Gott ist immer dabei

Gut besuchter ökumenischer Familiengottesdienst zur Einschulung in der Katholischen Kirche St. Martinus

Wenn zu Beginn eines Gottesdienstes die Orgelversion von "Hey, Pippi Langstrumpf!" erklingt, ist das ein zuverlässiger Hinweis darauf, dass die Stunde für eine besondere Art der Andacht geschlagen hat. So war es am Montag um 17 Uhr in der Katholischen Kirche St. Martinus, die sehr gut gefüllt war mit Kindern und deren Angehörigen: Die Zeit für den diesjährigen ökumenischen Einschulungsgottesdienst war gekommen.

Nach dem ebenfalls ökumenischen Schulanfangsgottesdienst am Morgen in der Evangelischen Kirche Hattersheim waren nun die waschechten ABC-Schützen aus Hattersheim an der Reihe; diejenigen Kinder, deren erster Schultag am nächsten Morgen bevorstand. In Okriftel und Eddersheim fanden die Einschulungsgottesdienste jeweils am tatsächlichen Einschulungs-Dienstag statt - quasi als "Dessert" nach dem aufregenden ersten Kennenlernen des künftigen Klassenzimmers und der Klassenkameraden ebenfalls am späten Nachmittag.

Interaktiver Gottesdienst

Nach dem Orgelvorspiel mit dem beliebten Kinderlied begrüßten der Gemeindereferent der Katholischen Kirchengemeinde St. Martinus Hattersheim, Joachim Kahle, sowie der Evangelischen Pfarrer in Hattersheim Johannes Kraus die freudig aufgeregte Kinderschar, die zahlreich mit vielen Eltern, Großeltern und Geschwistern in St. Martinus erschienen war. Die beiden Kirchenmänner verstanden es vorzüglich, einen Ton anzuschlagen, der bei den kleinen Schulanfängerinnen und -anfängern gut ankam. Natürlich war es für die Kinder nicht immer so leicht, sich auf die "Bühne" zu konzentrieren; die opulente Größe und Ausschmückung des Kirchbaus und natürlich auch das Wiedersehen mit vielen Freundinnen und Freunden nach den Ferien lieferten jeweils genug Gründe zur Ablenkung. Doch immer wenn Kahle und Kraus auf Interaktion mit dem Publikum angewiesen waren, mussten sie darum nicht lange bitten - offenbar behielt man deren Tun doch stets mit mindestens einem Auge im Blick.

Und Interaktion war dann auch direkt beim ersten Lied an diesem Nachmittag gefragt: "Einfach spitze, dass Du da bist", stellte man dabei fröhlich fest und lobte von Strophe zu Strophe mal stampfend, mal klatschend oder auch hüpfend "Gott, den Herrn".

Auch die Kunst des Betens wurde den Kindern an diesem Nachmittag spielerisch näher gebracht. Pfarrer Kraus schlug eine Klangschale an, in der Kirche wurde es mucksmäuschenstill, und bis der Ton verebbte sollten alle ihre Wünsche, Sorgen, Pläne und Ängste in eine eigene, mit den Händen geformte Gedanken- und Gebetsschale legen. Der Klang ertönte, die Anwesenden folgten der Stille und sammelten ihre Gedanken - und falteten schließlich ihre damit "prall gefüllten" Hände zum Gebet.

"Gott geht mit"

Der vielleicht markanteste Teil des ökumenischen Einschulungsgottesdienstes war das Anspiel, bei dem sich alles um das Thema Schuhwerk drehte. Gemeindereferent Johannes Kraus brachte mit der Handpuppe Rebecca eine weitere Protagonistin mit auf die Bühne, die mit einer frechen, liebenswerten Art viele Fragen, Sorgen und Beobachtungen der aufmerksamen Schulkinder vor dem ersten Schultag in Worte fasste - und so eine Puppe ist natürlich auch ein willkommender, spaßiger Fixpunkt für die Kleinen, denen der ganze Trubel rund um ihre Einschulung sicher immer mal wieder über den Kopf zu wachsen droht.

Rebecca stellte im Dialog mit Pfarrer Johannes Kraus fest, dass die Kinder ja in ihren Schuhen schon viel gelernt haben: Das fing schon mit den Babyschuhen an, die man trug, als man das Laufen lernte. Anfangs fiel man nach ein paar wenigen Schritten noch immer wieder hin, aber von Schritt zu Schritt und von Tag zu Tag wurde man sicherer, bis man schließlich mühelos durch die Gegend flitzen konnte. Und so soll es auch beim bevorstehenden Schulalltag laufen: Aufregende Neuigkeiten werden zur Normalität, in der man sich im Laufe der Zeit immer selbstsicherer und souveräner bewegt.

Ein Paar Turnschuhe rückten ebenfalls in den Fokus der Puppe Rebecca, die daraufhin stolz berichtete, eine veritable Sportskanone zu sein - jedoch gleichzeitig auch zugab, vor dem Matheunterricht gehörigen Bammel zu haben. Pfarrer Kraus stellte hierbei fest, dass es völlig normal und gesund und wunderbar abwechslungsreich sei, dass eben nicht jeder alles gleich gut kann und unterschiedliche Menschen auch unterschiedliche Talente haben. Und jeder ist in irgendeinem Teilbereich der Beste.

Schließlich wurde auch wieder der Bogen zu Gott geschlagen: Rebecca las einen auf einer Schuhsohle stehenden Spruch vor: "Gott geht mit" - ein simpler, fast selbsterklärender Satz, der Mut macht und viel Unterstützung in sich trägt. Gott ist immer dabei und wird die Kinder in ihrem ganzen Leben begleiten - und das natürlich auch in der Schule.

Zur weiteren Auflockerung folgte nun das "Kindermutmachlied", bevor der schöne Einschulungsgottesdienst nach Fürbitten, Vaterunser und der Segnung der Kinder schließlich mit einem letzten Lied sein Ende fand: "Vom Anfang bis zum Ende hält Gott seine Hände über mir und über Dir."

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