Bunte Vielfalt über viele Wochen verteilt

Stadt präsentiert Alternativprogramm zum erneut abgesagten Sommerfest - Mehrere Veranstaltungsorte

Im vergangenen Jahr wagte sich die Stadt auf dem umzäunten Stadtgartengelände an ein zweitägiges Picknick auf Abstand, in diesem Jahr soll es dabei wie beim Töpfermarkt wieder etwas enger zugehen dürfen.

Dass es in Flörsheim erneut kein Sommerfest geben wird, heißt noch lange nicht, dass die kommende Ferien- und Sonnenzeit in der Stadt öde und einsam ausfallen wird. Entzerrung ist das Stichwort, Kontrolle der Zu- und Abflüsse zu den Veranstaltungsorten und so generell mehr Ordnung. Das ist bei einer wuseligen Massenveranstaltung, wie sie das Sommerfest sein will und soll, auch im zweiten Coronajahr noch nicht weder drin.

An Kulturangeboten wird es im Sommer dagegen nicht mangeln, im Gegenteil. Beim Versuch, das, was das eigentlich für das Wochenende 7. bis 9. Juli geplante Sommerfest auf kultureller Ebene ausmacht, in anderer Form anzubieten, könnte sogar aus der Not heraus die eine oder andere Lösung gefunden worden sein, die sich als wirklich ansprechend herausstellt. So gut, dass sie in Zukunft genau so wieder angeboten wird. Die Resonanz wird es letztlich zeigen, ob sich entsprechende Überlegungen im Herbst aufdrängen.

Bürgermeister Bernd Blisch und der verantwortliche Planer im Rathaus, Carsten Lehmann, sind mit dem, was die Stadt mit ihrer Veranstaltungsreihe „Flörsheimer Kultursommer“ aufbietet, sehr zufrieden. Der Etat für das Sommerfest, der bei 30.000 Euro liegt, denen lediglich rund 4.000 Euro Einnahmen aus Standgebühren gegenüberstehen, ist auch für 2021 im Haushalt eingestellt. Er bietet doch einige Möglichkeiten, ohne den städtischen Etat über den Plan zu strapazieren, ein attraktives Programm zusammenzustellen.

Das findet naturgemäß im wesentlichen draußen statt, etwa als „Flörsheimer Keller im Freien“. Der Kulturort wäre zwar inzwischen wieder nutzbar für Veranstaltungen, aber unter Einhaltung der Standards für Hygiene- und Abstandsregeln bliebe dort nicht gerade viel Platz für das Publikum. Veranstaltungsorte der Wahl sind im Kultursommer daher die freien Zonen in Stadtgebiet, und da kommen vor allem der Gallusplatz, der Rathausvorplatz und der Stadtgarten ins Spiel.

Hier lassen sich „Livemusik, Comedy und Picknicks“ mit jeweils rund 100 bis 200 Zuschauern organisieren. Das abgesagte Sommerfest kann diese Veranstaltungsreihe vor allem atmosphärisch wohl kaum eins zu eins ersetzen, „aber immerhin für eine ganze Reihe unterhaltsamer Stunden unter freiem Himmel auf unseren schönen öffentlichen Plätzen sorgen“, betont der Bürgermeister.

Auf dem Gallusplatz

Den Auftakt macht am Samstag, 10. Juli, 16 Uhr, die Lokalmatadoren „Don‘t Stop“ mit ihren Pop- und Rockmusik-Coverstücken. Sie treten auf dem Gallusplatz auf, es dürfen bis zu 200 (kostenlose) Eintrittskarten vergeben werden.

Zweites Angebot auf den Gallusplatz ist am Sonntag, 1. August, um 12 Uhr ein Platzkonzert des Musikvereins Flörsheim vor bis zu 200 Zuschauern, die auch hier kostenlos dabei sein dürfen.

Noch ungeklärt ist, ob am Vorabend des 355. Verlobten Tages, am Sonntag, 29. August, wieder eine Serenade des Musikvereins anstelle des traditionellen Vermächtniskonzerts geboten wird. Wer auch ohne Musikgenuss vorbeikommen will, wird an dem Abend die Illumination der Galluskirche erleben, die ab 22 Uhr zu sehen sein wird.

Auf dem Rathausplatz

Erstmals am zweiten Wochenende der Kulturreihe rückt der Rathausplatz in den Blickpunkt. Dieser Veranstaltungsort steht vor allem im Zeichen der Comedians. Zunächst ist dort der von seinen regelmäßigen Auftritten im Flörsheimer Keller bestens bekannte Hennes Bender am Freitag, 16. Juli, um 18 Uhr zu sehen. Er wird auf dem Rathausplatz sein Programm „Ich hab nur zwei Hände“ vorstellen.

