40 Jahre Angelsportverein

ASV Hattersheim veranstaltet traditionelles Fischereifest am See in Okriftel

Auch Hattersheims Bürgermeister Klaus Schindling (rechts) war gern gesehener Gast auf dem Fischereifest des ASV. Erster Vorsitzender Haiko Zimmermann (links) und Zweiter Vorsitzender Matthias Käck freuten sich über seinen Besuch am Stand der Forellen-Räucherei.
(Fotos: A. Kreusch)

HATTERSHEIM (ak) – Ganz besonders gefeiert wurde am am Wochenende 19./20. August das 34. Fischereifest des Angelsportvereins Hattersheim (ASV), Anlass dafür war das 40-jährige Jubiläum der Vereinsgründung. Zum ersten Mal spielte an beiden Tagen die Live-Band „Wiesfeld“ auf dem Gelände am Okrifteler See und zusätzlich zu den „normalen“ Grillwürsten bot der Verein auch leckere Fischspezialitäten an.

Dass dieses Programm bei den Gästen bestens ankam, konnte man nicht nur an der großen Besucherzahl an beiden Tagen erkennen, sondern auch daran, dass schon am frühen Sonntagmittag – trotz einer Nachbestellung samstagabends beim Züchter in Trebur – alle 300 Portionen (80 kg) Zander aufgegessen waren und die Zahl der 700 Forellen auch schon ziemlich geschrumpft war. „Der Fisch ist ja auch frisch vom Züchter“, wunderte sich der Zweite Vorsitzende Matthias Käck eigentlich nicht darüber, dass es den Festgästen so gut schmeckte, „der ist gestern noch geschwommen und heute schon auf dem Grill.“

Für diese Delikatessen waren die Festbesucher auch bereit, mal ein bisschen länger zu warten. „Wir haben dann denen, die besonders lange warten mussten, auch ein Getränk umsonst ausgegeben – aber mit solch einem Ansturm hatten wir halt nicht gerechnet. In diesem Jahr hatten wir aber eben auch wirklich mal Glück mit dem Wetter, das war in den letzten beiden Jahren nicht so“, meinte Matthias Käck. „Es waren ringsum ja noch viele andere Veranstaltungen und Feste, etwa bei Atze auf’m Acker oder auch der Anglerflohmarkt in Flörsheim.“ Auch eine vielfältige Kuchentheke hatte der ASV zu seinem Jubiläumsfest zu bieten: „Unsere Anglerfrauen haben 30 Kuchen dafür gebacken“, berichtete Käck stolz.

Besonders gefreut hat den neuen Vorstand des ASV nicht nur der Besuch des Bürgermeisters Klaus Schindling, sondern auch, dass der ehemalige Zweite Vorsitzende des Vereins, Klaus Mahler, einmal vorbeigeschaut hat. „Wir sind im Moment auf einem guten Weg“, erzählt Matthias Käck aus dem Vereinsleben beim ASV, „wir haben seit letztem November 20 neue Mitglieder, inzwischen gibt es auch wieder drei Jugendliche Angler in unseren Reihen.“ Um allen Mitgliedern gerecht werden zu können, hat der Vorstand inzwischen einen Aufnahmestopp bei 70 Mitgliedern beschlossen. „Und wenn wir noch ein viertes jugendliches Mitglied bekommen, dann wird es auch wieder einen Jugendwart in unserem Verein geben“, meint Käck.

Jeden Sonntag ab 10 Uhr treffen sich die Angler zum Frühschoppen, der bei schönem Wetter sehr beliebt ist. „Wir wurden schon oft gefragt, ob wir nicht auch mal außer der Reihe unserer Fischereifeste geräucherte Forellen anbieten könnten, und das fassen wir jetzt auch mal ins Auge“, verspricht er allen Liebhabern der zarten Delikatessen. Zu weiteren Vereinsaktivitäten gehört aber auch der jährliche Vereinsausflug nach Oberelbert zum Forellenangeln. „Das kostet für jedes Mitglied 25 Euro, man darf alle Forellen, die man angelt, dann aber auch mitnehmen“, freut sich auch Käck auf die Fahrt in diesem Jahr am 9. September.

