Von Männerschnuppe und 5-Minuten-Eiern Senioren feierten Kreppelkaffee im Gemeindezentrum St. Barbara – Im nächsten Jahr schon in der Stadthalle?

Erster Stadtrat Karl Heinz Spengler, Bürgermeister Klaus Schindling und Stadtverordnetenvorsteher Günter Tannenberger feierten mit beim Senioren-Kreppelkaffee im Barbarahaus.

Senioren feierten Kreppelkaffee im Gemeindezentrum St. Barbara – Im nächsten Jahr schon in der Stadthalle?

Während in Okriftel der CCM und in Eddersheim die Kümmeldrescher in jeder Fastnachtssession einen Kreppelkaffee für die Senioren in den Ortsteilen ausrichten, werden in Hattersheim in den letzten Jahren immer an zwei Sonntagen im katholischen Gemeindezentrum St. Barbara Kreppelnachmittage mit närrischem Programm vom Team des Seniorenzentrums Altmünstermühle organisiert. Bei allen närrischen Seniorenveranstaltungen sorgt das Hattersheimer Rote Kreuz für eine gute Bewirtung mit Gebäck und Getränken, sogar einen Abhol- und Heimfahr-Service bieten die Rotkreuzler für diejenigen an, die nicht mehr alleine dorthin kommen können. Wie schon in den letzten Jahren führte Ralf Meik die „Spätjugendlichen“ mit viel Witz durch das unterhaltsame Programm, Sebastian Krempel sorgte dafür, dass die Technik reibungslos funktionierte.

Bürgermeister Klaus Schindling freute sich, auch zum zweiten Kreppelnachmittag in Hattersheim wieder so viele Gäste begrüßen zu können, die langen Tischreihen waren bis auf den letzten Platz gefüllt. Schindling bedankte sich bei der Gemeinde St. Martinus dafür, dass sie den schönen Saal zur Verfügung stellte, beim Roten Kreuz für die Bewirtung und bei der Freiwilligen Feuerwehr Hattersheim für den Brandschutzdienst. „Es gibt Essen und Trinken, wir sind in guter Gesellschaft, besser kann es uns doch gar nicht gehen“, fand Schindling. Erster Stadtrat Karl Heinz Spengler bedankte sich bei Jutta Steinbach und Marylin Sattler von der Altmünstermühle für die Organisation und deutete unter Applaus an, dass es ja vielleicht im nächsten Jahr wieder einen großen Kreppelkaffee für alle Senioren in der renovierten Stadthalle geben wird.

Ralf Meik deutete zu Beginn des Programms an, dass er ja „beinah‘ nit gekomme wär" – er hatte „lebensbedrohlichen Männerschnuppe“. Überhaupt kommt der mobile „Sitzungspräsident“ langsam selbst in ein Alter, in dem Probleme anfangen: „Letztens in der Bahn ist eine Schwangere für mich aufgestanden“, erzählt er noch immer erschrocken, „und im Hotel sollte ich mein 5-Minuten-Ei im Voraus bezahlen!“ Im Publikum sah er allerdings gar keine älteren Herrschaften, sondern nur „Best Ager“: Damen und Herren im besten Alter.

Das man sich mit den Jahren doch ein bisschen verändert, wurde allerdings sehr deutlich, als die „Candy Girls“ vom Eddersheimer Gesangverein Liederkranz-Eintracht mit ihrem 80/90er-Tanz über die Bühne wirbelten. „Also ich bin immer wieder beeindruck, welche Gewalt diese Mädels haben, eben hat sich sogar die Bühne um ein paar Zentimeter bewegt“, kommentierte Ralf Meik den tollen, temperamentvollen Auftritt der Tänzerinnen.

Bei einer Hattersheimer Fastnachtsveranstaltung darf natürlich "Schambes" Günter Zeier nicht fehlen. Auch im Barbarahaus lauschte man dem Vortrag des Hattersheimer Ur-Fassenachters, der nun seit 70 Jahren in der Bütt steht, fast mit Ehrfurcht, aber auch mit viel Gelächter. Denn die Narren zum Lachen bringen mit seinem trockenen Humor, dass kann der "Schambes“ noch immer bestens. Zwar endete sein Vortrag etwas wehmütig mit der Vorstellung, es könnte sein letzter Auftritt gewesen sein, aber Ralf Meik nahm ihm gleich ein Versprechen ab: „Wenn die erste Fastnachtssitzung wieder in der Stadthalle ist, dann bist du nochmal dabei und wenn wir dich mit dem Helikopter dort durch’s offene Dach abseilen oder extra für dich eine Rolltreppe einbauen müssen.“

„Lasst es uns in's Hattersheimer Blättche setze, in große Lettern und ganz vorn: de Nüchter, der is 50 worn!“, reimte Kurt Nüchter zu Beginn seiner Rede über die neue „Ära“, die damit in seinem Leben begann und die er für das Fastnachtspublikum närrische beleuchtete. „50 Jahre sind jetzt rum, und ich häng immer noch in Hadderschem rum“, resümierte er. Nüchters Wortkombinationen aus „müsse, solle, wolle, könne und derfe däte“ brachten alle zum Lachen und ihm viel Applaus ein.

Auch Helga Stöhr war einst beim Hattersheimer Carneval Club eine bekannte und beliebte Größe unter den Büttenrednerinnen. Und als resolute „Siebzigerin“ mit Blümchenkleid und Hut hatte sie auch in dieser Session wieder die Närrinnen und Narren schnell in ihren Bann gezogen und zum Lachen gebracht. „Genau so ein Kleid hatte ich auch mal“, entfuhr es einer der Zuhörerinnen und ihre Nachbarin schmunzelte: „Unn was haste draus gemacht? Vorhäng?“

Vom Okrifteler Turnverein kam die Garde „Crazy Pearls“ mit einem schwungvollen Tanz in tollen Gardeuniformen, bevor Gehrhard Neudert alle zur Schunkelrunde mit Gesang einlud.

Aus dem Nachbarort Kriftel, vom dortigen Karneval Club, hatte sich ein „Landstreicher“ nach Hattersheim verirrt: Ulrike Göbel erzählte von ihren närrischen Erlebnissen auf unseren Straßen.

Der Carneval Club Mainperle (CCM) war beim Hattersheimer Senioren-Kreppelkaffee mit der Gesangsgruppe „Haste Töne“ vertreten, die mit ihrer temperamentvollen Zylinder-Show alle Gäste zum Mitsingen und Mitschunkeln brachten.

Mit einem bunten Finale wurde der diesjährige Hattersheimer Kreppelkaffee abgeschlossen und wer mochte, konnte bei Schunkelmusik noch ein wenig die Gemeinschaft im Barbarahaus genießen.

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