„Der MTK bewegt sich“: Tag der Erde in den Weilbacher Kiesgruben

Das Motto am vergangenen Sonntag verwies auf die Facetten der Nachhaltigkeit bei Sport, Bewegung und Mobilität

Blick von oben auf den "Tag der Erde".

Anlässlich des Tags der Erde am 22. April beging der Regionalverband Frankfurt Rhein Main auch in diesem Jahr wieder den internationalen Umweltschutztag auf dem Gelände der Weilbacher Kiesgruben - und das traditionell sonntags, also bereits am 21. April.

Es kommt leider nicht selten vor, dass zu diesem Zeitpunkt im Jahreskalender bestenfalls durchwachsenes Wetter herrscht, und 2024 bot hier leider keine Ausnahme. Es war windig, immer wieder regnete es, während arg kurze sonnige Episoden wiederholt kurz die Hoffnung auf einen erfreulichen Wetterumschwung aufkommen ließen - jedoch vergeblich.

Dennoch war der Aktionstag wieder sehr gut besucht, viele Gäste kamen umweltbewusst mit dem Fahrrad oder nutzten die Sonderbus-Angebote, die auch Besucherinnen und Besucher aus Hofheim, Kriftel, Hattersheim und allen drei Flörsheimer Stadtteilen zum Festgelände brachten. Und natürlich waren auch wieder die relativ wenigen Pkw-Parkplätze rund um die Weilbacher Kiesgruben stets heiß umkämpft.

Über 40 Aussteller

Einmal mehr beteiligten sich in diesem Jahr über 40 Vereine, Verbände, Organisationen, Behörden und regionale Betriebe an der Veranstaltung. Informiert wurde ausführlich über die Themen Klimaschutz, Fair Trade, Ökologie, aber auch über soziale Themen und Kunsthandwerk. So rührte die Stadt Flörsheim am Main beispielsweise die Werbetrommel für ihre "Flörsheimer Woche der Erde" vom 21. bis 27. April und die Untere Naturschutzbehörde des Main-Taunus-Kreises informierte über verschiedene Pflanzenarten und wie man diese via App bestimmen kann. Die Stadt Hofheim am Main war mit einem Infostand zum Thema Solarenergie vertreten: Dort konnte man das Potenzial des eigenen Daches hierfür ermitteln lassen. Das Gesundheitsamt des Kreises hatte ausführliche Informationen über die Gefahren der Asiatischen Tigermücke parat, und der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) präsentierte Wissenswertes zum Thema Radschnellweg FRM3, der von Frankfurt nach Wiesbaden führen soll.

Ein weiterer Stand des Kreises stand unter dem Motto "Exit Fast Fashion": Hier wurde darauf aufmerksam gemacht, wie schädlich allzu billige Mode ist, welche Arbeitsbedingungen die Näherinnen und Näher erleiden müssen und wie die dazugehörige Wegwerfmentalität buchstäblich den Klimawandel anheizt. Dort bestand auch die Chance, sich direkt bei einer Kleidertauschbörse mitzuwirken.

Und natürlich war auch der Aussichtsturm des Regionalpark Portals wieder ein besonders beliebter Zuschauermagnet: Zahlreiche Besucherinnen und Besucher ließen es sich nicht nehmen, die Treppenstufen zu erklimmen und den tollen Blick von oben auf das Geschehen zu genießen.

Diverse Stände boten auch Geschicklichkeitsspiele und Chancen zur sportlichen Betätigung an, so zum Beispiel die Turn & Sportgemeinde Ehlhalten 1893 e.V. Motorische Herausforderungen, bei denen es unter anderem um das reaktionsschnelle Fangen und Greifen ging, sollten dabei das eigene Körpergefühl fördern - ganz im Sinne des Mottos "Der MTK bewegt sich".

