Auf ein Wort

Juliane Schaad

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Liebe Leserinnen, liebe Leser!

Wenn das Jahr sich dem Ende entgegen neigt und Weihnachten und Silvester vor der Tür stehen, ist die Zeit der Jahresrückblicke gekommen. Im Jahr 2019 ist viel passiert: Viel passiert, das die Welt bewegt, manches, das die Welt verändert hat und so manches, das jeden einzelnen von uns geprägt hat.

Im vergangen Jahr sind Menschen geboren und Menschen gestorben.

Es haben Menschen ihre Arbeit verloren und andere einen neuen Job gefunden.

Es sind Menschen zu uns gekommen und andere gegangen.

Es sind Menschen krank geworden oder gesund.

Es gab Streit und Versöhnung, Sorgen und Freuden, Sonne und Regen.

Der eine von uns wird heute dankbar sagen: Es war ein gutes Jahr. Der oder die andere wird froh sein, wenn die Kirchturmuhr an Silvester Mitternacht schlägt und etwas Neues beginnt.

Es lohnt sich, zum Jahresende einmal inne zu halten und das Jahr in Gedanken noch einmal zu erleben. Was ist in meinem Leben im vergangen Jahr geschehen? Welche schönen Dinge habe ich erlebt, was bekam ich geschenkt, ohne es zu ahnen, oder welche Rückschläge, Niederlagen, Sorgen haben mich getroffen? Wem möchte ich danke sagen, wem zum Weihnachtsfest meine Zuneigung kundtun?

Was auch immer passiert: Wir glauben, dass die Zeit in Gottes Händen liegt, und so legen wir auch das, was im Jahr 2019 war, mit allem, was dazugehört und allem, was bis Silvester noch kommt, in seine Hände. Mir ist ein Gebet von Antoine de Saint-Exupéry in die Hände gefallen, dass ich gerne mit Ihnen teilen möchte.


Gebet um die Wunder des Alltags

Ich bitte dich nicht um Wunder und Visionen, Herr, sondern um Kraft für den Alltag.

Lehre mich die Kunst der kleinen Schritte.

Mach mich findig und erfinderisch, um im täglichen Vielerlei und Allerlei rechtzeitig meine Erkenntnisse und Erfahrungen zu notieren, von denen ich betroffen bin.

Mach mich griffsicher in der richtigen Zeiteinteilung. Schenke mir das Fingerspitzengefühl, um herauszufinden, was erstrangig und was zweitrangig ist. Ich bitte dich um Kraft für Zucht und Maß, dass ich nicht durch das Leben rutsche, sondern den Tagesablauf vernünftig einteile, auf Lichtblicke und Höhepunkte achte.

Bewahre mich vor dem naiven Glauben, es müsste im Leben alles glatt gehen. Schenke mir die nüchterne Erkenntnis, dass Schwierigkeiten, Niederlagen, Misserfolge, Rückschläge eine selbstverständliche Zugabe zum Leben sind, durch die wir wachsen und reifen.

Schicke mir im rechten Augenblick jemand, der den Mut hat, mir die Wahrheit in Liebe zu sagen. Ich möchte dich und die anderen immer aussprechen lassen. Die Wahrheit sagt man nicht sich selbst, sie wird einem gesagt.

Ich weiß, dass sich viele Probleme dadurch lösen, dass man nichts tut. Gib, dass ich warten kann.Du weißt, wie sehr wir der Freundschaft bedürfen. Gib, dass ich diesem schönsten, schwierigsten, riskantesten und zartesten Geschenk des Lebens gewachsen bin.

Verleih mir die nötige Phantasie, im rechten Augenblick ein Päckchen Güte, mit oder ohne Worte, an der richtigen Stelle abzugeben.

Bewahre mich vor der Angst, ich könnte das Leben versäumen. Gib mir nicht, was ich wünsche, sondern was ich brauche.

Lehre mich die Kunst der kleinen Schritte!

Antoine de Saint-Exupéry

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen gesegneten, verbliebenen Advent, ein wunderbares Weihnachtfest und einen gesegneten Übergang in das nächste Jahr!

Mit vielen herzlichen Grüßen

Juliane Schaad

Pastoralreferentin

St. Martinus Hattersheim

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