Ein Thema auch nach der Wahl

In der Jahnstraße sind die Sperrpfosten inzwischen abgebaut

Der aktuelle ist der normale Anblick des Fußgängerüberwegs in der Jahnstraße am Alten Friedhof. Für gut elf Monate ragten hier zuletzt zwei rot-weiße Metallpfosten aus der Fahrbahn und verhinderten die Durchfahrt von PKW.

Die Durchfahrt in der Jahnstraße ist auch für PKW-Fahrer seit vergangener Woche wieder frei. Der städtische Bauhof hat die beiden Absperrpfosten nach dem Urteil des Frankfurter Verwaltungsgerichts vom 15. Februar umgehend abmontiert. In den Gremiensitzungen seither, der Stadtverordnetenversammlung am vergangenen Donnerstag und der Verkehrskommission am Montag, war dies lediglich ein Informationspunkt durch Bürgermeister Bernd Blisch (CDU), der zu keiner größeren Diskussion führte.

Blisch bedauerte die Ansicht des Gerichts, dass die Stadt für eine rechtssichere Sperrung der Fahrradstraße zur Durchfahrt von PKW eine erhöhte Gefährdung von Fußgängern und Radfahrern durch die Kraftfahrzeuge hätte nachweisen müssen. „Konkrete Gefahren hat es bisher zum Glück nicht gegeben und auch keine Unfälle“, betonte Blisch.

Der Verwaltung sei es darum gegangen, den trotz der Widmung der Jahnstraße als Fahrradstraße nicht festzustellenden Vorrang der Zweiräder durchzusetzen. Auch die weiteren Themen in der Straße, vor allem die illegalen Linksabbieger, die vom Höllweg kommend in die Straße abbiegen und das Verkehrsaufkommen durch die Elterntaxis, habe das Gericht nicht anerkannt.

Konkrete Pläne der Verwaltung für den weiteren Umgang mit der Straße nannten Blisch und die Erste Stadträtin Renate Mohr (GALF) bisher nicht. „Es wird aber auch nach der Kommunalwahl ein Thema sein, wie es mit der Fahrradstraße weitergeht“, ist Blisch sicher. Denn auch die neue Stadtverordnetenversammlung muss sich dann überlegen, ob sie einen neuerlichen Versuch befürwortet, einen neuerlichem, rechtlich haltbaren Weg sucht, die Fahrradstraße für den Durchgangsverkehr zu sperren.

Allerdings unterstrich Mohr in der Verkehrskommission ihre Pläne, die Fahrradstraße über die Kapellenstraße hinaus in der Straße "Am Untertor" zu verlängern sowie in die Alte Hochheimer Straße einschwenken zu lassen. Am Knick zur Kurmainzer Straße beginnt der Fahrradweg, der über die B 519 und direkt zur Auffahrt Opelbrücke führt. Grundlage für die Fahrradverbindung zwischen Rüsselsheim und Weilbach, die am anderen Ende der Jahnstraße über eine Verlängerung entlang der Bahnschienen und über eine neu zu bauende Brücke über die Unterführung Wickerer Straße bis zur Weilbacher Straße geführt werden soll. Für dieses Bauwerk steht in diesem Jahr über Mittel aus einem Klimaprogramm eine Förderquote von 80 Prozent in Aussicht, betonte die Erste Stadträtin.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X