Stechers Stiche

Hobby-Kabarettist wäre gern auch mal bei „Neues aus der Anstalt“ zu Gast

FLÖRSHEIM (drh) – Mit nur zehn Zuschauern war das Kleinkunstgastspiel des Flörsheimer Künstlers Thomas Stecher am Samstagabend in der Kulturscheune ein eher privates Vergnügen. Der pfundige Kaufmann präsentierte einen Zusammenschnitt seines Radiomaterials, das er seit November wöchentlich im Programm von Radio Rüsselsheim in seiner Kabarettsendung zum Besten gibt. Wer abwechslungsreiche Comedy erwartete wurde enttäuscht, denn krachende Lacher gab es nicht. Thomas Stecher versuchte vielmehr, mit umfangreichen szenischen Beschreibungen kleine Seitenhiebe an Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zu verteilen. Die „Machenschaften“ des ehemaligen Ministerpräsidenten Koch wurden ebenso kritisiert, wie das immer strahlende Auftreten des Bürgermeisterkandidaten Ochs. Stecher versucht sich gern auch in Stimmenimitationen, doch die von ihm gern imitierten Herren Stoiber und Strauß sind doch eher abgelegte Kandidaten. 

Manchmal sind seine Wortspiele auch einfach zu komplex und lang geraten, denn manch Gast legte die Stirn in Falten, wenn er den weit gesponnenen Erklärungen zur EU und Völkerverständigung nicht mehr folgen konnte. Thomas Stecher liest seine Gedanken vor, sodass allein das Lesetempo manchmal über Verstehen und Nichtverstehen entschied. Der Flörsheimer betreibt die Kleinkunstarbeit noch als Hobby, gab aber auch schon Gastspiele in Leipzig und Dresden und sieht sich am Beginn einer Karriere. Er träumt von Kleinkunst-Touren durch die Lande und wäre gern auch mal bei „Neues aus der Anstalt“ zu Gast.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X