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Rubrik: Hattersheim
04.07.2012
Legendärer Fußballfan wird 90
Feier am 28. Juni im Clubheim am Karl-Eckel-Weg
Vertreter der Stadt haben sich schon zur Gratulation angesagt. Am folgenden Tag, Donnerstag, 28. Juni, wird dann der Ehrentag von Heinrich Desch im Clubheim am Karl-Eckel-Weg gebührend gefeiert.
Der Jubilar wurde in Hattersheim geboren und wuchs auf im Elternhaus in der Bahnstraße 3. Nach Absolvierung der Volksschule machte er eine Lehre als Maschinenschlosser in den Phrixwerken zu Okriftel. Schon mit 19 Jahren wurde er zur militärischen Ausbildung eingezogen. Er diente in einer Fallschirmeinheit der Deutschen Wehrmacht mit Einsätzen in Griechenland, Italien und Frankreich. 1944 geriet er in der Normandie in englische Gefangenschaft. Von hier wurde er zunächst nach Schottland deportiert. Dann ging es weiter auf der alten „Queen Elisabeth I“ per Schiff in die USA.
Zwei Jahre verbrachte er in einem Gefangenenlager in Oklahoma. Dann folgte das nächste Gefangenenlager in Frankreich. Hier musste er für mehr als drei Jahre in einem Kohle-Bergwerk arbeiten. Erst 1949 kehrte er aus der Gefangenschaft nach Hattersheim zurück. Bei der Baggerfirma Ziegler in Eddersheim arbeitete er nun 25 Jahre als Maschinist. Seine Freizeit verbrachte er schon damals gerne rund um den Sportplatz am Karl-Eckel-Weg und im Hattersheimer Freibad. Aber nicht zur persönlichen Erholung, sondern zum Arbeiten. „Vieles musste damals von Ehrenamtlichen getan werden“, erzählte er. Zusätzlich übernahm er Aufgaben im Vorstand des SV Hattersheim, 20 Jahre lang fungierte er als 2. Vorsitzender.
1952 hatte er Hildegard Stelzl geheiratet. Gemeinsam mit ihr übernahm er dann für mehr als 20 Jahre die Bewirtung im Clubheim am Karl-Eckel-Weg. Eine langwierige Krankheit beeinträchtigte seine Aktivitäten jedoch. Aufgrund gesundheitlicher Probleme konnte Heinrich Desch danach nur noch in Teilzeit arbeiten, in einer Schreinerei in Zeilsheim. Seine ehrenamtlichen Aufgaben erfüllte er jedoch weiter. Auch für den Hattersheimer Kleingartenverein übernahm er gerne Schreiner-Arbeiten. Sein Mitwirken beim Hallenbau ist im Kleingartenverein unvergessen. Seine Tätigkeiten würdigte der Verein mit der Übertragung des Titels „Ehrenmitglied“. Auch das Land Hessen schätzte die langjährige ehrenamtliche Arbeit von Heinrich Desch und überreichte ihm den „Ehrenbrief des Landes Hessen“.
Leider verstarb die Ehefrau Hildegard vor 6 Jahren. Aber Heinrich Desch betätigte sich schon länger vorher als Hobbykoch. „Bis heute koche ich mir jeden Tag ein warmes Mittagessen,“ erklärte er. „Nachdem ich überprüft habe, dass auf dem Sportgelände am Karl-Eckel-Weg alles in Ordnung ist.“´
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