Die dritte Niederlage in Serie

Schachclub Flörsheim verliert das Derby gegen den SC Hattersheim 3,5:4,5

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Der Schachclub hat das Derby gegen den SC Hattersheim knapp mit 3,5:4,5 verloren und muss sich nach der dritten Niederlage in Serie allmählich Sorgen um den Klassenerhalt machen. Noch stehen die Flörsheimer in der hessischen Verbandsliga Süd mit 4:6 Punkten auf Rang 6 des Zehnerfeldes, doch bis zu einem der beiden Abstiegsplätze ist es nur ein einziger Punkt. Hinzu kommt, dass der Schachclub in den letzten vier Runden noch gegen die Top 3 der aktuellen Tabelle antreten muss – das wohl schwerste Restprogramm aller Konkurrenten im neuen Jahr.

Für die beiden Derby-Kontrahenten galt der Mannschaftskampf in der Flörsheimer Stadthalle als richtungsweisend. Mit jeweils 4:4 Punkten nahmen sie das Mittelfeld der hessischen Verbandsliga Süd ein. Nach dem 3,5:4,5 sind die Hattersheimer jetzt freilich nach oben und die Flörsheimer nach unten orientiert. Die einzelnen Partien verliefen stark wechselhaft und endeten zum Teil überraschend. Denn wo die Flörsheimer nach den Leistungsziffern stärker besetzt schienen (in der unteren Bretthälfte) konnten sie keine Partie gewinnen, während sie mit ihren Außenseiterrollen in der oberen Bretthälfte besser zurecht kamen und dort ohne Niederlage blieben. So musste sich Hattersheims Wolfgang Gerstner am Spitzenbrett gegen Flörsheims Christian Specht mit einem Remis zufrieden geben. Noch ärger (aus Hattersheimer Sicht) kam es am zweiten Brett, wo FIDE-Meister Alexander Armbruster gegen Flörsheims Spitzenspieler Wolfgang Ruppert aufgeben musste. Für die Hattersheimer war das gar ein „historisches Ereignis", denn Armbruster hatte „seit Jahren" (seit seinem Rückzug aus der Bundesliga zu seinem Heimatverein) in Mannschaftskämpfen keine Partie mehr verloren. Seinem Bezwinger Wolfgang Ruppert bescheinigten die Gäste eine „tadellose Angriffsführung".

Rupperts Gewinn war jedoch der einzige Partiesieg für den Schachclub, der auch das Remis von Christian Specht am ersten Brett gegen Wolfgang Gerstner durchaus als Erfolg verbuchen konnte. Ein wenig glücklich war zudem das Remis von Markus Lahr, der anfänglich Vorteile hatte, zum Ende hin aber bange Momente zu überstehen hatte. Luis Kuhn schien einem Partiesieg nahe, geriet aber nach einem spektakulären Zug und einem Scheinopfer seines Gegners hoffnungslos ins Hintertreffen. Wahid Jamali und Günter Weber trugen halbe Punkte bei.

Vega Lopez Cesar spielte eine spektakuläre Partie. Es war auch die Schlüsselpartie des Tages, die aber nach einem wilden Schlagabtausch und einigen Wirrungen auf beiden Seiten für die Flörsheimer verloren ging. Alexander Stegmaier, der schon nach sechs Zügen Remis angeboten hatte, musste nun auf Sieg spielen, um für seine Mannschaft wenigstens ein 4:4 zu retten. Das misslang, weil sein Kontrahent einen Mehrbauern hatte und das Remis daher ohne Not und umsichtig verteidigte – die Hattersheimer nahmen den knappen Mannschaftssieg mit nach Hause.

Flörsheims Zweite verbuchte in der Main-Taunus-Liga beim SC Bad Soden II einen wertvollen 4,5:3,5-Sieg, und das nach einem kampflosen 0:1-Rückstand. Michael Budde, Lukas Platt und Kai Hübner sorgten mit Partiegewinnen dafür, dass sich das Blatt wendete. James Beerbower, Raphael Altenbrandt und Michael Simon remisierten und stellten damit den knappen Gesamtsieg für den Schachclub sicher. Mit 6:4 Punkten sind die Flörsheimer nun Vierter der Main-Taunus-Liga und erst einmal sorgenfrei.

Flörsheims Dritte hingegen scheint in der MTS-Bezirksklasse A chancenlos. Mit 3,5:5,5 gegen den SV Kelsterbach II gab es die fünfte Niederlage im fünften Spiel, womit die Flörsheimer weiter auf dem letzten Platz feststecken. Gegen Kelsterbach schafften Lukas Battenfeld und Jan Marzok Partiegewinne. Memis Kamil trug ein Remis bei. Das war aber zu wenig, weil Rolf Mayer, Christian Schneider, Julian Stegmaier, Shekeb Jamali und Johann Kißler verloren.

Zwei Klassen tiefer ist auch Flörsheims Vierte in Nöten. Mit 2:6 Punkten liegt sie an drittletzter Stelle der Bezirksklasse C, einen Punkt vor den beiden Abstiegsrängen. Beim SV Groß-Gerau II verloren die Flörsheimer hoch mit 1:5. Nur Belal Jamali schaffte einen Partiesieg und damit einen vollen Punkt. Martin Manasek, Maurice Sportiello, Özer Atas, Michael Simon jun. und Yasmin Jamali hingegen verloren.

Die spielfreie Fünfte Mannschaft des Schachclubs bleibt Vorletzter in der Kreisklasse A, punktgleich mit Schlusslicht SC Bad Soden VIII. Stand jetzt würde das den Abstieg bedeuten. Den will der Flörsheimer Schachnachwuchs freilich unbedingt noch abwenden.

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