Enge Kiste gegen Aufstiegskandidaten Bezirksoberliga: HSG Hochheim/Wicker – TSG Münster II 21:23 (13:9)

Bezirksoberliga: HSG Hochheim/Wicker – TSG Münster II 21:23 (13:9)

Mit satten fünf Toren hatte die HSG Hochheim/Wicker das Bezirksoberligaderby zwischenzeitlich angeführt, doch eine schlechte Phase zu Beginn der zweiten Halbzeit ermöglichte es dem gastierenden Tabellenzweiten die Goldbornhalle mit zwei Zählern im Gepäck zu verlassen. Schämen musste sich trotz des etwas frustrierenden Ausgangs im HSG-Lager allerdings niemand. „Es fehlt uns schlichtweg an personellen Optionen. Nach der Pause hätten wir in manchen Bereichen mal eine andere Art Spieler gebraucht, doch die saßen durch die vielen Verletzungen und den ohnehin kleinen Kader leider nicht auf der Bank, sonst hätte es vielleicht gereicht“, nannte Coach Martin Reuter Gründe für die 21:23-Heimniederlage.

Als leichter Favorit liefen die Münsteraner an der ehemaligen Wirkungsstätte ihres Trainers Jochen Wichert auf, konnten diesem Status in der ersten Hälfte jedoch nicht gerecht werden. Zu gut war der Auftritt der Hausherren, die von Beginn an die Initiative ergriffen und sich einen 6:1-Vorsprung erarbeiteten. Die TSG-Oberligareserve kam gegen den Abwehrverbund der Weinstädtehandballer vor der Pause kaum zum Zuge und durfte sich über den Vier-Tore-Rückstand zum Seitenwechsel nicht beklagen. „Wir standen hinten sicher und haben vorne ruhig und abgeklärt auf unsere Chancen gewartet“, lobte Reuter seine Schützlinge.

Gerade einmal neun Feldspieler standen dem Gastgeber zur Verfügung, bei Münster hingegen reichte die Bank kaum für das große Aufgebot aus. Das machte sich in der zweiten Hälfte bemerkbar: Hochheim/Wicker erwischte keinen guten Start, das Gästeteam hingegen präsentierte sich taktisch im Vergleich zum ersten Abschnitt besser aufgestellt und stampfte die Führung des Konkurrenten rasch ein. Nach dem 15:15-Gleichstand verlor die HSG kurzzeitig komplett den Zugriff auf die Begegnung und geriet in Unterzahl mit 15:21 Toren ins Hintertreffen – eine Hypothek, die sich im Nachhinein als zu hoch herausstellte. „Wir haben im Angriff plötzlich kopflos agiert, suchten den schnellen Erfolg und wollten es einfach erzwingen. In dieser Phase hätten uns ein paar Wechsel gutgetan, die ja leider nicht möglich waren“, bedauerte der HSG-Übungsleiter.

Mit der fast schon besiegelten Niederlage fand die „Rieslingfraktion“ in der Schlussphase noch einmal zu ihrem erfolgreichen Spiel zurück und verkürzte bis auf zwei Tore. Mehr war am Ende aber nicht mehr drin und so mussten die zwischenzeitlich mit 16:4-Punkten an die Aufstiegsränge anknüpfenden Weinstädter ihre dritte Pleite in Serie hinnehmen. Aus der Ruhe bringt das die Verantwortlichen jedoch nicht. „Es lief anfangs der Runde sensationell gut, der Aufstieg war aber nicht wirklich ein Thema, denn das gibt unser Kader in der Breite momentan einfach nicht her. Wir sind froh über die entspannte Situation, durch die wir in der Rückrunde hoffentlich früh sicher sein werden und auf eine erfolgreiche nächste Saison hinarbeiten können“, so Reuter.

Erste positive Nachrichten trudeln derweil schon ein: auf der Suche nach dringend benötigten Neuzugängen konnte die HSG den starken ehemaligen Akteur Ivo Heinen (TSG Ober-Eschbach) aus der damaligen Bundesliga-A-Jugend für die zweite Saisonhälfte zurückgewinnen. „. Wir sind froh, dass er sich für uns entschieden hat. Ivo ist ein pfeilschneller Spieler, der uns auf jeden Fall weiterhelfen wird. Wir sind zudem an weiteren Spielern dran, stehen mit Leuten bis in die 3. Liga im Gespräch“, bestätigte HSG-Sprecher Sebastian Lange. Die Spielgemeinschaft verabschiedet sich damit bis Mitte Januar in die Winterpause.

Es spielten: S. Podesta, Steinke; Fuchs (9/1), Ochs (4), M. Podesta (4), Mihalj (2), Lühmann (1), Helbig (1), Hacker, Schipper, Neidhardt.

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