Ehrenabend des HCC

Im 66. Jubiläumsjahr mit buntem Programm beim traditionellen Dämmerschoppen

HATTERSHEIM (ak) – Über einen Vorgeschmack auf die große Jubiläumssitzung des Hattersheimer Carneval-Clubs (HCC) durften sich die Mitglieder des Vereins am Sonntag, 13. Januar, beim traditionellen „Dämmerschoppen“ in der Stadthalle freuen. 

 

Erst in der Garderobe der Stadthalle wurden dafür die prächtigen, glitzernden „Kappen“ aus ihren sorgsamen Verwahrungen genommen, an den Tischen im Foyer glänzten die „fassenachtlichen“ Kopfbedeckungen dann mit ihrem Silberstoff, ihren Goldlitzen, Strass-Sternchen und -Steinchen, manche gar noch mit weißem Pelz geschmückt, die Damenkappen etwas zierlicher als die der Herren, in großer Zahl um die runde „Luxus-Bühne“ in der Stadthalle herum. 
Mehr als zehn Ehrensenatorinnen und Ehrensenatoren aus Politik, Wirtschaft und den Vereinen der Stadt und auch den Ehrenpräsidenten konnte der Erste Vorsitzende des HCC, Wolfgang Stöhr, zu diesem Dämmerschoppen und Ehrenabend im Jubiläumsjahr des 66-jährigen Bestehens des Carneval-Vereins begrüßen. Sitzungspräsident Ralf Meik versprach allen für den 26. Januar eine „Super Jubiläumssitzung“. „Die 66 Jahre sieht man mir noch gar nicht an –ich bin ja auch noch keine 66 Jahre dabei! Die Fassenacht ist ein hartes Geschäft – aber dabei wird man immer jünger, das sieht man daran, wie frisch hier alle noch aussehen“, sagte er mit einem charmanten Blick auf die Damen. 
Als erste Kostprobe von der Jubiläumssitzung zeigte Laura Sanso ihr Garde-Solo. Das Publikum klatschte sofort begeistert mit und bestaunte ihre schwungvolle Darbietung mit verschiedenen Sprüngen, Handständen, mit Radschlagen und anderen artistisch anmutenden Teilen zur Fassenachtsmusik. Wie beim HCC üblich, wurde die junge Tänzerin mit einem kraftvollen „Hattersheim ha!“ – „Hei!“, „Ha!“ – „Hei!, „Ha!“- „Hei!“ und viel Beifall belohnt. Auch der Tanz von vielen kleinen rosa Feen, grünen Hexen und schwarz-grauen Zauberern im „Zauberwald“ um einen großen Hexenkessel herum wurde mit großem Applaus bedacht. Dabei zeigten die „Hattersheimer Mini-Hopser“ des HCC, dass auch sie das Radschlagen beherrschen. Und selbst Liliana, der – mit 3 Jahren – jüngsten „Mini-Hopserin“, sah man genau wie den anderen Kindern an, wie viel Spaß sie an dem bunten Auftritt hatte. 
Seit 1950 steht er immer wieder als „Schampes“ für den HCC in der Bütt – da durfte Günter Zeier auch in diesem Jahr nicht im Programm des HCC fehlen. Das älteste aktive Mitglied des Vereins brachte seine Vereinskollegen als „gestresster Rentner“ zum Lachen, er erzählte in Fassenachtsreimen anschaulich davon, wie sehr sich seine raue Rentnerwirklichkeit von dem unterscheidet, was er sich einst vom Rentnerdasein erträumt hatte. So hat er nun festgestellt, dass Rentner durchaus „nicht von rentabel, sondern von rennen“ kommt, anstatt dass ihm seine Frau das Frühstück jetzt ans Bett bringt, bringt er es ihr und muss danach sogar noch mehr „aushalten“: „Da fliegt die Bettdeck‘ an die Wand – und so was nennt sich Ruhestand!“
Zum Abschluss des Programmausschnitts zeigten die Gardetänzerinnen der „Dancing Stars“ des HCC noch ihr Können. In blau-weiß glitzernden Tanz-Trikots schwangen sie zackig und temperamentvoll die Beine, bildeten verschiedene Formationen exakt zur Musik. Nicht nur die Mini-Hopser bestaunten ihr Talent mit großen Augen, auch alle anderen Zuschauer honorierten den Auftritt mit nachhaltigem Klatschen.
Der diesjährige Dämmerschoppen des HCC war auch der Rahmen für Ehrungen langjähriger Mitglieder. Eine Ehrenurkunde und eine silberne Nadel für 25 Jahre fördernde Mitgliedschaft erhielt Athanasios Bakalis. Erster Vorsitzender Wolfgang Stöhr dankte ihm dafür, dass er dem Verein so lange treu geblieben sei. Und Athanasios Bakalis zeigte, dass er auch als „nicht aktives“ Mitglied des HCC Humor besitzt, er kündigte an, die nächste – goldene – Ehrennadel dann mit einem Rollator gestützt entgegenzunehmen. Aber sehr gerne nahm er auch schon die silberne Nadel und die Urkunde: „Als Grieche ist man ja heute froh über alles, was man noch kriegt!“, schmunzelte er. 
Für 40 Jahre Mitgliedschaft im HCC wurden an diesem Abend Elisabeth Zwiener, Franz Zech und auch Lieselotte Höfler ausgezeichnet, sie erhielten ebenfalls eine Ehren-Urkunde und eine Ehrennadel in Gold.
Elisabeth Zwiener ist im HCC nicht nur für ihre vielen tollen Auftritte als „Queen“ oder „Frau Rauscher“ bekannt und beliebt, sondern auch dafür, dass sie in den letzten Jahren das Vereinsgeschehen fotografisch festgehalten hat und die Mitglieder diese Bilder immer bald nach den Sitzungen bei ihr „bestellen“ konnten.
Franz Zech war schon bald nach seinem Eintritt in den HCC Mitglied im Elferrat. Seit vielen Jahren ist er auch der Kassierer des Vereins. Wie es dazu kam, erzählte er selbst, immer noch darüber schmunzelnd: „Lieselotte Höfler war damals Kassiererin und sie bat mich, nur für ein Jahr für sie einzuspringen, weil sie so viel zu tun hätte, das war 1976 – seitdem übe ich das Amt halt aus!“ Wolfgang Stöhr würdigte ihn aber nicht nur als „Finanzminister“ des HCC, sondern auch als Bühnentalent beim Männerballett, bei der „Strickstub“ und als „Prinz Pippi“.
Lieselotte Höfler konnte zwar krankheitsbedingt nicht an diesem Dämmerschoppen teilnehmen, aber der Erste Vorsitzende würdigte auch ihr langes Engagement für den Hattersheimer Carneval-Club.
Die drei anwesenden Jubilare durften außer ihren „Treue-Abzeichen“ noch eine weitere besondere Auszeichnung mit nach Hause nehmen: „Ihr drei seid die ersten, die den 66–Jahre–Jubiläumsorden bekommen!“, freute sich Sitzungspräsident Ralf Meik, als er ihnen den Fastnachtsorden umhängte.
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