Auch für das leibliche Wohl der Besucherinnen und Besucher war freilich gesorgt: Die Organisation "foodsharing Main Taunus" hatte leckere Smoothies im Angebot, zur Unterstützung der Grundschule Am Weilbach wurden Crêpes und Popcorn angeboten, leckeren Kuchen gab es beim LandFrauen Verein Weilbach, und passend zu den fast frostigen Temperaturen gab es tatsächlich auch einen Bratwurststand, der die "Gunst der Stunde" nutzte und Glühwein anbot.

Deutschlandweites Motto: "Wasser macht Leben möglich"

Ins Leben gerufen wurde der Aktionstag 1970 in den USA, als die Organisation „Earth Day“ gegründet wurde. Seit 1990 wird der Tag auch international gefeiert, und im Jahre 2009 hat ihn die Generalversammlung der Vereinten Nationen zum „Internationalen Tag der Mutter Erde“ erklärt.

In Deutschland lautet das diesjährige Motto zum "Earth Day": "Wasser macht Leben möglich - Ohne Wasser läuft nichts! Alles klar?". Man will dazu aufrufen, Wasser sinnvoll zu verwenden und nicht zu verschwenden. Die Menschen sollen das "lebenswichtige Elixier" schützen, die Gewässer sauber halten, mehr Regenwasser nutzen und vor allem auch den Plastikverbrauch drastisch reduzieren - passend zum internationalen "Earth Day"-Motto: "Planet vs. Plastic", der Planet gegen das Plastik also. Die konkret damit verbundene Forderung: Zum Wohle des Planeten und aller Lebewesen sei ein Umdenken erforderlich und eine 60-prozentige Reduzierung aller Kunststoffe bis zum Jahr 2040.

Was jeder tun kann

Auf www.earthday.de liefert das Deutsche Komitee des Earth Day International Tipps und Hinweise zu Alltagsverhalten, das dem Schutze des Wassers dienen kann:

  • Bewusst mit Trinkwasser umgehen: Nachhaltiges Einkaufen, die Verwendung von recycelten Produkten und das Sparen von Trinkwasser sind kleine, aber bedeutende Schritte.
  • Umweltfreundliche Praktiken bei Kleidung anwenden: Vom umweltfreundlichen Waschen von Kleidung bis zur Reduzierung des Verbrauchs von Fast Fashion ist einiges machbar! Reduce – Reuse – Refuse.
  • Augen auf bei Putz- und Reinigungsmitteln: Weniger ist mehr – sparsam dosieren, auf Mikroplastik achten. Für Wasch- und Reinigungsmittel gilt: gemäß Wasser-Härtegrad und nach Verschmutzungsgrad dosieren. Übrigens: Pulver oder Flüssigmittel sind oft besser als überdosierte Tabs.
  • Papier - auf Chlorbleiche verzichten, Papierverbrauch generell reduzieren: Chlorbleichprodukte vermeiden. Geschöntes Papier und Produkte, die mit Chlor gebleicht wurden, belasten die Umwelt. Und sich fragen: Wo kann man den Verbrauch von Papier generell reduzieren?
  • Wasser nicht enthärten: Die Verwendung von Entkalkungsmitteln belastet die Umwelt mit schädlichen Salzen. Laut Verbraucherzentrale NRW macht eine Wasserenthärtung nur dann Sinn, wenn die Wasserhärte größer als 2,5 mmol/l (>14 °dH) ist.
  • Regenwasser besser nutzen: Gärten vielfältiger und zukunftsorientierter planen.
    Das Sammeln von Regenwasser für den eigenen Verbrauch ist eine einfache Möglichkeit, Ressourcen zu schonen. Sich mit nachhaltiger Landschaftsarchitektur zu beschäftigen, um Biodiversität zu fördern und Wasserressourcen besser zu nutzen, macht auch im „privaten Garten“ Sinn.
  • Wasser sparen beim Einkaufen: Support your local heroes. Lebensmittel regionaler und saisonaler denken und konsumieren. Gezielter zu Produkten aus kontrolliert biologischem Anbau greifen und den Fleischkonsum reduzieren. Lebensmittelabfälle vermeiden. Foodsharing nutzen, Lebensmittel verschenken, bedachter einkaufen.

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