Hundert Wünsche an hundert Engel

Stimmungsvoller Weihnachtsmarkt rund um St. Gallus versetzte die Besucher in Festtagsstimmung

 

FLÖRSHEIM (drh) – Auf „Max und Moritz“ konnte sich der Heilige Nikolaus am Weihnachtsmarkt verlassen. Die beiden kräftigen Vierbeiner brachten den zur Zeit vielbeschäftigten Heiligen, gespielt von Bundespolizeiseelsorger Christian Preis, sicher ins Getümmel des Weihnachtsmarktes, um die gespannt wartenden Kinder zu erfreuen. „Guten Appetit“ wünschte Sankt Nikolaus beim Verteilen der 400 Weckmänner den Kleinsten. Nur die großen Begleiter oder älteren Kinder wurden von Zeit zu Zeit mal nach dem „Bravsein“ befragt. „Wir haben auch noch schnell unser Kinderzimmer aufgeräumt“, versicherten manche Steppkes zuvor ihren Großeltern, wohl in der Hoffnung, diese mögen im Fall des Falles bei dem Heiligen ein gutes Wort für sie einlegen.
Sankt Nikolaus beglückwünschte bei seinem Ortstermin am Untermain zudem die Flörsheimer zur neuen Partnerstadt in der Türkei, sei doch auch er als Mann aus Myra ein Landsmann der neuen Freunde.
Der vor einigen Jahren mit nur einer handvoll Buden ins Leben gerufene Weihnachtsmarkt wurde in diesem Jahr von nicht weniger als 56 Beschickern ausgerichtet. Das Angebot war dementsprechend vielfältig und reichhaltig, für jede Geschmacksrichtung war etwas dabei: Plätzchen mit und ohne Schokolade, mit Marmelade oder Marzipan, Zimt oder Zuckerguss – die Auswahl an den Ständen war riesig. Daneben suchten und fanden auch die verschiedensten kunsthandwerklichen Erzeugnisse ihre Abnehmer. Weihnachtsgestecke und Adventskränze gehörten ebenso dazu, wie Gestricktes und Gehäkeltes. 
Sowohl dekorative als auch nützliche Dinge aus Holz sind zur Weihnachtszeit nicht nur im Erzegebirge, sondern auch am Untermain zu finden. Paul Flörsheimer beispielsweise bot eine ganze Palette von beleuchteten Weihnachtsbögen und Fensterschmuck an. Den ganzen Sommer über sägte Flörsheimer in seinem Garten am Weihnachtsschmuck und entwarf dabei immer wieder neue Motive. Ob nun Krippe, Waldidyll oder Weihnachtsmann mit Engelchen – im Sortiment des Künstlers waren neben den Klassikern auch modernere Motive zu finden. „Ich arbeite aber nur noch im Sommer an der frischen Luft, da ich die Sägestaubbelastung in der Werkstatt nicht mehr ertragen kann“, verriet der pensionierte Metallbauer, der in der Holzkunst seine Passion gefunden hat. „Mehr als ein Ein-Euro-Job ist es allerdings nicht. Ein schöner Zeitvertreib ist es aber allemal.“ Paul Flörsheimer wird in nächster Zeit noch einige Weihnachtsmärkte mit seinem Stand besuchen.
Wenige Meter nebenan lud einmal mehr der wohltätige Verein „Stern des Südens“ auf raffinierte Weise die Besucher dazu ein, Gutes zu tun. Diese durften nämlich die großen Tannenbäume mit Kugeln schmücken, dann wiederum konnten sie sich am großen Adventskalender über brauchbare Geschenke wie Haushaltswaren oder Bücher von der Frankfurter Buchmesse freuen. Viele Weihnachtsmarktbesucher nahmen sich gerne aber auch einen der Wunschsterne vom Tannenbaum und verpflichteten sich so, einem benachteiligten Flörsheimer Kindergarten- oder Schulkind einen Wunsch zu erfüllen. „In diesem Jahr wünschen sich besonders viele Kinder einfach nur Winterschuhe oder Sportkleidung für den Schulunterricht. Spielsachen stehen gar nicht unbedingt an erster Stelle“, hielt Vorsitzende Lisete Schwarz fest. Insgesamt gingen bei ihr 100 Wünsche ein, die alle ein liebevolles Engelchen zur Erfüllung suchten.
Am Stand des Hospizvereins konnte man mit dem Erwerb eines Überraschungspaketes Bedürftigen helfen und gleichzeitig für Spannung unter dem Weihnachtsbaum sorgen. Eine tolle Idee, die bei den Leuten ankam, die Pakete für den guten Zweck fanden viele Käufer
Auch musikalisch mußte sich der Flörsheimer Weihnachtsmarkt keineswegs vor den adventlichen Attraktionen anderer Städte verstecken. Bereits am Freitag hatte nämlich die evangelische Gemeinde ein Gospelkonzert mit Jean Lyon veranstaltet. Am Samstag spielte das Bläserensemble des Graf-Stauffenberg-Gymnasiums und die Kantorei lud zum festlichen Adventssingen. Am Sonntag gab es Gospels und Weihnachtsklänge des Musikvereins zu hören.
Die berühmte Weihnachtskrippe von St. Gallus zeigte ihr erstes Bild „Johannes predigt in der Wüste“. In der Advent- und Weihnachtszeit wird die Krippe insgesamt noch neun weitere Bilder zeigen.

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