So weiß man nun, dass in der nächsten Weilbacher Fastnachtssaison die Sitzungen nicht mehr von Harald Staudt geleitet werden, sondern dass er vom „ersten Weilbacher Präsidenten-Duo“ in Gestalt von zwei hübschen und auch noch „echten“ Weilbacher Mädchen, nämlich von Katja Pfitzner und Birgit Rothenberger, nach zehn Jahren abgelöst werden wird. Die beiden in Weilbach wohlbekannten Damen stellten sich beim Herbstfest ihrem Verein gut gelaunt vor. Harald Staudt betonte, dass dieser Wechsel keineswegs „erstritten“ wurde, sondern dass er im Gegenteil sehr harmonisch abgelaufen sei. „Die beiden haben ein Jahr lang quasi ein 'Praktikum' bei mir gemacht und haben sich alles gründlich angeschaut, was man so als Präsident zu tun hat, dann haben sie lange darüber nachgedacht und sich schließlich entschlossen, als 'Duo' den Vorsitz der Weilbacher Fastnachtssitzungen zu übernehmen“, erklärte er zufrieden lachend. „Ich brauch' auch gar nicht weiter was über die beiden zu sagen, es steht schon auf den Zetteln, die hier auf jedem Tisch liegen, wie sie sind: jung, spritzig und frisch!“ In der Tat stand das auf Blättern, die auf den Tischen ausgelegt waren – allerdings als Werbung für den ausgeschenkten Federweißen. „Und ich werde der Fastnacht hier nicht verloren gehen, ich werde weiter bei den Sitzungen die Regie übernehmen“, versicherte Staudt auch noch.
Selbstverständlich wurde das strahlende „Präsidentinnen-Duo“ von seinem Verein mit viel Beifall empfangen. Auch wenn der „närrische Fahrplan“ für Weilbach von den beiden „Powerfrauen“ noch nicht ganz preisgegeben wurde, so verrieten sie doch schon das Motto der nächsten Kampagne: „Außer Rand und Band – Fassenacht im Märchenland“ wird es ab dem 11. November 2013 bis zum Aschermittwoch in Weilbach heißen.
Neben der Bekanntgabe der Neuigkeiten zur nächsten Fastnachtssaison standen beim diesjährigen Herbstfest der „Gemütlichkeit Weilbach“ auch viele Ehrungen verdienter Vereinsmitglieder auf dem Programm. „Wenn ich Euch hier so alle sehe, dann sehe ich nicht nur 25, 50 oder 60 Jahre Zusammenarbeit in unserem Verein, sondern viel mehr – das sind gefühlte 80 oder 100 Jahre, so kommt es mir vor“, stellte der Erste Vorsitzende, Bernd Flach, seinen Ehrungsansprachen voran. Für 25-jährige Vereinsmitgliedschaft wurden Karl Reichelt, Wolfgang Schmelzer, Birgit und Hans-Joachim Thoss sowie Herbert Wedel mit einer Urkunde und mit einem Weinpräsent geehrt. Norbert Badeck ist schon seit 50 Jahren Mitglied in der Gemütlichkeit Weilbach, Herbert Nolte ist gar schon vor 60 Jahren, im Gründungsjahre des Vereins, Mitglied geworden. Zu allen Jubilaren fand der Erste Vorsitzende anerkennende und lobende Worte: „Wer den Herbert Wedel nicht kennt, der ist noch niemals bei der Gemütlichkeit gewesen, so viele Ämter hatte er hier schon inne. Und wer die Schmelzers nicht kennt, der hat die Welt verpennt! Wolfgang Schmelzer bringt sich, wo es ihm möglich ist, helfend ein. Heute hat er Thekendienst, aber für die Ehrung kommt er mal hinter der Theke hervor. Karl Reichelt hatte zwar nie ein Amt bei der Gemütlichkeit inne, half aber immer, wenn es irgendwo mal 'zwickte'. Birgit Thoss und ihr Mann Hans-Joachim Thoss sind seit vielen Jahren als Kassierer für den Verein tätig. Norbert Badeck ist unser ewiger heimlicher Zeugwart, und er ist jetzt auch der Wirt vom Vereinsheim. Zu Herbert Nolte kann ich nur bewundernd sagen: 60 Jahre Vereinstreue ist heute keine Selbstverständlichkeit mehr! Dass er auch heute noch an den verschiedensten Veranstaltungen der Gemütlichkeit teilnimmt, wissen wir sehr zu schätzen!“
Auch der Flörsheimer Bürgermeister Michael Antenbrink hatte es sich nicht nehmen lassen, auf dem Herbstfest der Gemütlichkeit vorbeizuschauen, hatte er doch noch eine Aufgabe dort. „Heute hole ich hier noch eine Ehrung vom 3. Oktober nach. An diesem Tag werden in Flörsheim immer Bürger und Vereine geehrt, die sich für die Mitmenschen der Stadt besonders engagiert haben, ein Stadtleben ohne Vereine wäre gar nicht vorstellbar“, erklärte Antenbrink. „Es freut mich dann immer, wenn ich eine lange Liste von zu Ehrenden habe, in diesem Jahr standen auch einige Mitglieder der Gemütlichkeit Weilbach darauf und allen, bis auf einem, konnte ich die Ehrungen überreichen. Allerdings war der Zweite Vorsitzende der Gemütlichkeit, Siggi Dreyer, an diesem Tag in Urlaub und ich konnte ihm also seine Stadtplakette in Bronze nicht in der Stadthalle überreichen. Das hole ich nun hier nach.“ Siggi Dreyer bekam die bronzene Stadtplakette für seine 24-jährige Tätigkeit im Vorstand der Gemütlichkeit, die als Leistung zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger Flörsheims und zur Förderung des Brauchtums in der Stadt damit besonders gewürdigt wurde.
Selbstverständlich hatte man es sich bei der Gemütlichkeit an diesem Abend auch wirklich gemütlich gemacht: Es gab Rindswurst, Flammkuchen, Mettbrötchen und erstmals auch „Weißbier-Stengel“ sowie natürlich eine große Auswahl an Getränken für alle Gäste, für die musikalische Unterhaltung sorgte der beliebte Alleinunterhalter Franz Treml.
Wer mehr über den Weilbacher Fastnachtsverein mit seinen knapp 200 Mitgliedern erfahren möchte, findet Informationen im Internet unter der Adresse www.gemuetlichkeit-weilbach.de.
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