Mädchen MINT-Berufe näherbringen

Schülerinnen aus Wiesbaden und Umgebung erleben bei „Girls4MINT“ Einblicke in Zukunftsberufe

Emma Kleineberg, Schülerin am Graf-Stauffenberg-Gymnasium, war eine von 16 Mädchen, die am Girls4MINT-Programm teilnahm.

In nahezu allen Wirtschaftssparten werden mittlerweile Fachkräfte händeringend gesucht. Nach wie vor entscheiden sich hauptsächlich Jungen für Berufe in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT). Um insbesondere Mädchen für diese Zukunftsberufe zu begeistern, hat Provadis im Auftrag des Landes Hessen und der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit im vergangenen Jahr das Berufsorientierungsangebot „Girls4MINT“ an den Start gebracht.

Ziel des viertägigen Programms in Kooperation mit Unternehmen der Branche ist es, Mädchen im Alter von 14 bis 16 Jahren Mut für den MINT-Bereich zu machen und ihnen fundierte Informationen darüber zu vermitteln. Im Fokus stehen Einblicke in Unternehmen, Tätigkeiten und Ausbildungsberufe. Die Teilnehmerinnen sollen erkennen, dass sie durch MINT-Berufe wichtige gesellschaftliche Zukunftsfelder, wie etwa Digitalisierung und Nachhaltigkeit, mitgestalten können.

Praktische Erfahrungen sammeln

Die 16 Teilnehmerinnen von „Girls4MINT“ in der Region Wiesbaden kamen von der Werner-von-Siemens-Schule und der Herrmann-Ehlers-Schule in Wiesbaden, dem Graf-Stauffenberg-Gymnasium in Flörsheim sowie von der Weidigschule Butzbach. Sie erlebten beim Kooperationspartner, der InfraServ GmbH & Co. Wiesbaden KG in Wiesbaden, ein spannendes Programm rund um MINT-Themen und Ausbildungsberufe in den Bereichen Elektrotechnik, Mechanik und Informatik.

Gleich am ersten Tag konnten die Mädchen ihr handwerkliches Geschick unter Beweis stellen: Nach einer Einführung in die Techniken der Metallbearbeitung, stellten sie einen Flaschenöffner aus Edelstahl her und bearbeiteten ein Namensschild mit einer Prägung. Am zweiten Tag beschäftigten sich die Teilnehmerinnen mit Grundlagen der Elektrotechnik und fertigten nach ersten Lötübungen einen Solar-Hubschrauber.

Danach wechselten die Mädchen von der Werkstatt ins Labor. Hier konnten sie Zuckerbestimmungen verschiedener Flüssigkeiten, zum Beispiel Cola, analysieren. Außerdem lernten die Teilnehmerinnen das Programmieren von speicherprogrammierbaren Steuerungen (SPS) kennen und wie diese in der Praxis für die Steuerung von großtechnischen Anlagen eingesetzt werden.

Abgerundet wurde das Programm durch einen Rundgang durch den Industriepark Wiesbaden, den Besuch der biologischen Abwasserreinigungsanlage sowie der Werkfeuerwehr. „Ich habe sehr viele Einblicke bei ‚Girls4MINT‘ bekommen“, findet die14-jährige Emma Kleineberg vom Graf-Stauffenberg-Gymnasium in Flörsheim. „Es war richtig spannend, besonders die handwerklichen Arbeiten in der Werkstatt haben mir viel Spaß gemacht und auch das Gefühl dafür zu bekommen, in einem Labor zu arbeiten. Vielleicht könnte ich mir später einen Beruf in diesem Bereich vorstellen.“

In einem Feedback-Gespräch in der Schule werden die Teilnehmerinnen in den nächsten Tagen eine persönliche Rückmeldung zu ihren individuellen Kompetenzen im Bereich MINT erhalten. Eine Abschlussveranstaltung mit den Teilnehmerinnen, ihren Eltern, der Agentur für Arbeit sowie Unternehmensvertreterinnen und -vertretern rundet das Berufsorientierungsprojekt ab. Am Ende erhalten die Schülerinnen ein Zertifikat über ihre Teilnahme.

Angebote an weiteren Standorten

Das Projekt „Girls4MINT“ ist eine Gemeinschaftsinitiative des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen und der Regionaldirektion Hessen der Bundesagentur für Arbeit. Im Zeitraum von 2022 bis 2024 findet es erstmalig an zwölf Standorten der Bundesagentur für Arbeit mit ortsansässigen Unternehmen statt. Provadis ist für das Konzept und die Durchführung verantwortlich. Finanziert wird das Projekt aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen sowie der Regionaldirektion Hessen und des Europäischen Sozialfonds (ESF). Für die Teilnehmerinnen und die beteiligten Schulen entstehen keine Teilnahmegebühren. Das Hessische Kultusministerium unterstützt das Projekt.

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