Viel Spaß mit Sketchen

Aufführung der Theatergruppe der Caritas Sozialstation / Stadtrat Sven Heß als Schauspieler

Da kam Sven Heß am letzten Freitag im evangelischen Gemeindehaus Flörsheim (als Schauspieler der Gruppe „SuPeR“) mächtig unter Druck – die beiden Damen auf den Nachbarsitzen machten es ihm nicht leicht, auf „fünf Zentimeter Toleranz“ zu bestehen.?(Fotos: A. Kreusch)

 

FLÖRSHEIM (ak) – Sehr zum Vergnügen des Publikums im gut gefüllten evangelischen Gemeindezentrum in Flörsheim kam Erster Stadtrat Sven Heß am Freitagabend auf der dortigen Bühne ziemlich in Bedrängnis: Im Sketch „Lohengrin oder fünf Zentimeter Toleranz“ wurde er von zwei energischen und resoluten Damen (seinen Mitspielerinnen Annelise Grabenau und Frederieke Kiel) mächtig „in die Zange genommen“ – da half auch seine vehemente und mimisch genauso eindrücklich wie komisch dargestellte Forderung nach den ihm mit dem Kauf der Eintrittskarte „doch wohl zustehenden“ jeweils „zweieinhalb Zentimetern“ Platz auf jeder Sitzlehne in der Opernsitzreihe gar nichts.

 

Auch nach dreißig Jahren hat der vom Flörsheimer Autor Wolfgang Stock geschriebene Streit-Dialog, bei dem es um Angeberei, Unpünktlichkeit, Toleranz, Selbstverwirklichung, „Ellenbogentypen“, „Biedermänner“ und „Opernrocker“ geht, nichts von seiner Frische und Aktualität eingebüßt. Die Schauspieler von „SuPeR“ (der Name steht für „Spiel und Pflege echte Rede“) der Schauspielgruppe der Caritas Sozialstation Flörsheim-Hochheim brachten die Botschaft, bei der am Ende die „Toleranz“ – in dem Fall personifiziert von Sven Heß – tatsächlich auf dem Boden landet, äußert witzig und spannend auf die Bühne. Da war ihnen natürlich zu Recht sehr viel Beifall sicher!
Auch in den anderen Sketchen und Einaktern, die von Wolfgang Stock, der die Proben begleitet und auch Regie geführt hat, alle persönlich angesagt wurden, konnte SuPeR das Publikum überzeugen. Außer der stellvertretenden Einrichtungsleiterin Annelise Grabenau und Pflegekraft Fredrieke Kiel standen vom Team der Caritas Sozialstation Flörsheim-Hochheim auch Einrichtungsleiterin Barbara Hoek sowie die Pflegekräfte Ines Muiomo-Korth, Herta Rethorn, Christoph Diehl und Annett Schick sowie Bettina Kowalski aus der Verwaltung auf der Bühne; nur Stadtrat Sven Heß ist nicht bei der Caritas beschäftigt.
Gegründet hatte sich die Theatergruppe anlässlich des 25-jährigen Jubiläums des Fördervereins der Caritasstation Flörsheim-Hochheim, bei dessen Akademischer Feier 2013 sie schon mit dem Einakter „Vier Schirme“ von Wolfgang Stock für viel Heiterkeit sorgte. Weil dieser Auftritt so gut ankam und da es allen auch so viel Spaß macht, hat man mit dem Theaterspielen weitergemacht; geprobt wurde und wird dafür in vielen Mittagspausen. Wolfgang Stock, ein Mitbegründer des Flörsheimer Amateurtheaters (FAT) und Autor von insgesamt mehr als 60 Stücken (unter anderem vom, natürlich in Flörsheim spielenden, „Das Neue Spiel vom Verlobten Tag“), der schon 2005 für „besondere Verdienste um das kulturelle Leben in Hessen“ vom damaligen Staatsminister für Wissenschaft und Kunst, Udo Corts, mit der Landesehrenurkunde für Kunst und Kultur ausgezeichnet wurde, freute sich sehr darüber, dass SuPeR ihn persönlich angesprochen hat und ihn bat, bei der Aufführung seiner Werke Regie zu führen und dabei zu sein; er war dieser Bitte ganz offensichtlich sehr gerne nachgekommen.
Ob bei „Der Besuch“, ein Stück, in dem die zu Besuch weilende Cousine des Mannes ein Ehepaar zwar auf „Mordgedanken“ bringt, beide aber bei der Lösung ihres Problems so eine gute Figur machen, dass die Cousine erkennt, wie sehr sie bei ihnen gebraucht wird und sich deshalb entschließt, doch noch eine Woche länger als eigentlich geplant zu bleiben, oder bei „Dom Perignon“, bei „Die Geheimzahl“ oder bei „Santa Claus“: Das Publikum hatte großen Spaß an den Aufführungen. Dass die Theatergruppe SuPeR auch schon eine eigene Fangemeinschaft hat, konnte man an einigen hochgehaltenen, mit den Bildern der Darsteller geschmückten und mit „Toi Toi Toi“ in großen Lettern beschrifteten Plakaten in den Zuschauerreihen erkennen.
Auch der nachdenklich machende Musikvortrag „Jeden Tag so zu leben“ (Text und Musik von Reinhard Börner) von Bettina Kowalski, bei dem Frederieke Kiel Gitarre spielte, kam bei den Zuhörern im evangelischen Gemeindehaus in Flörsheim sehr gut an, das Duo erntete dafür großen Applaus. Optisch ergänzt wurde der Abend im evangelischen Gemeindehaus von zwei Jugend-Tanzgruppen des TV Flörsheim, die von Bettina und Natascha Kowalski trainiert werden.
Gleich nach diesem zweiten Auftritt in Flörsheim stand SuPeR am nächsten Tag auch in Hochheim noch einmal auf der Bühne – und hoffentlich wird man sie in der nächsten Zeit bei anderer Gelegenheit noch öfter sehen.
Eintritt kostete der unterhaltsame Theaterabend im evangelischen Gemeindehaus nicht, die Zuschauer wurden um eine Spende für den Förderverein der Caritasstation Flörsheim-Hochheim gebeten.

 

 

 

 

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