Kinder beklagen Lebensmittelangebot

Eddersheimer Jugendparlament stellt zehn Anträge an Bürgermeisterin

Das neue Eddersheimer Kinderparlament traf sich in der vergangenen Woche zu seiner 1. Sitzung. Nach der Sitzung stellten sich die Mädchen und Jungen im Außenbereich der Schule zum Gruppenfoto auf.?(Foto: Pickartz)

 

 

EDDERSHEIM (bfp) – 15 Jungparlamentarier der Eddersheimer Grundschule versammelten sich am vergangenen Donnerstag im Konferenzzimmer der Schule mit der Parlamentspräsidentin Silvia Maeder zur konstituierenden Sitzung. Der ersten Sitzung des neu gewählten Kinderparlamentes wohnten auch die beiden Klassenlehrer der vierten Klassen Barbara Schwanz und Albrecht Kohler bei. Maeder stellte allen die ebenfalls anwesende Bürgermeisterin Antje Köster vor. Sie erläuterte den Schülerinnen und Schülern ihre Aufgaben als Jungparlamentarier und die Aufgabengebiete der Bürgermeisterin in der städtischen Verwaltung.
Zehn verschiedene Anträge von den beiden Fraktionen, den „Bären“ und den „Raben“, liegen nun zur Diskussion und Bearbeitung vor. Danach mussten die Stellvertreter der Parlamentspräsidentin gewählt werden. Hierbei erhielten Sophia Wagner und Marius Witte die meisten Stimmen. Beide nahmen die Wahl an. Silvia Maeder erläuterte die weitere Vorgehensweise in den Parlamentssitzungen, bat um rege Beteiligung in Bezug auf die Behandlung der Anträge und dankte den Kindern für die Bereitschaft, hier mitzuwirken.
In einem Antrag der „Bären“ machen sich die Kinder Sorgen um die Verkehrssicherheit in der Flörsheimer Straße. Sie beantragen die Aufstellung einer „Blitzersäule“, damit die Autofahrer hier langsamer fahren. Rathauschefin Köster musste darauf hinweisen, dass die Flörsheimer Straße eine Landesstraße ist und die Stadt damit kein Recht besitzt, hier eine entsprechende Säule aufzustellen. Und sie bezweifelt, dass das Land Hessen bereit ist, an dieser Straße eine solche Kontrollanlage aufzustellen. Allerdings erklärte sich die Bürgermeisterin bereit, in den nächsten Wochen für einige Stunden eine mobile Verkehrskontrolle durch das Ordnungsamt der Stadt zu veranlassen. Aus einem „neutralen“ Auto heraus sollen Verkehrssünder geblitzt werden. Diesen Vorschlag nahmen die Jungparlamentarier einstimmig an. Einige Kinder wollen sogar das Fahrzeug einmal von innen betrachten, aus dem die Blitzvorgänge getätigt werden. Auch diesbezüglich zeigte die Bürgermeisterin Verständnis. Zur nächsten Sitzung des Eddersheimer Kinderparlaments wird sie das Fahrzeug des Ordnungsamtes vorfahren lassen, damit die Grundschüler die spezielle Inneneinrichtung des Autos einmal betrachten können.
In einem weiteren Antrag heißt es: „Die Stadt möge dafür sorgen, dass es in Eddersheim wieder einen Lebensmittelladen gibt.“ Aus den Reihen der Kinder kam der Vorschlag, der jetzt geschlossene Friseursalon solle künftig als Lebensmittelgeschäft geführt werden. Die Bürgermeisterin zeigte Verständnis für das Anliegen und erklärte, dass schon andere Parlamente auf diesen Missstand in Eddersheim hingewiesen haben. Aber Gespräche von Seiten der Stadt mit den möglichen Lebensmittelanbietern seien alle abgelehnt worden. Die Lebensmittelketten verweisen sofort auf die Märkte in Okriftel und Weilbach. Die Stadt habe daher den Wochenmarkt in Eddersheim aktiviert, damit hierdurch das Warenangebot vor Ort aufgebessert wird.
Die neue Spielhalle in Eddersheim „Delfino“ finden viele Kinder sehr gut. Es wird allerdings bedauert, dass der Betreiber so wenige Hinweisschilder für die Halle aufgestellt hat. Antje Köster versprach mit dem Betreiber des „Delfino“ zu sprechen, damit mehr Schilder auf diese Spielmöglichkeit aufmerksam machen. Um die Verbesserung von Spielmöglichkeiten geht es auch bei einem Ortstermin, den die Stadt interessierten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen anbietet. Der Bolzplatz am Siebenmorgenweg soll demnächst neu gestaltet werden. Am Donnerstag, dem 21. November, um 15 Uhr, können Interessenten mit Vertretern der Stadt über die Situation vor Ort sprechen. Natürlich sind auch Vertreter des Eddersheimer Kinderparlamentes zu diesem Termin herzlich eingeladen.
In der aktuellen Fragestunde sprachen Kinder die Sicherheitssituation im Bereich der Mainwiesen bei Dunkelheit an. Kinder fürchten sich in dieser dunklen Jahreszeit, die Straßen und Wege hier zu betreten. Die Installation von Überwachungskameras oder zusätzlichen Lichtquellen konnte die Bürgermeisterin hierfür nicht in Aussicht stellen. Sie versprach, Polizeifahrzeuge in diesem Bereich zur Streife fahren zu lassen, damit ein erhöhtes Gefühl der Sicherheit entsteht. Leider musste die Bearbeitung weiterer Anträge auf die nächste Sitzung verschoben werden.
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