Närrische Einschulung in der Aula Gelungener erster Kappenabend der KAB an neuem Ort – Erster Auftritt von Pfarrer Meudt

Als Brasilianerinnen schwangen die Tänzer des KAB-Männerballetts das Tanzbein und sorgten für Stimmung im ganzen Saal.

Gelungener erster Kappenabend der KAB an neuem Ort – Erster Auftritt von Pfarrer Meudt

Seit über 40 Jahren war das Gemeindezentrum St. Gallus das Zuhause der KAB. Umso herber war vor einem Jahr der Schlag, als alle Sitzungen aufgrund brandschutz- und baurechtlicher Mängel abgesagt werden mussten. Nach zahlreichen Treffen und Überlegungen im vergangenen Jahr war nun eine neue Unterbringung für die drei Sitzungen der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung gefunden: Die Aula des Graf-Stauffenberg-Gymnasiums.

Am Samstagabend fand die erste Sitzung mit 370 närrischen Besucherinnen und Besuchern statt und die KAB bewies, dass die echte Flerschemer Fassenacht keinesfalls an Charme und familiärer Atmosphäre aufgrund des Ortswechsels verloren hat. Die Aula und Pausenhalle der Schule wurden närrisch geschmückt und eine Sektbar und Theke nebenan aufgebaut. Auch unter diesen neuen und organisatorisch zum Teil schwierigen Umständen versorgten die fleißigen Helferinnen und Helfer die Gäste bestens.

Mit einem Countdown wurde die diesjährige Sitzung eröffnet. Sitzungspräsident und Moderator Daniel Schleidt hieß alle Gäste in seiner Begrüßung willkommen und freute sich, dass die Sitzungen nun in diesen Räumlichkeiten stattfinden können. Auch für die Aktiven sei es heute sozusagen eine Premiere und dafür gab es vorab erst einmal ein „fettes, dickes Dankeschön“ an alle, die sich tatkräftig im letzten Jahr engagiert haben.

Gemeindezentrum als zentrales Thema

Zu Beginn startete die neue KAB-Gardetanzgruppe „Flerschemer Zuckerböppscher“, deren sechs Tänzerinnen erst in dieser Kampagne ihr Können beweisen konnten – und das taten sie mit Erfolg. Besonders gut kannten sich Luca Pavone und Simon Schleidt in dem neuen Zuhause der KAB aus, sie sind nämlich nicht nur der Nachwuchs des Fastnachtsvereins, sondern auch Schüler am Stauffenberg-Gymnasium. Am Samstagabend traten sie als „Zwei große Brüder“ auf. Das Hauptthema in ihrem singenden Vortrag war das vorerst leerstehende Gemeindezentrum, das auch noch bei vielen anderen Auftritten angesprochen wurde: „Ich dacht, im GZ wär‘ die Hölle los“ – „Ne, da ist jetzt tote Hos“. Mit den abschließenden Worten „Vielleicht hätten wir mal lieber nen‘ ordentlichen Handwerker statt ‘nen Pfarrer gebraucht“ trafen die zwei jungen Nachwuchskünstler den Nagel auf den Kopf und erhielten lauten Zuspruch aus dem Publikum.

Aber nicht nur Aktive der KAB hatten einen Beitrag vorbereitet, sondern auch Gruppen und Tanzgruppen aus den Nachbarorten kamen zu Besuch, wie die „Selbsthilfegruppe“ aus Wicker. Mit ihrem Programm „24 Stunden in einer Kleinstadt“ brachten sie das Publikum lauthals zum Lachen.

Neu zusammengefunden hat sich die Gruppe „Halbe 8“, da diese aus genau vier Mitgliedern der früher sehr beliebten Gruppe „Los Chaos“ bestehen. Mithilfe einiger Videosequenzen berichtete die Truppe als Nachrichtensender über die neusten Ereignisse. Abschließend gab es eine Wettervorhersage für den Flörsheimer Fastnachtsumzug. Glücklicherweise wurde aus Wicker Konfettiregen, aus Weilbach Bonbonregen und aus der Keramag Luftschlangenböen gemeldet, sodass nichts mehr schiefgehen kann.

Während der gesamten Sitzung und auch nach dem Finale sorgte die KAB-Showband für die richtige Musik und mehrere Tanzgruppen für unterhaltsame Abwechslung im Programm. Nicht nur die FNC-Gardetanzgruppe „Manco Mania“, sondern auch die FNC-Teenies und die FNC-Fun Factory bilden einen festen Bestandteil der KAB-Sitzung und beeindrucken das Publikum jedes Jahr aufs Neue mit ihren großartigen Choreografien und bunten Kostümen.

Zeitreise ins alte Flerschem

Neben dem leeren Gemeindezentrum stand auch das alte Flörsheim im Mittelpunkt des Abends. Die Sing- und Spielgruppe „Kaleidoskop“ reiste mit einer Zeitmaschine zurück in die Vergangenheit zu Foto Flesch, und der Sitzungspräsident schwelgte als Starreporter von "Flerschem News" in Erinnerungen, als es in Flörsheim noch Fachgeschäfte gab – im Gegensatz zu heute: „Unser Flerschem ist in Not – die Altstadt ist nämlich fast tot!“ Nicht wegzudenken ist im Programm die Gruppe „Mainstein“, die die KAB anlässlich des Umzugs in die Aula an diesem Abend angemessen einschulte.

Eine Premiere feierte am Samstag hingegen Pfarrer Friedhelm Meudt, der sich als Greta Thunberg zum ersten Mal auf die Flerschemer Fastnachtsbühne traute. Er brachte das Publikum ordentlich zum Lachen und hatte sich wie sein Vorgänger ebenfalls als Fastnachtsliebhaber und Narr bewiesen.

Kurz vor dem bunten Finale machte das KAB-Männerballett im Saal noch einmal richtig Stimmung. Als Brasilianerinnen in bauchfreien Latina-Kostümen schwangen sie auf der Bühne das Tanzbein und das Publikum feuerte die Tänzer jubelnd an.

Ob die Aula des Stauffenberg-Gymnasiums für die nächsten Jahre oder nur für diese Kampagne das Zuhause der KAB sein wird, bleibt bislang noch offen. Laut dem Ersten Vorsitzenden Engelbert Kohl wolle man sich zuerst einen Eindruck verschaffen, wie die nächsten zwei Sitzungen sowohl für die Aktiven und für das Publikum als auch für die Schule vonstattengehen. Bevor man sich darüber aber weiterhin Gedanken macht, wird diese Kampagne erst einmal ausgelassen gefeiert und genossen – schließlich gilt es, ein versäumtes Jahr aufzuholen. In diesem Sinne: Hall die Gail!

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