Der Flörsheimer Fastnachtsumzug steht in den Startlöchern – FNC wieder beim Rosenmontagszug in Mainz
Den Höhepunkt der Flerschemer Fastnachtszeit bildet wie immer der traditionelle Umzug kommenden Sonntag. Auch über die Stadtgrenzen hinaus hat sich der große Umzug bereits einen Namen gemacht. Der Flörsheimer Narren Club (FNC) hat keine Kosten und Mühen gescheut, um ein kunterbuntes Zugprogramm für Groß und Klein zusammenzustellen.
Schon am gestrigen Mittwoch starteten für alle Aktiven des FNC die ereignisreichen närrischen Tage, an diesem Tag werden traditionell die Mimosen-Sträußchen gebunden, deren Farben Grün und Gelb hervorragend den Verein repräsentieren. Am heutigen Donnerstagvormittag findet mit Kindergärten aus Flörsheim und den umliegenden Ortsteilen sowie mit den ersten Klassen der Riedschule die Spatzensitzung in der Stadthalle statt, um auch die kleinsten Narren auf das Fastnachtswochenende einzustimmen. Am morgigen Freitag wird sich dann im Feldlager „Joffche“ gestärkt und alle genießen noch einmal die Ruhe vor dem Sturm. Die letzten Vorbereitungen werden getroffen und abends wird gemeinsam die Gulaschsuppe für die Gulaschkanone gekocht, die am darauf folgenden Tag an alle Besucherinnen und Besucher ausgeteilt wird. Der Fastnachtssamstag startet um 14.11 Uhr mit dem Kindermaskenumzug, nachdem die Rekrutenvereidigung vollzogen wurde. Im Anschluss an den Umzug gibt es auf dem Gallusplatz ein Platzkonzert gemeinsam mit allen Teilnehmern und Musikgruppen.
Der große Tag, der Fastnachtssonntag, beginnt für die Aktiven des FNC schon sehr früh. Nach dem Aufmarsch der närrischen Gardekorporationen vor der Kulturscheune findet die traditionelle Paradeabnahme und Stadtschlüsselübergabe statt. Punkt 13.31 Uhr beginnt dann der große Fassenachtszug 2020. Von 8 Uhr bis 20 Uhr besetzen dann die närrischen Flörsheimer die Straßen, feiern ausgelassen und bestaunen das bunte Treiben. Über 2.000 Zugteilnehmer, 10 Musikvereine und mehr als 120 Gruppen werden zu sehen sein. Außerdem können sich alle Besucher über reichlich Süßigkeiten freuen, denn rund fünf Tonnen in Deutschland hergestellte Schokoriegel und Gummibärchen wurden gekauft, um genug Leckereien an allen Fastnachtstagen verteilen zu können.
Große und kleine Zuschauer erwartet ein abwechslungsreiches Programm. Eine Vielzahl unterschiedlicher Themen wurde sich von den Zuggruppen ausgedacht und großartige Wagen und Kostüme werden wieder zu sehen sein. Zum ersten Mal dabei sind beispielsweise die Bembeltempler aus Hofheim, deren Motto aktuell zur Klimadebatte gewählt wurde: „Diesel, Feinstaub, CO2? – Unser Auto fährt mit Äppelwoi." Und auch der GV Volksliederbund macht mit seinem Thema auf den Klimawandel aufmerksam: „Bei soviel Müll in Meer unn Moo is bald koon oone Fisch mehr doo.“ Aber nicht alle Vereine wollten ihr Motto verraten, sondern die FNC-Aktiven und die Besucher am Sonntag überraschen.
Ebenfalls überraschen lassen darf man sich von dem neuen Generalstabswagen, der laut dem Ersten Vorsitzenden und Generalfeld- und Zugmarschall Heinz Schäfer zum ersten Mal seit Jahrzehnten optisch umgestaltet wurde. Die Generäle selbst hätten den Pinsel dafür in die Hand genommen, so dass jetzt der Wagen deutlich besser mit den Vereinsfarben harmonieren würde.
Dieses Jahr gibt es zwei Vereine, die ihr närrisches Jubiläum feiern. Die Kolpingfamilie Flörsheim ist seit 66 Jahren Teil des Umzuges, die Gruppe "Los Egalos" hingegen seit 22 Jahren. Aber immer wieder finden auch neue Vereine zum Flörsheimer Fastnachtsumzug. Ganz besonders freut sich Schäfer über die Teilnahme der Fußballjugend der DJK Flörsheim sowie über die Rittergilde und die Garde der Prinzessin aus Mainz. Im Anschluss an den Zug wird ab 16 Uhr die After-Zug-Party auf dem Gallusplatz stattfinden, auf der auch die Aktiven zum Abschluss noch einmal feiern können.
Dass die Organisation eines solchen Fastnachtszuges nicht umsonst vonstattengeht, ist für die FNC-Mitglieder selbstverständlich. Jedoch sollte das diesjährige Motto „Es kaaft de Karl und aach des Käthche vom FNC des Zugplakettche“ auch ein Denkanstoß an die Festbesucher sein. Mit viel Werbung und eigenen Vorträgen ist es dem FNC erfolgreich gelungen, rund 2.500 Zugplakettchen zu verkaufen, mit deren Erlös die Straßenfastnacht finanziert werden kann. Laut dem Schatzmeister Michael Bayer möchte man versuchen, die Zugplakettchen als eine Art Eintrittskarte zu etablieren. In dieser Kampagne konnte ein Bewusstsein dafür geschaffen werden, dass die Plakettchen nicht nur ein Schmuckstück sind, sondern den Erhalt des Umzuges garantieren – neben den großzügigen Spenden der Ehrensenatoren.
Bezüglich der Thematik Sicherheit, befindet sich in der Stadthalle wie im vergangenen Jahr die Unfallhilfestelle. Zudem hat die Flörsheimer Feuerwehr wieder ihre Örtlichkeit als Stabsstelle freigegeben, damit alle Organisationen zueinander in Kontakt stehen können. Für Ordnung und Sicherheit sorgen unter anderem die Flörsheimer Polizei, das Ordnungsamt, der Bauhof, der DRK-Kreisverband, die Malteser aus Kelkheim und der ASB aus Eschborn. Für die Anfahrt werden wieder Sonderfahrten aus allen Ortsteilen nach Flörsheim angeboten, da in den Straßen des Zugweges von 9 Uhr bis 21 Uhr ein absolutes Halteverbot herrscht.
Am Rosenmontag wird der FNC erneut am großen Umzug in Mainz mit 70 bis 90 Leuten und vier Wagen teilnehmen. „Langsam entwickelt sich das zu einer richtigen Tradition“, so die Vorstandsmitglieder. Auch der Bürgermeister, die Erste Stadträtin Renate Mohr und Pfarrer Friedhelm Meudt werden den FNC nicht nur in Flörsheim, sondern auch in Mainz begleiten. Alle können dann noch einmal ausgiebig feiern, nachdem am Vortag in Flörsheim reichlich Trubel herrschte.
Am Dienstag werden die Flörsheimer Geldinstitute gestürmt und der Bürgermeister besucht. Um 15.11 Uhr beginnt anschließend das kleine Maskentreiben in den Straßen der Stadt.
Aus Sicht des FNC kann am Wochenende nichts mehr schief gehen, jetzt kann man nur noch hoffen, dass sich die Wetterprognose bewahrheitet und es nicht regnen wird.