Der Wickerer Treff war in der Vergangenheit gerade bei den Anwohnern in Missfallen geraten, wurden dort doch allzu häufig lärmende Partys gefeiert. Der Jugendkeller war dabei längst nicht mehr in Händen von Jugendlichen, sondern hatte sich mehr und mehr zum privaten Clubraum von Erwachsenen jenseits der 25 gewandelt. Deshalb hatte die Stadt die Räumlichkeiten wieder an sich genommen und die Mobile Beratung zur Betreuung des Treffs eingesetzt. Am Freitag wurde der Keller nach einer längeren Renovierungszeit wieder eröffnet. „Das war eine Raucherhöhle vom Feinsten“, erinnert sich Singer an den Tag, an dem er zum ersten Mal die Räumlichkeiten betrat. Auch jetzt ist der Geruch von Zigarettenrauch spürbar. „Hier müssen wir noch viel lüften“, meint Betreuerin Mara Vorndran.
Die Räume haben neue Fenster erhalten und auch einen neuen Anstrich bekommen. „Das Ambiente erinnert jetzt an eine Souterrainwohnung“, meint Singer, der bewusst auf eine Farbgestaltung der Räume bislang verzichtet hat, sollen die künftigen Nutzer doch selbst bei der Dekoration mitwirken. Ein gespendeter Billardtisch und ein Tischfußballspiel warten aber bereits auf neue Nutzer und im zweiten Raum laden zwei Sofas zum Klönen ein. „Ohne Bildschirm und einen Spielkonsole geht es leider heute auch nicht mehr“, gibt Singer etwas wehmütig zu. Doch längst soll im Jugendkeller nicht nur gezockt werden. „Die Teenies sollen hier kochen, basteln und Spaß am Treffen haben“, erklärt Mara Vorndran die Zielsetzung.
Die Räumlichkeiten werden stets mittwochs und freitags von 15 bis 20 Uhr geöffnet und immer mit zwei Honorarkräften besetzt sein. Der Raum soll vor allem Kindern ab zehn Jahren zur Verfügung stehen, da ältere auch schon Angebote im Güterschuppen in Flörsheim nutzen könnten. „Die Jüngeren sind noch nicht so mobil und so sollten sie ein Angebot vor Ort finden“, sind Vorndran und Singer überzeugt. Zurzeit werben die Betreuer mit Flyern und Plakaten an den Bushaltestellen. „Bis die Kinder Vertrauen gefasst haben, wird es aber auch einfach noch etwas dauern. Das kennen wir von den anderen Treffs auch nicht anders“, so Mara Vorndran.
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