„Weck, Worscht und Woi“

Weinerlebniswegfest lockte Ortsansässige und Auswärtige in die Weinberge

Die 18 Kilometer lange Wegstrecke lockte zahlreiche Weinfreunde in den Oberen Rheingau. An 25 verschiedenen Stationen informierten die Winzer der Region über ihre Arbeit und ihre Produkte.

FLÖRSHEIM/WICKER (drh) – Ob als Großgruppe, als Paar oder auch als Einzelgänger, das Angebot des Weinerlebniswegfestes lockte hunderte Menschen in verschiedensten Konstellationen am Wochenende 13., 14. Juli in die Weinberge zwischen Flörsheim, Hochheim und Kostheim.

Vor dem kleinen Weindorf nahe des Ortskernes in den Wickerer Weinbergen tummelten sich am Samstagnachmittag meist bekannte Gesichter Ortsansässiger, die spontan nach getaner Samstagsarbeit die Gelegenheit für eine Pause nutzten und sich ein gutes Glas Wein schmecken ließen. „Das Fest lockt aber auch Auswärtige, die die Region hier noch gar nicht kennen“, meinte Kathrin Allendorff vom Weingut Weidenmühle, die sich freute, dass sich vier Wickerer Winzer zusammengefunden hatten, um erstmalig ein kleines Weindorf am Wasserhäuschen in den Weinbergen entstehen zu lassen. „Gemeinsam können wir eben einfach mehr bieten, als jeder für sich allein“, ist Allendorff überzeugt. Die Besucher suchten doch die Nähe und Gesellschaft zu anderen Menschen und da biete ein kleines Weindorf die optimale Gelegenheit. So könnten auch die Weine der verschiedenen Winzer vergleichend verkostet werden.
Wem eher nach Ruhe und Entspannung zumute war, der suchte sich einfach ein Plätzchen am Rande des Weindorfes, etwas versteckt hinter grünen Rebstöcken. Ein Barfußpfad lud zum besonderen Erlebnis im Weinberg ein, und so ließen es sich auch die beiden Weinmajestäten Jennifer Flick und Marie Langer nicht nehmen, die Strecke einmal abzulaufen. Auch in den Lagen Wickerer Nonnberg beziehungsweise im Schatten des preußischen Adlers des König Wilhelmsberges am Wickerer Ortsausgang durften Weine probiert werden. Die markante Säule der Weinlage König Wilhelmsberg wurde 1866 von dem Hochheimer Weingut Kroeschell anlässlich des Übergangs des Herzogtums Nassau an Preußen errichtet. Sie trägt die Inschriften „vom Fels zum Meer, Gott mit uns“, und zeigt das Porträt des König Wilhelm von Preußen, des späteren Deutschen Kaisers Wilhelm I., im Eichenkranz. Seit 1928 ist die Lage im Alleinbesitz der Hochheimer Winzerfamilie Hück. Auf dem schweren Lette-Boden wachsen kräftige und fruchtbetonte Weine, die überwiegend trocken bis halbtrocken ausgebaut werden. Ein musikalisches Schmankerl gab es am Sonntag, spielte doch der Flörsheimer Musikverein in den Weinbergen.
Insgesamt erstreckte sich das Fest auf eine Wegstrecke von 18 Kilometern. 35 Informationstafeln über den Weinbau, seine Geschichte und geografischen Eigenheiten sowie über örtliche Sehenswürdigkeiten säumen den Weinerlebnisweg des Oberen Rheingaus. So nahm sich manch Wanderer auch gern einmal die Zeit, die fachlichen Beiträge zu studieren. Wem das Eigenstudium entlang des Weges zu mühsam erschien, der konnte sich auch geführten Rad- und Fußwanderungen anschließen oder sich im Hochheimer Weinbaumuseum kundig machen. Auch Kirchenführungen, Kunstausstellungen und verschiedenste Mitmachaktionen für Kinder gehörten zum Festprogramm der Winzer. „Weck, Worscht und Woi“ oder „Aus der Hochheimer Sektgeschichte“ waren Überschriften thematischer Führungen. Kostenlose Planwagenfahrten eigneten sich zum Überbrücken längerer Wegstrecken zwischen den Gemarkungen.

Weitere Artikelbilder:

Durchschnitt: 4.3 (10 Bewertungen)


X