„Mama, schau mal …“, „Papa, komm‘ doch mal her …“ – stolz führten die Kinder im Alter von 7 bis 12 Jahren ihre nach vorgegebenen Maßen selbst gebauten, teils bemalten und liebevoll dekorierten Hütten vor. In jeder Hütte wohnen vier Kinder und die Ansammlung der vielen kleinen Holzhütten, die tatsächlich wie ein Dorf anmuten, strahlt irgendwie Gemütlichkeit aus. Da flattern bunte Wimpel im Wind, an dem einen oder anderen Fenster hängen Vorhänge und vor mancher Hütte findet man sogar eine Feuerstelle. Perfektion ist hier nicht gefragt, eher Kreativität.
„Wir gehen am Wickerbach entlang, zur Traisermühle, weiter zur Anna-Kapelle und zum Flörsheimer ‚Eisenbaum‘ und wir kommen dann hinter den Schießständen wieder zum Abenteuerspielplatz zurück“, erklärte Slawa Rudek vom Amt für Jugend, Soziales und Kultur der Stadt Flörsheim den Betreuern die für diesen Abend vorgesehene Wegstrecke. Punkt 21.45 Uhr starteten die Hüttenbach-Kinder, deren Familien und Betreuer mit Leuchtröhrchen an den Handgelenken und Taschenlampen in der Hand – man will ja was sehen und vor allem gesehen werden. Alle beeilten sich und wollten ganz vorne mitlaufen. Naja, ganz dunkel war es noch nicht und so wurde die Veranstaltung kurzum zur „In-die-Nacht-Wanderung“ erklärt.
20 Betreuer begleiten und unterstützen die Kinder der Flörsheimer Ferienspiele in der Zeit vom 25. Juni bis zum 7. Juli. Einige waren früher selbst schon Ferienspiel-Kind. Heute studieren die meisten, manche sind sogar mitten in der Klausur und lassen es sich trotzdem nicht nehmen, dabei zu sein. „Wir hatten vor Beginn der Ferienspiele ein Aufsichtsseminar. Es gibt schließlich einige Gefahrenquellen, auf die es zu achten gilt. Da ist die Seilbahn und die Rutschbahn, es gibt Tore und eine Brücke über den Bach – da muss man ständig ein Auge darauf haben. Wenn man selber als Kind bei den Ferienspielen war, weiß man ganz genau, worauf man zu achten hat. Schließlich gibt es auch Regeln in Hüttenbach. Es ist eine wunderbare Sache, wenn man das, was man früher erfahren und gelernt hat, heute an die Kinder weitergeben darf. An so etwas wie die Nachtwanderung erinnert man sich auch später immer wieder gerne. Man kann so viel zurück geben“, erzählt Betreuerin Lea mit einem Strahlen im Gesicht.
Wer sich den besten Platz zum Kino unter freiem Himmel sichern wollte, hatte schon vor Beginn der Nachtwanderung die mitgebrachte Decke ausgebreitet. Popcorn gab es zum Animationsfilm mit dem Titel „Der Schatzplanet“ zwar keines, dafür aber Brezeln und Getränke. Gegen 0.30 Uhr waren sowohl der Film als auch der gelungene Familienabend in Hüttenbach zu Ende.
Für das Wochenende übernahm die Flörsheimer Feuerwehr nach vorheriger Lagebesprechung in großer Runde die Nachtwachen in Hüttenbach. Gerade für die Jugendfeuerwehr bietet es sich an, von Freitag bis Sonntag ihr eigenes Zeltlager aufzubauen und gemeinsame Stunden auf dem Gelände des Abenteuerspielplatzes zu verbringen.
Viele interessante Themen stehen in den kommenden Tagen noch an, zum Beispiel ein Fußballturnier, das Luftgewehrschießen, ein Besuch im Planetarium Mannheim, Dressurvorführungen mit Hund und letztendlich die große Abschlussparty am 7. Juli mit Grillfest und Disco, Spaß im Schaum und der Siegerehrung.