Buchbesprechung auf englisch

Beim „Book-Talk“ frischen Teilnehmer ihre Sprachkenntnisse auf

 

FLÖRSHEIM (ak) – „Das gibt’s in England noch, das Frollein?“, wunderte sich nicht nur ein Teilnehmer des „Book-Talk“ in der Flörsheimer Stadthalle. Ist es doch bei uns in Deutschland so, das längst aus jedem „Fräulein“ eine Frau geworden ist – zumindest in der höflichen Anrede, nur noch ganz wenige, meist ältere Damen bestehen hierzulande darauf, als unverheiratete Frau „Fräulein“ genannt zu werden.

 

 

Dass sowohl in England als auch in Amerika dieser Unterschied sehr wohl auch heute noch gemacht wird, entnimmt die „Book-Talk“- Runde dem Artikel in englischer Sprache, den sie gerade zusammen lesen und übersetzen. Ihre Kursleiterin, Martina Monson, kann ihnen sofort auch aktuelle Beispiele aus dem täglichen englischsprachigen Leben geben: „Bei Finn in der Schule gibt es unter den Lehrerinnen nur eine „Mrs“, alle anderen werden „Ms“ genannt!“ Der elfjährige Finn, der eine bilinguale Schule im Taunus besucht und selbst mit viel Spaß am „Book-Talk“ teilnimmt, kann das sofort bestätigen. Die Lektüre des Artikels aus der September-Ausgabe von „word and press“, den jeder als Fotokopie in Händen hält, bringt selbst Martina Monson, die mehrere Jahre in Utah/USA gelebt hat und die mit einem amerikanischen Mann verheiratet ist, noch neue Erkenntniss: „Census heißt Volszählung“, kann sie den Übersetzungshilfen am Ende der Geschichte über die schwarze englische Cafè-Besitzerin entnehmen. Dass das im Artikel gebrauchte „figures“ in dem Fall „Zahlen“ bedeutet, weiß Finn aus seinem Mathe-Unterricht beizusteuern. „Es ist nicht immer einfach die Bedeutung eines Wortes in einem konkreten Fall in der lebendigen Sprache zu erfassen. Zum Beispiel das Wort 'custom': Hier heißt es Kundschaft, es gibt aber auch 'customs', das ist der Zoll, und 'customers', das sind die Angestellten“, erklärt die Kursleiterin zwischendurch.
Dass der in der Reportage gebrauchte Ausdruck „Chef“ nichts mit den Weisungsgepflogenheiten im beschriebenen Cafè zu tun hat, sondern im englischen einfach „Koch“ oder „Köchin“ bedeutet, das wissen alle schon. Auch wenn Martina Monson fließend Englisch spricht, liegt für alle Fälle immer ein Dictionary (Wörterbuch) bereit, damit zu Not nachgelesen werden kann, wie bestimmte Termini zu übersetzen sind. Nachdem der Artikel reihum zu Ende gelesen und übersetzt ist, wird er in der Teilnehmer-Runde natürlich auch noch besprochen – selbstverständlich in englischer Sprache. Dazu steuern die Kursteilnehmer auch selbst erlebte interessante Geschichten bei, in freier Rede entspinnt sich ein lebhaftes Gespräch, in dem sich jeder ganz ungezwungen wagt das Wort zu ergreifen.
Viele von ihnen waren schon in englischsprachigen Ländern und wollen die Runde nutzen, ihre Sprachkenntnisse nicht einschlafen zu lassen oder gar zu verbessern. Alle fühlen sich sehr wohl und sehr gut aufgehoben bei ihrer sympathischen Kursleiterin und fänden es sehr gut, wenn der „Book-Talk“ vielleicht in Zukunft sogar zweimal im Monat stattfinden könnte. Martina Monson macht es ebenso Spaß mit ihrer Gruppe und wird sich darum bemühen, einen zweiten Termin für jeden Monat festzulegen, sobald ihre Wiedereinarbeitungszeit nach der zweijährigen Elternzeit für ihren zweiten Sohn Oscar bei der Deutschen Lufthansa im nächsten Frühjahr zu Ende ist und sie nur noch Teilzeit arbeiten wird. Dass sich die Gruppe sehr gut versteht, wird auch deutlich, als Monson einem Teilnehmer ein Lebkuchenherz, welches die geborene Flörsheimerin auf der „Fleerschemer Kerb“ extra für ihn erstanden hatte, zum Geburtstag überreicht – alle singen zusammen auch noch ein herzliches „Happy Birthday“ für ihn.
Der nächste „Book-Talk“ findet am 27. November in der Flörsheimer Stadthalle statt, danach trifft sich die Gruppe wieder am 18. Dezember. Die Termine für das Jahr 2014 werden dem Flörsheimer „Tipp“ zu entnehmen sein. Alle Menschen, die eine Gelegenheit suchen, mit anderen englisch zu lesen und zu sprechen, sind herzlich eingeladen.
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