Rosenkreise und eine Blutpflaume

Arbeiten zur Gestaltung des Wickerer Kreisels haben begonnen

Am Wickerer Kreisel haben die Arbeiten zur Gestaltung des Verkehrsbauwerks begonnen. Sie sind bei laufendem Verkehr möglich und sollen bereits am Monatsende abgeschlossen sein.

Arbeiten zur Gestaltung des Wickerer Kreisels haben begonnen

Lange wurde in Wicker darum gerungen, eine repräsentative, günstige, leicht zu pflegende und – wie sich dann herausstellte, ist auch das bei solch einem Projekt zu beachten – genehmigungsfähige Gestaltung des Wickerer Verkehrskreisels hinzubekommen. Dort, wo sich die Kirschgartenstraße seit wenigen Jahren ampellos den Asphalt mit den Verkehrsteilnehmern teilt, die auf der Flörsheimer und der Friedensstraße unterwegs sind. Nun haben die Arbeiten zur Gestaltung der Innenfläche des Kreisels begonnen und sollen bereits am Monatsende abgeschlossen werden, wie die Stadt mitteilt.

Für rund 37.000 Euro entsteht ein mit gerade 80 Zentimeter Höhe – mehr geht nicht zum Schutz der Sichtachsen, beschied die Landesstraßenbauverwaltung Hessen Mobil – bescheiden gehaltener Hügel mit 14 Metern Durchmesser. Dessen Entwurf stammt vom Straßen- und Grünflächenamt, nachdem zuvor die ersten Bemühungen eines Bad Weilbacher Künstlers, den Wickerern eine ambitionierte, aber eben deutlich aufwendigere und teurere Gestaltung zu empfehlen, nicht gerade auf große Zustimmung gestoßen war.

Der nun entstehende Innenbereich besteht aus zwei Kreisen aus niedrigwüchsigen roten und weißen Rosen, außenrum die klassischen Bodendecker, in der Mitte thront künftig ein „Zwerg-Blutpflaumen-Baum“. Dessen Früchte sollen sogar essbar sein, zu erreichen durch Sandsteinplatten, die die Rosenreihen umgrenzen und durchqueren.

Der Blickfang erreicht alle, die aus Richtung Hochheim auf dem Kreisel zufahren, sie sehen ein an den Hügel gelehntes, zwei mal drei Meter großes Wickerer Wappen. Wer aus Weilbach kommt, bekommt ebenfalls etwas geboten, den Schriftzug „Tor zum Rheingau“, aus Blech gearbeitet und stattliche 3,50 Meter breit. Ob der Schriftzug auch in der Dunkelheit gut zu erkennen sein wird, hängt vom Wetter ab: Bekommt ein eingebautes Solarmodul genügend Sonnenlicht ab, wird ein von ihm gespeister LED-Strahler ihn erhellen.

Erst vor einem Jahr hatten die Diskussionen in Wicker um die Gestaltung des Kreiselinneren einen Kompromiss herbeigeführt, der mehrheits- und genehmigungsfähig war. Und, wie meist in solchen schwierigen Prozessen, ist das Ergebnis dann eines, das niemandem wehtun soll, weder in den Augen noch im Herzen. Der Entwurf, der vom Bürgermeister vor elf Monaten im Ortsbeirat vorgestellt worden war, hatte von den Planern im Amt jene Umschreibung erhalten; „Gleich einem Regentropfen ,fällt' die Gestaltung in die Mitte von Wicker – in die Kirschgartenstraße, die der Kreisel teilt."

Zu befürchten ist, dass die Anlage dennoch nicht von alleine genügend Wasser für die Pflanzen bereithält, sondern in trockenen Zeiten trotzdem eine konventionelle Bewässerung der Pflanzen benötigt. Für immerhin 154 Quadratmeter Pflanzfläche, abzüglich der Sandsteinwege und des Wappens. Alle Arbeiten sollen ohne Einschränkungen für den Verkehr über die Bühne gehen, vor Tausenden Augenzeugen, die hoffentlich den Blick auf das Geschehen auf der Straße lassen.

Die Erste Stadträtin Renate Mohr und Bürgermeister Bernd Blisch äußerten sich angesichts des Baubeginns „froh, dass die Gestaltung des Wickerer Kreisels nach einigen Jahren teils hitzig geführter Diskussionen jetzt zu einem guten Abschluss gebracht wird“. Der hauseigene Gestaltungsplan könne sich sehen lassen, genüge den Vorgaben und bleibe auch im Rahmen, „was die Kosten anbelangt.“

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