Wieder ein buntes Fest in der Siedlung

Nach Corona-Pause fanden das Siedlungsfest und der Frühschoppen endlich wieder statt

Clown Larifari begeisterte die Kinder auf dem Siedlungsfest mit seinen "Feuerkunststücken".

Auch wenn es Corona nicht so leicht macht wie früher – in der Siedlung wird wieder gefeiert.

Am letzten Wochenende fand nach drei Jahren wieder ein Siedlungsfest und auch ein Frühschoppen auf dem „Platz der Begegnung“ statt, beides war - trotz großer „Festkonkurrenz“ in der Region - gut besucht, die großen und am Samstag auch die kleinen Festgäste hatten viel Spaß miteinander.

Dass von Veranstaltern und auch von Vereinen ebenso wie von Künstlern in der letzten Zeit viel Flexibilität und Spontaneität gefordert wird, machten die beiden schönen „Feiertage“ in der Siedlung aber auch deutlich: verschiedene Auftritte mussten am Ende nicht ganz ausfallen, obwohl Corona hier und da zugeschlagen hatte, es wurden zum Teil innerhalb kürzester Zeit Vertretungen gefunden.

So konnte das Siedlungsfest auch am letzten Samstag wieder mit einem - fast schon traditionellen - Clown-Auftritt für die Kinder beginnen: obwohl Clown Filou selbst kurzfristig absagen musste, schickte er seinen Kollegen Larifari, der ihn wunderbar vertrat. Nicht nur die Kinder freuten sich an seiner Jonglierkunst, seinen Feuer-Tricks und den vielen bunten Seifenblasen, die er mit seinem „Flugzeug“ zwischen den Festgästen "abwarf“.

Viel Beifall bekam ebenso die „Internationale Modenschau“, bei der ein junger Spanier seine „moderne traditionelle Tracht“ - nämlich ein spanisches Fußball-Trikot – zeigte, zwei Mädchen in wunderbar bunten afghanischen Trachten und zwei weitere junge Damen in edlen rot-goldenen marokkanischen Roben auftraten.

In seiner Begrüßungsansprache betonte Holger Kazzer, Geschäftsführer der Hawobau, wie sehr man in der Siedlung die gemeinsamen Feste vermisst hat und wie froh alle sind, wieder miteinander feiern zu können. „Diese Fest-Tradition wollen wir hier auf jeden Fall beibehalten, auch wenn sich vielleicht Ende nächsten Jahres, wenn Heike Bülter nicht mehr bei uns ist, dass eine oder andere ändern wird. Im nächsten Jahr haben wir ja auch ein ganz großes Fest, nämlich 75 Jahre Hawobau, hier zu feiern – das wird sowieso ein bisschen anders“, versprach er schmunzelnd.

Auch Bürgermeister Klaus Schindling freute sich darüber, dass sich nach zweieinhalb Jahren „entbehrungsreicher Zeit“ die Menschen wieder begegnen konnten und zeigten, welche gute „Gemeinschaft, Vielfalt und Buntheit“ in der Siedlung gelebt wird. „Ich bin stolz auf Holger Kazzer und auch auf das gesamte Team der Hawobau und des Stadtteilbüros, die mit Liebe und Hingabe das ganz hier stemmen“, lobte er gerne.

Moderiert von Ralf Meik ging das Programm auf der Bühne weiter mit einer Tanz- Darbietung der jüngeren Damen des Spanischen Elternvereines. Anschließend brachte die Gesangsgruppe „Haste Töne“ die Festgemeinschaft mit „frankforder“ Liedern zum Schunkeln – dass ihnen dabei „Ebbelwoi“ aus einem Bembel serviert wurde, um die Stimmen zu ölen, geschah sicher nicht von ungefähr.

