Er fühlt sich noch fit und freut sich darüber, diesen stolzen Geburtstag jetzt begehen zu dürfen. Mit einem kleinen Sektempfang und einer würdigen Geburtstagsfeier möchte er mit den Gästen auf seine Gesundheit anstoßen.
Weniger gute Erinnerungen hat Karl Flick an seine Jugend und Kriegszeit. Er wurde in Nied geboren. Hier besuchte er zunächst die Volksschule, dann machte er noch die Mittlere Reife in der Mittelschule zu Schwanheim. Doch seine Berufsausbildung musste er bei einer Tante in einer Kleinstadt im Riesengebirge absolvieren. Hier schloss er eine Konditorlehre erfolgreich ab. Doch bald kam die Einberufung zum Militärdienst. In mehreren Einsatzgebieten und Kompanien verrichtete er seine Aufgaben, häufig jedoch im Küchendienst. Gegen Ende des Krieges geriet er in Gefangenschaft. Er musste in Frankreich Gleisbauarbeiten verrichten. Zusammen mit zwei weiteren Kameraden ergriff er hier die Flucht und schlug sich nach Frankfurt am Main durch. In Höchst fand er bald eine Anstellung in seinem erlernten Beruf und stieg empor zum Leiter einer Großbäckerei. 1950 heiratete er Antonie Böhme aus Nied. Mit ihr zog er später auch nach Okriftel in die Stettiner Straße 13.
Die Arbeit in der Großbäckerei beinhaltete auch viele Nachteile. Daher wechselte er in den 60er Jahren zum Finanzamt nach Höchst. Hier arbeitete er als Angestellter im Außendienst zur Vereinnahmung rückständiger Steuerschulden.
Das Autofahren und das Reisen zählten immer zu seinen Hobbys. Er bereiste zahlreiche Länder Europas und besuchte gerne Kur- und Badeorte. „Dies war immer sehr förderlich für meine Gesundheit“, erzählte er.