Drogerie wird Galerie

Künstlerpaar Reinelt stellt Kunst in leer stehendem Schlecker-Markt aus

 

FLÖRSHEIM (drh) – Leere und abgeklebte Schaufensterscheiben bestimmen das Bild der Altstadt. Doch das Künstlerpaar Reinelt findet sich mit den Schandflecken der Stadt nicht ab, sondern geht aktiv mit neuen Ideen der Leere entgegen. Schon im Frühjahr schmückten die Reinelts die ehemaligen Schlecker-Schaufenster mit Willkommensgrüßen für die Besucher aus den Partnerstädten, doch jetzt haben sie die leerstehenden Räumlichkeiten der ehemaligen Drogerie gar in eine Galerie gewandelt. „Bürgermeister Michael Antenbrink gestand, dass Flörsheim mit der Galerie nun endlich eine richtige Stadt sei“, erzählte Rosi Reinelt stolz, die in den neu genutzten Räumlichkeiten auch eine Chance für die Kunst ihres Mannes sieht.

 

 

Bislang wurden die Reinelt-Werke im Heimatort meist in der heimeligen Atmosphäre der gemütlichen Hofreite und der Werkstätten gezeigt, nun aber zeigen sich die Bilder und Skulpturen in einem eher nüchternen Ambiente in ganz neuer Komposition. Bei der Auswahl der Werke half Martina Sommer, die als Außenstehende ganz andere Ansätze und einen neuen Geschmack zeigte. Rosi Reinelt weiß, dass es gerade die Raben sind, für die ihr Mann Thomas als Künstler bekannt ist, doch in fast 40-jähriger Künstlertätigkeit entstand viel mehr. In der Galerie sind einzelne Streiflichter der Bandbreite erkennbar, denn es finden sich sowohl landschaftliche Aquarelle und greifbare Skulpturen als auch farbenfrohe oder eben auch ganz nüchterne Zeichnungen. So werden die Galeristen ihr Portfolio auch noch einmal ändern und weitere Werke der Reinelt'schen Arbeit zeigen, sodass weitere Besuche lohnenswert sind.
Vorerst wird die Kunst-Galerie bis zum 21. Dezember jeweils freitags von 15 bis 19 Uhr und samstags von 11 bis 15 Uhr sowie während des Flörsheimer Weihnachtsmarktes am ersten Advent geöffnet haben. Zeitgleich wird am 3. November im Kunstforum Mainturm eine Ausstellung zum Thema „Alles am Fluss“ eröffnet. In der Mainturm-Ausstellung werden vor allem die kritischen Ansätze von Thomas Reinelt gezeigt. Die Galerie hingegen legt ihren Schwerpunkt auf die Vielfältigkeit des Künstlers, wenngleich auch eine Wand gänzlich den Raben vorbehalten ist. „Ein Blick durchs Schaufenster lohnt immer und ist ganz unverfänglich“, meint Rosi Reinelt, die den Kontakt mit den Menschen so liebt und sich auf Begegnungen mit den unterschiedlichsten Menschen in der Galerie freut. 
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