Die Auflage der Stadt Hattersheim, auch Gastangler am Vereinsgewässer Baggersee Okriftel zuzulassen, erfüllt der ASV in diesem Jahr schon fast doppelt so gut wie im letzten: Wurden 2016 fünfunddreißig Karten für Gastangler verkauft, sind bisher in 2017 schon 52 Karten nachgefragt worden, mit denen die vom Verein in das Gewässer eingesetzten Fische wie Regenbogenforellen, Karpfen, Saiblinge, Zander, Barsche, Hechte, Wels, Aal, Brassen/Bresen, Rotaugen und so weiter gefischt werden können, sofern man die Sportfischerei-Prüfung und einen Jahresfischereischein nachweisen kann. „Und es sind noch zwei Monate bis Saisonende!“, freut sich Käck, „Die Gastangler-Karten kann man bei Superpet, bei Norbert Ulshöfer in Nied und bei 'Gaudium est' in Höchst kaufen.“ Durch den Besatz im Wert von etwa 5000 Euro ist der Okrifteler Baggersee ein attraktiver Angler-Spot in der Region. Wer allerdings ohne eine solche Gastangler-Karte im Baggersee fischt, der begeht eine Straftat: „Das ist Fischwilderei“, weiß Matthias Käck, der wie jedes der Vereinsmitglieder dazu berechtigt ist, die Angelkarten zu kontrollieren, wenn er seinen Vereinsausweis vorzeigt.

„Wir bewirtschaften aber nicht nur den Baggersee, sondern in einer Hegegemeinschaft zusammen mit den Vereinen SAC Taunusfischer Hofheim und ASV Niedernhausen auch 26 Kilometer des Schwarzbaches“, erzählt der Zweite Vorsitzende des ASV stolz, „da sorgen wir etwa für den Besatz mit Eschen und Bachforellen und wir beteiligen uns auch am Lachsprogramm im Schwarzbach. Da hatten wir im letzten Jahr die Sichtung eines ein Meter langen Lachses, der wieder dorthin zurückgekehrt ist, um zu laichen, es sind auch mehrere Laichnester von Lachsen im Schwarzbach entdeckt worden.“ Wie diese Fische den weiten Weg in ihren Lebensraum und dann zurück in ihr Paarungsgebiet finden, fasziniert nicht nur Angler und Fischer.

An erster Stelle beim ASV steht aber nicht das Angeln großer Fische, sondern der Naturschutzplan. „Wir wollen in erster Linie den Fischbestand erhalten“, erklärt Matthias Käck. Dazu gibt es unter anderem vier „offiziell“ angesetzte Arbeitsdienste für die Vereinsmitglieder, die allerdings oft spontan um einige Arbeitsstunden mehr aufgestockt werden. „Wir sind sicher acht- bis zehnmal rund um den Baggersee aktiv, um das Gewässer und auch das Gelände sauber zu halten“, erzählt der Zweite Vorsitzende, „da müssen wir allerhand Dreck einsammeln, wie ganze Packen Werbezeitungen, Bettdecken, Autoteile, Einkaufswagen, Mopeds, Fahrräder, Wahlplakate und einiges mehr.“ Und das, obwohl der See im Naturschutzgebiet Hessische Mainauen liegt. „Wir hätten selbst ja auch gar nix gegen ein bisschen Feiern am See – wenn die Leute wenigstens ihren Müll einsammeln würden und dann eben im Müllsack hier bei uns abliefern würden“, meint Käck. „Aber wenn wir dann etwa Flaschen und Einweggrills aus dem Wasser holen müssen, ist das nicht so schön.“ Dass bei jedem Reinigungsdienst ganze zwei Schubkarren voll Hundekot (zum Teil in den dafür vorgesehenen Beuteln) von den Flächen rund um den See entsorgt werden müssen, das „stinkt“ natürlich auch gewaltig zum Himmel.

Und obwohl er selbst als Jugendlicher auch im See, der damals noch die „Kieskaut“ hieß, geschwommen ist, weiß er heute: „Es gibt drei Quellen im Baggersee, aus denen vier Grad kaltes Wasser kommt. Wenn Leute in solch eine Strömung kommen und zum Beispiel Herzprobleme haben, dann kann es die dabei schon mal zerreißen!“ Deshalb sollte man lieber doch ungefährlichem Badespaß im Schwimmbad den Vorzug geben.

„Das ist jedenfalls ein sehr schönes Fest für uns alle geworden“, strahlte Matthias Käck am Sonntagmittag, „das hat all unsere Erwartungen gesprengt.“ Augenzwinkernd ergänzte er: „Dafür bin ich auch gerne alleine gestern – mein Schrittzähler hat das aufgezeichnet – fast 18 Kilometer immer auf dem Weg zwischen unserem Vereinsheim und wieder zurück zum Vereinsgelände gelaufen!“

Mehr Informationen über den ASV findet man auf der Vereinshomepage www.asv-hattersheim.com.

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