Beim anschließenden „Mitsing-Konzert“ mit Stefan Konrad konnten alle Festbesucher dann auch selbst musikalisch aktiv werden, und das taten viele von ihnen auch mit sichtbarem Spaß und mit Inbrunst. Bekannte Schlager wie „Er gehört zu mir“, „Über den Wolken“, „Aber bitte mir Sahne“, „Ein Bett im Kornfeld“ oder „Waterloo“ wurden gerne mit dem mitreißenden Chorleiter aus Raunheim zusammen intoniert, die eine oder andere Dame aus dem Publikum traute sich sogar auf die Bühne und erstaunte mit ihren Gesangskünsten. Dabei verging allen die Zeit wie im Flug, es wurde in Erinnerungen geschwelgt und auch das eine oder andere Tänzchen gewagt.

Selbstverständlich konnte man am Samstag rund um den Platz der Begegnung auch wieder internationale kulinarische Spezialitäten probieren – etwa afghanische, spanische, pakistanische Speisen wurden von Grillwurst und Pommes sowie von einer langen, attraktiven Kuchentheke sehr wohlschmeckend ergänzt.

Gegenüber dem Platz der Begegnung, zwischen den Häusern der Siedlung, boten viele Parteien, Organisationen und Vereine den Kindern die verschiedensten Unterhaltungs- und Spielmöglichkeiten: von der Quiz-Rallye durch die Siedlung über die Fußballtorwand, Kinder-Golf, Steine bemalen, Kinderschminken und Kindergolf fand sicher jeder junge Siedlungsbewohner etwas für sich zu unternehmen. Die sicher am meisten besuchte Attraktion waren wohl die drei braven und zutraulichen Zwergschafe, die der Hattersheimer Tierparkverein mitgebracht hatte und die gegen eine kleine Spende für den Tierpark gefüttert und gestreichelt werden konnten.

Das Siedlungsfest am Samstag fand seinen Abschluss mit dem Auftritt der musikalischen „Lokalmatadoren“ Twinset, die mit ihren Tönen noch einmal gute Stimmung und Tanzlaune bis zum Sonnenuntergang auf den Platz brachten.

Frühschoppen in der Siedlung

Wie auch schon in früheren Jahren war für den traditionellen Siedlungs-Frühschoppen auch diesmal wieder in Zusammenarbeit mit dem KulturForum Hattersheim ein Stopp von „…die Post geht ab! On Tour“ vorgesehen, spielen sollte die Band „Flashback“. Dass der Sänger der Band am Sonntagmorgen absagen musste, war der „Schreck in der Morgenstunde“ für Heike Bülter, die Leiterin des Stadtteilbüros. „Um 7.15 Uhr hat er bei mir angerufen, weil er absagen musste“, erzählt sie, „aber was dann passierte, war großartig!“ Innerhalb kürzester Zeit organisierten die anderen Bandmitglieder eine Sängerin und einen Gitarristen, mit denen sie zwar noch nie zusammen musiziert hatten, die aber bereit waren, um 11 Uhr in Hattersheim zu sein und einzuspringen. Dann wurden „einfach“ Lieder ausgesucht, die alle kannten und spielen konnten, statt des Bandleaders gab die Sängerin hinter ihrem Rücken auch mal Zeichen für Einsätze. „Und das haben sie wunderbar gemacht – sie hatten ja überhaupt keine Zeit, auch nur einen Song zusammen zu proben“, meint nicht nur Heike Bülter, „selbst die Musiker im Publikum haben sich sehr anerkennend geäußert.“ Vielleicht war das die „Geburtsstunde“ einer neuen Band mit dem Namen „Lea and Friends“? Die anfänglich aus dem Publikum geäußerte Enttäuschung „Das ist ja gar nicht Flashback!“ konnte mit guten Gesangsstimmen und musikalischem Talent von Liedern wie „Englishman in New York“, „Jazz Groove Blues“, „Anyone for you“ oder auch „I follow rivers“ und „I got no roots“ mit viel Einsatz „weggespielt“ werden.

Weitere Artikelbilder:

Noch keine Bewertungen vorhanden


X