerte Pflanzen- oder Tierplastik zu sein. Die äußere Haut besteht aus Lärchen-Kanthölzern von 10 Zentimeter. Es ist Ziel der Formgebung, die möglichen Bilder in der Vorstellung der Betrachter so weit offen zu lassen, dass verschiedene Deutungen möglich sind, wie beispielsweise von einer Knospe, von Blütenblättern oder Schnäbeln. Die eigenwillige Gestalt soll beim Betrachten Neugierde wecken. Die Spitze des Bauwerks wird bei Dunkelheit beleuchtet und ist mit fluoreszierender Folie beklebt, die auch nach Abschalten der Strahler noch leuchtet.

Der neben der Kletterwand positionierte Aussichtsturm stellt nach den Worten von Lorenz Rautenstrauch das i-Tüpfelchen zum neuen Regionalparkportal dar. Er stellt den vorläufigen Schlusspunkt der 1995 mit der Landschaftsreparatur begonnenen Entwicklung in den Weilbacher Kiesgruben dar. Die Fertigstelllung des Aussichtsturmes ist für das kommende Frühjahr geplant. Die Namensgebung für den Turm wollen die Bauherren dem Volksmund überlassen.

Die Baukosten für das stählerne und mit Holz verkleidete Bauwerk, die mit 510.000 Euro geschätzt wurden, werden von der Regionalpark-Pilot GmbH aufgebracht. Die Regionalpark Rhein-Main Ballungsraum GmbH beteiligt sich als Dachgesellschaft mit 340.000 Euro an den Kosten. Davon sind 170.000 Euro Eigenmittel der Gesellschaft, 102.000 Euro stellt die Fraport zur Verfügung und weitere 68.000 Euro das Land Hessen.

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