Respekt, Dank und Anerkennung Beförderungen und Ehrungen bei der Freiwilligen Feuerwehr / Kameradinnen und Kameraden erhalten Prämie

Beförderungen und Ehrungen bei der Freiwilligen Feuerwehr / Kameradinnen und Kameraden erhalten Prämie

Hohe Temperaturen sind sie gewohnt, aber am vergangenen Samstag heizte Hoch „Detlef“ den Vertretern der Freiwilligen Feuerwehr Kriftel doch gehörig ein. Schon um 11 Uhr vormittags, dem offiziellen Beginn der Ehrungsveranstaltung, herrschten 26 Grad. Es sollte der bislang heißeste Tag des Jahres werden. Daher fanden auch die Beförderungen, Ehrungen und Auszeichnungen für 22 Kameradinnen und Kameraden nicht unter sengender Sonne auf dem Hof in der Schulstraße statt, sondern drinnen in der offenen Halle. Dort gab es reichlich angenehmen Schatten.

Eigentlich hätten die Ehrungen bereits im Rahmen der im März coronabedingt abgesagten Jahreshauptversammlung stattfinden sollen. So traf man sich nun fünf Monate später in gebührendem Abstand zueinander, um verdiente Auszeichnungen zu verleihen und Beförderungen verlauten zu lassen.

Prämie für Vorbilder

Vor der Ehrungszeremonie bedankte sich der Erste Beigeordnete Franz Jirasek, zuständig auch für die Wehr, bei den Kameradinnen und Kameraden für ihren wertvollen Einsatz und verkündete eine Herzensangelegenheit: „Ich wünsche mir in Zukunft mehr Öffentlichkeit für diese schwere und verantwortungsvolle Aufgabe.“ Denn die Feuerwehr sei ein Vorbild. Gerade unter den schwierigen Pandemiebedingungen müsse sie sich an alle Vorschriften halten und tue dies beispielhaft. Die Feuerwehr hätte keine Angst, aber Respekt und brenzlige Situationen gut im Griff, betonte Jirasek. „Angst“, so führte Jirasek weiter aus, „machen mir mehr die Proteste derer, die sich an keine Regeln halten, Demos ohne Abstände und Behinderungen der Rettungskräfte.“ Er frage sich, ob die Gesellschaft den Respekt vor Regeln und der staatlichen Ordnung wohl endgültig zu verlieren drohe.

Er selbst habe jedenfalls großen Respekt vor dem mutigen und beherzten Einsatz der Feuerwehr. Applaus auf Balkonen allein für diese Leistung sei nicht alles und im Allgemeinen zu wenig. Deshalb habe die Gemeinde eine Prämie für den Einsatz der Kameradinnen und Kameraden aus dem Haushalt zusammengestellt. „Unser Zeichen dafür, dass die Gemeinde fest an ihrer Seite steht“, betonte Jirasek vor der sichtlich angetanen Zuhörerschaft.

Jede Sekunde zählt

Wenn auch die Bürgerinnen und Bürger die Wertschätzung gegenüber der Feuerwehr in der Mehrheit teilten, so liege doch in der Art und Weise, wie manche gedankenlos ihre Autos parken, noch erhebliches Verbesserungspotential, so Jirasek. Damit spielte der Erste Beigeordnete auf seine während der Fahrt mit Feuerwehrmann Werner Hasel im großen Einsatzfahrzeug gesammelten Beobachtungen an: viele falsch parkende Autos verstellen wichtige Rettungswege. „Das kostet wertvolle Zeit“, mahnte auch Gemeindebrandinspektor Patrick Kilian an diesem Tag, „jeder Bürger könnte einmal schnell Hilfe benötigen. Im Einsatzfall zählt jede Sekunde.“ Für den Ersten Beigeordneten ein Szenario, das augenscheinlich kontrolliert werden muss: „Noch in diesem Jahr wird ein zusätzlicher Hilfspolizist das bisher zweiköpfige Team verstärken, um mehr Kontrolle zu gewährleisten.“

40 Jahre Dienst aus Leidenschaft

Natürlich wurden alle Geehrten und Beförderten unter Beifall ausgezeichnet. Aber es gab unter ihnen auch einen ganz besonderen Mann des Tages. Einer nämlich, dem gleich zwei Ehrungen zuteilwurden: Werner Hasel, 40 Jahre Feuerwehrmann aus Leidenschaft. Sein Motto: „Mir geht es um die Gemeinschaft“. Das Goldene Brandschutzehrenzeichen am Bande und eine Urkunde plus Anerkennungsprämie von 1.000 Euro des Landes Hessen nahm er bewegt in Empfang.

