Mentor e.V.

Die Leselernhelfer wollen nun auch an weiteren Schulen im Main-Taunus-Kreis aktiv werden

 

„Mentor“ ist eine Gestalt aus Homers Erzählung „Odyssee“. Dort ist er ein Freund des Helden Odysseus und Beschützer von dessen Sohn Telemachos. Während der langen Irrfahrten des Odysseus nahm die ihm wohlmeinende Göttin Athene manchmal die Gestalt Mentors an, um den jungen Telemachos zu beschützen und ihm Ratschläge zu geben. An diese griechische Sage angelehnt wird daher heute ein älterer – kluger und auch wohlwollender – Berater eines jüngeren Menschen oft als „Mentor“ bezeichnet.
Für den Verein „MENTOR e.V.“ hat man diesen Namen also ganz bewusst gewählt, denn genau das ist das Ziel der Mitglieder des Vereines: hauptsächlich Grund- und Hauptschulkindern darüber, dass sie ihnen helfen lesen und Texte verstehen zu lernen, eine Grundlage zu geben, mit der sie später ihren Schulabschluss erreichen können, Chancen auf einen Ausbildungsplatz haben können, Informationsmedien nutzen können und so Gelerntes vielleicht sogar an die eigenen Kinder weitergeben können. Bundesweit gehen nun schon seit mehr als 10 Jahren „Mentoren und Mentorinnen“ als sogenannte „Lesepaten“ in Schulen. 
Zurzeit betreuen in ganz Deutschland an die 7000 Mentoren etwa 10000 förderbedürftige Kinder, sie üben mit ihnen über ein ganzes Schulhalbjahr hinweg kontinuierlich einmal die Woche eine Schulstunde lang lesen und Textverständnis. Dabei kümmert sich ein ehrenamtlicher „Mentor“ –selbstverständlich in Abstimmung mit dem Lehrer und mit dem Einverständnis der Eltern- immer nur um ein Kind in einer Stunde in den Räumlichkeiten seiner Schule. In Hessen sind die Mitglieder des Vereins „Mentor Hessen e.V.“ so schon an mehr als 50 Schulen z.B. in Frankfurt, Gießen, Rodgau, Dietzenbach, Groß Gerau und Kelkheim gern gesehene Gäste. Schirmherr von „Mentor Hessen e.V.“ ist Ministerpräsident Volker Bouffier, Schirmherren anderer Mentor-Vereine sind z.B. Doris Dörrie, Paul Maar und Roger Willemsen. 
Auch im Main-Taunus-Kreis hat man den Einsatz der Leselernhelfer schon als wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft wahrgenommen und gewürdigt: die Ehrenamtsagentur des Main-Taunus-Kreises hat das Lesepatenprojekt von Mentor Hessen e.V. im August 2011 zum „Engagement des Monats“ ausgewählt. In einem Rundschreiben hatte der Kreis zu diesem Anlass auch die Schulen auf den Verein aufmerksam gemacht. Die Resonanz war groß, doch die Organisationsarbeit, die notwendig ist, um schlussendlich Schulen und Mentoren zusammen zu bringen, ist nicht einfach. Daher hatte der erste Vorsitzende von Mentor Hessen e.V., Georg Kowalski, Anfang November Mentoren und Vertreter von interessierten Schulen zu einem Treffen nach Hofheim eingeladen. Zwar hat er mit Unterstützung des Hessischen Kultusministeriums schon viele E-Mails an Schulen geschickt, um die „Mentor“-Lesepaten dort vorzustellen, aber er hat Verständnis dafür, dass diese elektronische Post sehr leicht in der Informationsflut, die in den Schulsekretariaten eintrifft, untergeht. Daher setzt er auf persönliche Kontakte und Mundpropaganda – Schulleiter, Lehrer und Eltern, die einmal positive Erfahrungen mit Mentor e.V. gemacht haben, sind meist so begeistert von der Idee und der Durchführung, dass sie in ihrem Umfeld gerne darüber berichten. Ist einmal der Kontakt zu einer Schule hergestellt, kann Georg Kowalski die Arbeit des Vereines mit Hilfe einer Power Point-Präsentation dem Lehrerkollegium und dem Schulelternbeirat vorstellen. „Die individuelle Zuwendung spielt beim Erfolg der Mentoren eine große Rolle“, weiß Kowalski aus Erfahrung, „manche Kinder wollen auch am Ende der Betreuungszeit ihre Mentoren gar nicht mehr hergeben. Das Stärken der Lese- und Sprachkompetenz wirkt sich nicht nur auf den Deutschunterricht aus, sondern auch auf alle anderen Fächer – Textverständnis ist auf allen Gebieten sehr wichtig.“ Zwar gibt es noch keine wissenschaftliche Studie darüber, wie genau sich die Betreuung durch Mentoren auf die Schulnoten auswirkt, „aber in den meisten Fällen wird ein betreuter Schüler in allen Fächern um mindestens eine Note besser“ weiß Georg Kowalski zu berichten, „das stärkt natürlich auch das Selbstbewusstsein der Kinder“.
Je mehr Schulen und Lehrer von „Mentor e.V.“ überzeugt sind, desto mehr Mentoren werden gebraucht. Dabei ist es ein Prinzip des Vereines, Lesepaten möglichst nah an ihrem Wohnort einzusetzen. Wenn Sie gerne lesen, Kindern gerne zuhören und vielleicht eine sinnvolle ehrenamtliche Beschäftigung in Ihrer Nähe suchen – Informationen über ein Engagement bei Mentor Hessen e.V. finden Sie auf der Homepage des Vereines www.mentor-hessen.de. Der 1. Vorsitzende von Mentor Hessen e.V., Georg Kowalski, steht Ihnen darüber hinaus auch gerne als persönlicher Ansprechpartner für alle weitergehenden Fragen unter der Nummer 069/ 97 68 30 92 telefonisch zur Verfügung.
 
 

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