Das Thema Verkehr kam bei der letzten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 21. Juli an verschiedenen Stellen auf.
So hat die regierende Koalition aus CDU, FDP und FW einen gemeinsamen Antrag bezüglich der "Fußgängerfreundlichkeit der Ampelschaltungen im Stadtgebiet" vorgelegt. Auf diese Problematik aufmerksam gemacht wurden die Fraktionen von Hattersheimer Bürgerinnen und Bürgern, die zuletzt immer wieder darauf hingewiesen hätten, dass zahlreiche Ampeln in Hattersheim ausgesprochen fußgängerunfreundlich geschaltet sein sollen.
Mit dieser Kritik nimmt man vermeintlich zu kurze Grünphasen für Fußgänger ins Visier, die es insbesondere älteren Menschen und Eltern mit kleinen Kindern nahezu unmöglich machen sollen, im vorgesehenen Ampelintervall die jeweilige Straße rechtzeitig zu überqueren.
Zudem wurde wiederholt Kritik an rücksichtslosen Autofahrern laut, die beispielsweise an den Ecken Hessendamm/Frankfurter Straße oder Hofheimer Straße/Mainzer Landstraße immer wieder "brenzlige Situationen" heraufbeschwören, heißt es in der Antragsbegründung der Koalition.
Deshalb möchte man den Magistrat mit diversen Prüfungen beauftragen: So soll an allen Ampeln im Stadtgebiet geklärt werden, ob denn die jeweilige Dauer der Grünphasen für Fußgänger lange genug ist, damit auch Bürgerinnen und Bürger mit (aus welchen Gründen auch immer) eingeschränkter Mobilität die Straße vollständig rechtzeitig überqueren können. Ebenso ist zu prüfen, ob die aktuell "erzwungenen Wartezeiten zwischen den einzelnen Grünphasen bei ausschließlichen Fußgängerampeln" wirklich notwendig sind.
Außerdem soll der Magistrat den Bericht „Verkehrsnetze und Maßnahmen für den Radverkehr und Fußverkehr im Zentrum der Stadt Hattersheim" aus dem Jahr 2019 zur Hand nehmen und schauen, ob noch weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Fußgängersicherheit im Stadtgebiet umzusetzen sind. Und insbesondere sollen Rechtsabbieger-Ampeln, die Grünphasen von Fußgängerampeln schneiden, in die Prüfung aufgenommen werden.
Bei dieser Thematik herrschte im Parlament große Einigkeit: Der Antrag wurde einstimmig abgesegnet.
Schildertausch im Schokoladenring
Noch nicht abschließend behandelt wurde hingegen eine Anfrage der SPD-Fraktion zum aktuellen Stand der Umsetzung eines Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung vom 15. Juli 2021 zur "Optimierung der Verkehrssicherheit zum Schutz der Kinder im Schokoladenring".
Damals hatte man fraktionsübergreifend beschlossen, die Verkehrssicherheit in denjenigen Bereichen des Schokoladenrings zu verbessern, die besonders von Familien bewohnt und dementsprechend häufig auch von Kindern zum Spielen genutzt werden. Es folgte ein Ortstermin, bei dem diverse Maßnahmen besprochen wurden, wie zum Beispiel eine Änderung der Spielstraßen-Markierungen: Weg von den Schildern, hin zu großformatigen Bodenmarkierungen. Dies sollte laut SPD bis zum Frühjahr des laufenden Jahres umgesetzt werden.
Nun vermisst man seitens der Sozialdemokraten Hinweise auf die Erledigung dieser Arbeiten sowie auf die Prüfungsergebnisse in dieser Sache. Weder seien diese bislang zu beobachten, noch wurde der Stadtverordnetenversammlung darüber Bericht erstattet.
Der Magistrat erwiderte nun darauf, dass keine weitere Berichterstattung erfolgt sei, da die alten Schilder bereits Ende 2021 gegen das gewünschte größere Format ausgetauscht wurden. Ebenso erfolgte eine zusätzliche Bestreifung durch die Stadtpolizei im Rahmen ihrer Kontrollen im Stadtgebiet.
Auf weitere Maßnahmen wie zum Beispiel das Hinzufügen von Bodenmarkierungen will man seitens des Magistrats in Hinblick auf die Gleichbehandlung mit anderen verkehrsberuhigten Bereichen im Stadtgebiet vorerst verzichtet.
Die SPD sieht über diese Beantwortung ihrer Fragen hinaus noch weiteren Redebedarf, deshalb wird sich der Ausschuss Umwelt, Bauen und Verkehr in der nächsten Sitzungsrunde (Oktober) weitergehend mit dieser Angelegenheit beschäftigen.