Hasel ist Fahrer des neuen 28-Tonners (Dekontanimationsfahrzeug) des Main-Taunus-Kreises und Ausbilder für den Nachwuchs. „Wenn auf einen Verlass ist“, so Kreisbrandmeister Thomas Rieger in seiner kurzen Laudatio anerkennend, „dann ist es Werner. Wenn es piept, ist er zur Stelle.“ Nach der Feier darauf angesprochen, entgegnete Hasel in seiner humorvollen Art: „Der neue Pieper ist ein Hammer. Bei dem Alarmsystem weiß ich sofort, was los ist. Papagei im Baum oder Verkehrsunfall.“

Diese Information sei wichtig, um die Einsatzkräfte gezielt für den jeweiligen Fall zusammenzustellen. Werner Hasel ist ein alter Hase in der seit 1912 existierenden Freiwilligen Feuerwehr Kriftel. Über 35 Fahrer hat er ausgebildet, ist selbst Tieflader gefahren und hat noch nie einen Unfall gebaut, erzählte er nicht ohne Stolz. Genug belastende Szenen hat er in seinen 40 Jahren leider auch gesehen. „Aber man muss die schlimmen Bilder wegstecken, eine gewisse Abhärtung ist da lebensnotwendig“, weiß der leidenschaftliche Jogger, der einem reinen Bürojob nichts abgewinnen könnte. „Ich brauche die Aktion“, lautet sein Fazit, „aber die Verantwortung für andere fährt immer mit.“

Die Veranstaltung ging mit heißen Würstchen und kalten Getränken schon dem Ende entgegen, da scheuchte Patrick Kilian um 12.17 Uhr mit dem Ruf „Flächenbrand am Rand von Liederbach, die Kollegen brauchen unsere Hilfe“ die Geehrten auf. Der Grund: vermutlich achtlos weggeworfene Kippen oder Glasflaschen. Da kam Bewegung auf: Die Kameradinnen und Kameraden von der Feuerwehr sind immer einsatzbereit zum Schutze ihrer Mitmenschen. Das verdient größte Anerkennung und Respekt seitens der gesamten Gesellschaft.

Folgende Wehrfrauen und -männer wurden befördert und ausgezeichnet (urlaubsbedingt waren einige verhindert, deren Ehrung wird nachgeholt):

Beförderungsurkunden

  • Marcel Büdel (Feuerwehrmann)
  • Simone Falk (Feuerwehrfrau)
  • Felix Gumpp (Feuerwehrmann)
  • Rachid Maach (Brandmeister)
  • Michael Martinez (Löschmeister)
  • Michael Röhrer (Feuerwehrmannanwärter)
  • Mark Scherer (Hauptfeuerwehrmann)
  • Sascha Waas (Löschmeister)

Goldenes Brandschutzehrenzeichen am Bande für 40 Jahre

  • Werner Hasel

Ehrenmedaillen

  • Harald Burg (Ehrenmedaille Silber)
  • Patrick Kilian (Floriansmedaille Silber)
  • Norbert Loreth (Ehrenmedaille Silber)
  • Sven Mukrasch (Ehrenmedaille Silber)
  • Heinz-Georg Schneider (Ehrenmedaille Silber und Floriansmedaille Bronze)
  • Jana Burg (Ehrenmedaille Bronze)
  • Larissa Gumpp (Ehrenmedaille Bronze)
  • Markus Burg (Floriansmedaille Bronze)
  • Sebastian Hasenbach (Floriansmedaille Bronze)
  • Tobias Horwatitsch (Floriansmedaille Bronze)
  • Dominik Huhn (Floriansmedaille Bronze)
  • Mark Scherer (Floriansmedaille Bronze)

Urkunde und Anerkennungsprämie des Landes Hessen

  • Werner Hasel (40 Jahre)
  • Simon Stadi-Wilms (20 Jahre)
  • Christian Neff (20 Jahre)

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