Leserbrief Kein Licht am Ende des Tunnels

Mein Beruf führt mich zu vielen älteren Weilbachern, von denen ich interessante Begebenheiten aus der Vergangenheit unseres Heimatortes erfahre. Viele erzählen mir schmunzelnd und mit einer abwinkenden Handbewegung, dass das Thema Umgehungsstraße schon zu Zeiten ihrer Jugend und aktiven Laufbahn in Beruf und Landwirtschaft diskutiert und verworfen und wieder auf den Tisch gebracht und von selbigem gefegt wurde. Das geht so seit den 60er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts (!) und die meisten sagen, dass sie eine Umgehung wohl nicht mehr erleben werden.

Interessant ist, dass die Verhinderer zu Beginn des 21. Jahrhunderts nun so tun, als seien sie die Heilsbringer für dieses Vorhaben. Aber Vorsicht – ganz so vergesslich ist der wählende Bürger dann doch nicht.

In dieser Sache ist also kein Licht am Ende des Tunnels. Weilbach hat in seinem Industriegebiet mindestens fünf Unternehmen, deren LKW täglich mit 40 Tonnen Gesamtgewicht durch den Ort fahren. Mit der Firma Griep kam ein neues Unternehmen hinzu, dass aufgrund seiner Struktur nicht gerade eine Augenweide ist.

Und jetzt frage ich mal: Was bitte soll denn an einem neuen Gewerbegebiet „Charme“ haben? Von IT- und Datencentern träumen unsere Lokalpolitiker, als würden diese in Zweierreihe Schlange stehen, um sich in Weilbach ansiedeln zu dürfen. Kein Mensch denkt daran, dass – sollte ein solcher Wurf gelingen und nach anstrengendem Umwerben sich ein solches Unternehmen dazu entschließen, hierher zu kommen - dies ja nicht das einzige bliebe! Was ist denn mit dem Rest der Fläche? Erst einmal eröffnet, erinnert sich später niemand im Stadtparlament mehr daran, dass man ja keine Logistiker wollte! Ja, dieses Gebiet liegt vor den Ortsgrenzen. Aber Unternehmen haben Mitarbeiter, Kunden und Zulieferer. Und viele Wege führen dann eben doch durch Weilbach… täglich mehrfach.

Also: Solange in Sachen Umgehung in Weilbach noch tiefste Dunkelheit herrscht, sollte man uns Weilbachern nicht die Wahl zwischen Pest und Cholera präsentieren; entweder Kiesabbau oder Gewerbegebiet!

Nichts daran ist charmant, gar nichts!

Wie wäre es damit, uns einfach mal in Ruhe zu lassen?

Sabine Quoika
Müllerstraße 3, Weilbach

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