41,4 Prozent gaben die Hoffnung auf einen Trikottausch als Grund an. 16,9 Prozent erklärten, die Spielerinnen würden immer noch besser aussehen als ihre Ehefrauen.
Sportliche Gründe wurden von mir als bekennendem Chauvi nicht nachgefragt, es gab aber auch niemanden, der einen angeben wollte. Ungeachtet dieses niederschmetternden Ergebnisses dürfen sich ARD und ZDF über Traumquoten freuen. Obschon die Übertragung eines Frauenfußballspiels in etwa so attraktiv ist wie die Live-Reportage eines Springturniers mit Shetland-Ponys. Das aber sagt natürlich niemand laut, zumal ja die WM im eigenen Land stattfindet und sich niemand als Spielverderber outen will.
Man freut sich als Mann pflichtbewusst, wenn alle 10 Minuten mal ein Pass ankommt oder ein Schuss aufs Tor abgegeben wird, den ein B-Jugend-Torwart mal nicht mit der Kappe fangen könnte. Da bricht Jubel aus, da sind wir dabei. Das ist prima!
Frauenfußball - ich sehe das objektiv - ist nicht mehr, aber eben auch nicht weniger als Frauenfußball. Man kann sich das anschauen, man kann aus Gründen des Nationalgefühls sogar so etwas wie Spannung empfinden. Und, falls unsere zugegeben ausgesprochen erfolgreichen Damen ein gutes Turnier spielen, auch stolz sein und mitfeiern.
Nach der WM wird der Frauenfußball wieder in der medialen und öffentlichen (Fast-)Bedeutungslosigkeit versinken.
Warum?
Weil dann wieder Männer Fußball spielen. Mit allem, was ein gutes Spiel ausmacht: Versteckte grobe Fouls, Pöbeleien auf dem Platz, Kloppereien auf den Tribünen, permanent spuckenden Profikickern, Flugschwalben, Elfmeterschindereien und im Regelfall triefend arroganten Millionären.
Das, und nur das, ist Fußball!
Kommentare