Herzlichen Glückwunsch, „Es Bühnsche Okriftel“

Premiere von zwei frech-fröhlichen Stücken am vergangenen Samstag zur Feier des 20. Geburtstags

Vier lange Jahre mussten die Zuschauer warten, bis sie endlich wieder eine Aufführung des „Bühnschens“ erleben konnten. Am letzten Samstag war dann der lang herbeigesehnte Tag. Die Vorfreude war groß bei den Besucherinnen und Besuchern als sie in das Haus der Vereine Okriftel strömten. Viele waren treue Anhänger des Bühnschens. „Die Aufführungen sind schön, besonders, wenn man die Leut‘ kennt, die spielen“, konnte man hören. Zur Feier des Tages war eine Bestuhlung mit Tischen aufgestellt worden, alles liebevoll dekoriert mit bunten „Lichtflaschen“, Blättern, Kastanien und Bierdeckeln, auf denen stand „Schön, dass du da bist.“ In dieser Umgebung schmeckten die Snacks, die der Sängerverein Okriftel e.V. beim Einlass verkaufte, noch mal so gut. Die Bewirtung mit Getränken hatte die Uferbar übernommen.

Amüsanter Rückblick

Die Gäste wurden von der 1. Vorsitzenden des 2005 gegründeten Vereins, Mary Gutmann, begrüßt. Sie freue sich, dass die Bühnschen-Familie nun endlich wieder ihrem Publikum näherkommen könne. Sie berichtete, dass bei allen - Aufführenden sowie auch Helfern - das Gefühl bestände „wir können es wieder“, endlich, nach so langer Zeit, fühle man wieder Freude, Umarmungen, Lachen oder Weinen. Sie vergaß es nicht, die Bilderausstellung im Foyer zu erwähnen, die bis ins Jahr 2003, zum ersten Auftritt des Bühnchens, zurückführte.

Bevor die Bühne den Schauspielerinnen und Schauspielern gehörte, wurden noch zwei Ehrengäste begrüßt. Diese beiden, Christa Fassl und Christel Käck, erzählten, wie alles begann als zur Okrifteler 900-Jahr-Feier 29 Laien Theater spielten, drei Vorführungen vor ausverkauftem Haus. Und das, obwohl einige Pessimisten prophezeit hatten „ihr könnt froh sein, wenn ihr eine Aufführung voll bekommt“. So ging es weiter mit den Erinnerungen an viele lustige Aussprüche bei den einzelnen Komödien, die auch für Neulinge bei den Zuschauern amüsant waren. Konnte man doch gut die Begeisterung für das 2019 aufgeführte Stück „Dessous un Stöckelschuh‘“ nachvollziehen - Männer in Strapsen und hochhackigen Schuhen, Frauen als Kalendergirls.

Chez Pierre

Nach der humorvollen Einstimmung ging endlich der Vorhang auf. Die Zuschauer befinden sich nun in der französisch angehauchten Kneipe „Chez Pierre“. Sie erfahren, dass vor mehr als 20 Jahren die Männer Peter, „Pierre“, (Werner Jung), Hans (Gerhard Weinfurter), Jupp (Karl Heinz Spengler) und Paul (Dietmar Otto) Paris besucht haben, natürlich ohne ihre Frauen, denn „die Weiber mit nach Paris nehmen, ist wie Bier mit nach München nehmen“. Seitdem drehen sich alle Gedanken der Männer um Paris, was bei den Damen, Rosalie (Brigitte Hacker), Elli (Christine Spinnehörn) und Frieda (Claudia Rink) dazu führt, dass sie den Club der Frankreich- geschädigten Frauen gründen. Sohn Pascal (Moritz Rink) kann sich auch keinen Reim auf die Geschehnisse machen. Da taucht die Französin Marie France (Christine Gesang) auf, die besonders durch eine Kostprobe ihrer Gesangs- und Tanzkunst für Wirbel sorgt. Das Geheimnis der Männer droht nun aufgedeckt zu werden. „Ist das peinlich“, betont Jupp immer wieder. Ende gut, alles gut? Das wird hier nicht verraten, um den Zuschauern am kommenden Wochenende nicht den Spaß zu verderben. Mary Gutmann erklärte, dass es sich bei dem Stück „Die Französische Verwandtschaft“ um eine für Okriftel umgeschriebene Version eines Theaterstückes des DorfTheaters Ketternschwalbach handele. Sie betonte noch einmal, dass das Bühnsche durch die Übernahme mehrerer Stücke aus Ketternschwalbach dem DorfTheater, und besonders Werner Groß, sehr dankbar sei.

Landeier

In der Pause konnte sich das Publikum erfrischen, unterhalten oder die Bilderausstellung bewundern. Dann ging es weiter mit dem Stück „Die Landeier“. Man blickt wieder in eine Kneipe, dieses Mal eine Rockerkneipe, geführt von Wirt Georg (Frank Enders). Die drei Landwirte Willi (Peter Eisenhauer), Jakob (Dietmar Otto) und Paul (Philipp Reul) klagen ihm ihr Leid, dass sie keine Frauen finden, die mit ihnen ihr Leben teilen wollen. Postbotin Molly (Sandra Richter) und Lilli (Nadine Spinnehörn) haben da eine Idee: ein Film soll gedreht und ins Internet gestellt werden. Natürlich müssen die drei sich so präsentieren, dass sie bei den Kandidatinnen gut ankommen. Es ist klar: Frauen lieben Männer, die kochen und bügeln können. Also wird dieses im Film umgesetzt. Clara (Tiana Enders), die Tochter von Willi, meint, man könne einfach eine Frau bei Amazon bestellen. Tante Alma (Petra Morrison) hat schon eine Okriftelerin für ihren Neffen im Blick. Es gab viel Gelächter im Zuschauerraum, denn es war wirklich komisch, was die Bauern alles anstellten, um zum Ziel zu kommen.

Zum Schluss sparte das Publikum nicht mit begeistertem Applaus. Schön war es, dass auch noch einmal die Akteure aus dem ersten Stück mit auf die Bühne kamen und sich ebenfalls in der Begeisterung sonnen konnten. Das letzte Wort hatte Mary Gutmann, die neben ihren Aufgaben als 1. Vorsitzende auch Regie und Drehbuch für die Stücke übernommen hatte. Ihr besonderer Dank galt neben den Schauspielern der Souffleuse Martina Eisenhauer, dem Kostümteam um Hannelore Rummel, dem Friseursalon Chakra um Ulrike Berg und Felix Huthmacher für Licht und Ton. Besonders hervorgehoben wurden die Helfer im Hintergrund: Silke Jung und Elke Weinfurter (Requisiten und Bühnenregie) sowie Werner Jung und sein Team (Bühnenaufbau). Das Publikum blieb noch eine Weile zusammen, bevor es sich auf den Heimweg machte. Somit war die Idee mit den gedeckten Tischen aufgegangen. Dem Bühnsche war wieder einmal ein rundum gelungener Abend geglückt.

Für diejenigen, die nun auch die beiden Stücke sehen wollen, ist wichtig zu wissen, dass es noch wenige Restkarten für das kommende Wochenende gibt. Diese erhält man per E-Mail: silke.jung68[at]web[dot]de oder Telefon: Mary Gutmann 0152 03956976. Die beiden Vorstellungen finden am 30. September um 19.30 Uhr und am 1. Oktober um 18.30 Uhr statt.

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