Wie jedes Jahr hatte das Stadtteilbüro zum Gartenabschluss in die Essbare Siedlung hinter der Breslauer Straße 18 eingeladen. Wieder gab es ein buntes Programm. Auf den Bänken unter dem Zelt versammelten sich Gärtnerinnen und Gärtner, Nachbarinnen und Nachbarn und einige Gäste, die sich freuten, dabei zu sein. Angeboten wurden leckere Würstchen vom Grill, selbstgebackener Kuchen, Kaffee und kalte Getränke.
Für die Kinder gab es mehrere Spielmöglichkeiten. Bei den kleineren wurde eine aus Kunststoffrohren gebaute Bahn, durch die man Tennisbälle schicken konnte, zur Attraktion. „Eigentlich ist dies eine Wasserbahn, die umfunktioniert wurde“, erläuterte Eberhard Roth, der Leiter des Stadtteilbüros. Gerne führte er sein Lieblingsspielzeug vor: Ein einfaches u-förmig gebogenes Kunststoffrohr, mit dem man einen Tennisball hochwerfen und wieder auffangen kann. Es war gar nicht so einfach das auszuführen, aber bekanntlich macht Übung den Meister.
Zahlreiche Hula-Hoop-Reifen standen ebenso bereit. Die Kinder legten sie auf den Boden und bauten daraus einen Parcours. Diese Spielidee wurde von einem engagierten Vater angeleitet und gerne von den Kindern umgesetzt.
Noch sind Beete zu haben
Die Essbare Siedlung wurde als ein gemeinsames Projekt der Stadt Hattersheim, der Hawobau (Hattersheimer Wohnungsbaugesellschaft) und des Stadtteilbüros ins Leben gerufen. Die Idee zu dem Projekt entstand vor elf Jahren am Runden Tisch, einer noch heute stattfindenden Zusammenkunft von Bewohnern und Bewohnerinnen der Siedlung, sowie Vertretern von Institutionen und der Stadtverwaltung. Am 20. April 2013 wurde in einer gemeinschaftlichen Aktion das Gelände zwischen den Mehrfamilienhäusern an der Breslauer Straße nutzbar gemacht. Je nach Wahl können auf dem etwa 500 Quadratmeter großen Gebiet Gemüse, Blumen oder Kräuter angepflanzt werden. Im Laufe der Jahre haben öfters die Bewirtschafter der 26 Beete gewechselt.
Nach einer größeren Reinigungsaktion, die mit Unterstützung der Lufthansa von Studenten durchgeführt wurde, wurden auch in jüngster Zeit einige der Beete neu vergeben. Die neuen und auch einige langjährige Besitzer fertigten am Freitag mit Hilfe der Mitarbeiterinnen des Stadtteilbüros, Rabia Malik und Christine Pfaff, Holzschilder an und kennzeichneten stolz ihren Gartenabschnitt. So auch Hedem Aksay, die erst seit zehn Monaten in Deutschland ist. Sie freut sich sehr über ihr Gartenstückchen, das sie im nächsten Jahr bestellen wird. Eine „alte Häsin“ in Punto Gartenarbeit ist Elfriede Knieling. Sie ist von Anfang an mit dabei und berichtete, dass sie auch in diesem Jahr wieder viele Tomaten auf ihrem Beet habe. Aber nicht nur das Bewirtschaften und Pflegen der Gartenparzellen ist wichtig, vielmehr ist der Sinn des gemeinschaftlichen Gärtnerns miteinander ins Gespräch zu kommen, sich gegenseitig zu unterstützen und dadurch eine gute Nachbarschaft zu fördern. Die Nutzung eines Beetes ist kostenlos. Lediglich in die Pflanzen und die Arbeitskraft muss investiert werden. Natürlich wird auch gerne gesehen, dass man sich an gemeinsamen Festen beteiligt. Dies ist aber eher eine Freude als eine Pflicht. Wer in der Siedlung lebt und sich für ein Beet interessiert, kann sich jederzeit an das Stadtteilbüro wenden.
Was wäre das Gartenfest ohne Musik? Auch in diesem Jahr bereicherte Chris Savage die Feier mit seinem Gesang zu seinem Gitarrenspiel. Heike Seibert, die Erste Stadträtin, ließ es sich nicht nehmen, vorbeizuschauen und sich mit den Menschen aus der Siedlung zu unterhalten. So wurde auch in diesem Herbst die Gartensaison würdig verabschiedet.
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