Am Samstag, 17. Juli, folgt um 16 Uhr zunächst Olaf Bossi mit dem Programm „Endlich Minimalist“, um 18 Uhr steht dann Jakob Friedrich mit „I schaff mehr wie Du“ auf der Bühne.

Wieder sechs Tage später, am Samstag, 7. August um 19 Uhr, spielt Klaus Mages unter dem Motto „Mischen Impossible“ auf dem Rathausplatz. Er interpretiert Mages bekannte Musiktitel der vergangenen 70 Jahre auf seine spezielle Weise neu.

Alice Hoffmann, aus der Fernsehserie „Familie Heinz Becker“ und als Bühnenfigur Vanessa Backes bekannt, tritt mit ihrem Programm „Zeichen der Zeit“ am Samstag, 14. August, 20 Uhr, auf der Bühne des Rathausplatzes auf.

Der Rathausplatz wird für jeweils 100 Zuschauerinnen und Zuschauer bestuhlt, zu diesen Veranstaltungen wird ein Eintritt von jeweils zehn Euro erhoben. Der Platz ist mit Bauzäunen abgesperrt und wohl auch weitgehend sichtverblendet. Ein Passieren (und Mithören) entlang der Häuserzeile soll aber möglich sein.

Christian-Georg-Schütz-Platz

Ab Ende Juli kommen die Jazzfreunde im Christian-Georg-Schütz-Platz zu ihrem Recht. Den Frühschoppen am Sonntag, 25. Juli, 11 Uhr, gestaltet Stephan Völker aus Rüsselsheim, der schon mit Größen wie Albert Mangelsdorff und Ute Lemper aufgetreten ist. An der Veranstaltung dürfen 200 Personen teilnehmen.

Wieder Jazz im Christian-Georg-Schütz-Park bietet am Sonntag, 8. August, 11 Uhr, die „Cremer Jazz Band“ um den Frankfurter Schlagzeuger Thomas Cremer, Er präsentiert ein Benny-Goodman-Programm, bei freiem Eintritt sind 200 Gäste zugelassen. Der Eintritt zum im Schütz-Park ist frei.

Im Stadtgarten

Am Wochenende 11. und 12. September ist wieder ein Picknick im Stadtgarten angesagt. Für musikalische Unterhaltung sorgen am Samstag, 16 Uhr, Mario Carillo, um 18 Uhr folgt Jeanine Vahldiek mit ihrer Band. Ihren Bandbreite umfasst Pop, Reggae, Jazz und Singer-Songwriter-Musik.

Am Sonntag spielt wie schon im Vorjahr das Duo Bazzoo auf, das mit Kontrabass, Gitarre, Saxophon und Gesang zu überzeugen weiß.

Töpfermarkt

Ein spezielles Thema ist in diesem Jahr der Töpfermarkt im Stadtgarten. Er war 2020 eine der wenige Veranstaltungen, die stattfinden durften, allerdings als Rundlauf mit sehr begrenzter Besucherzahl. Hier lassen die Fortschritte bei den Corona-Impfungen und gesunkene Inzidenzzahlen eine großzügigere Planung zu.

Es dürfen am Wochenende 18./19. September doppelt so viele Aussteller melden wie im Vorjahr, wie viele Besucherinnen und Besucher zugelassen sein werden, steht hingegen noch nicht fest, „das wird das Kreisgesundheitsamt mitentscheiden“, sagt Blisch. Es dürften aber wieder deutlich mehr sein, wenn sich der Trend bei den Coronazahlen nicht wieder umdreht. Markus Lippke wird mit Gesang und Klavierspiel den Töpfermarkt begleiten, er teilt sich die Aufgabe mit dem lateinamerikanischen Duo El Gaggito (Gesang und Gitarre).

Abenteuerspielplatz

Mario Carillo, der Sänger der in der Region bestens bekannten Band Mission Possible, hat am Sonntag, 5. September, 16 Uhr, auf dem Gelände des Abenteuerspielplatzes in Keramag/Falkenberg einen Soloauftritt. Dabei präsentiert er einen entspannten, souligen Sound. 200 Musikfans dürfen dabei sein, der Eintritt ist frei.

Karten für die kostenpflichtigen Veranstaltungen am Rathausplatz sind ab sofort im Vorverkauf bei AD-Ticket und Reservix erhältlich. Es fallen Vorverkaufsgebühren an. Bei nicht ausverkauften Veranstaltungen sind Karten auch (ohne Vergünstigung) an der Abendkasse erhältlich.

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