Frankfurter Straße unter Volldampf

Die Idee einer autofreien Innenstadt gehört nochmals auf den Prüfstand

HATTERSHEIM (idl) – Alle bisher erdachten und ausprobierten Konzepte zur Belebung der Hattersheimer Innenstadt im Allgemeinen und der Frankfurter Straße im Speziellen wollten und wollen nicht recht greifen.

 

Eine Ausnahme bildet der alljährliche „Verkaufsoffene Sonntag“ im Rahmen der Klassikertage, an dem sich in diesem Jahr wieder rund 40 Hattersheimer Gastwirte, Einzelhändler, Dienstleister und Standbetreiber beteiligten. Am vergangenen Wochenende gab selbst im Hattersheimer „Sorgenkind“ Frankfurter Straße reichlich Publikumsverkehr. 
„Im Nex“ sausten die jüngsten Gäste des verkaufsoffenen Sonntags in Bobby Cars durch einen vom Turnverein Okriftel aufgebauten Parcours und ermittelten ihre Sieger, auf einer Showbühne in der Frankfurter Straße präsentierten derweil Hattersheimer Vereine ein kurzweiliges und attraktives Unterhaltungsprogramm. Die Clowns „Jacques und Omelette“ wuselten mit ihrem wodkabetriebenen Gefährt zwischen Posthof und Stadtmitte hin und her und sorgten mit artistischen Einlagen und Clownerien für Heiterkeit, Clown „Klinki“ eroberte das Herz der Kinder und vom hochgelegenen Sattel eines Hochrades grüßten Mitglieder des Radfahrvereins „Germania Tempo Frankfurt-Höchst“ die staunenden Passanten.
Volksfeststimmung, ist man geneigt zu sagen, freilich gepaart mit der Gewissheit, das ein solch buntes und vielseitiges Treiben leider die Ausnahme von der Regel bleiben muss, denn nicht jeden Tag kann auf der Kreuzung Frankfurter Straße/Hessendamm eine Modell-Lokomotive zur Zugfahrt wie anno dunnemals einladen.
Eines aber belegt der „Verkaufsoffene Sonntag“: die Idee einer autofreien Innenstadt sollte noch einmal auf den Prüfstand kommen. Am Sonntag ging es in der Frankfurter Straße zu wie auf der „Freßgass“ in der benachbarten Mainmetropole. Cafés und Gaststätten waren bestens gefüllt, kein Auto blies einem das Sahnehäubchen vom Eisbecher. So gesehen könnte der anhaltende Verlust an Einkaufsmöglichkeiten auch die Chance für eine komplette Neuorientierung beinhalten. Freilich nur dann, wenn örtliche Politik, Anwohner und Geschäftsleute in dieser Frage zu einem Konsens kommen können.
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