Der Name der Rose

Die Darstellung von Pflanzen und Blumen aus kunsthistorischer Sicht

HATTERSHEIM (idl) – Bereits im dritten Jahrtausend vor Christus hat die Blume als Motiv Eingang in die darstellende Kunst gefunden.
„Die damals in Stein gearbeiteten Reliefs waren freilich nicht viel mehr als stilisierende Darstellungen“, wusste Sabine Kübler, Leiterin des Rosenmuseums Steinfurth, zu berichten. „Rosen in botanischen Prachtwerken und in der Kunst“ lautete der Titel des Vortrags der Kunst- und Rosenexpertin, für den sich am vergangenen Freitag rund ein Dutzend Gäste im Festsaal des Nassauer Hofs interessierte.
Natürlich lässt sich in einem knapp einstündigen Vortrag ein solch umfangreiches Thema nur exemplarisch behandeln. Festzustellen ist, dass die naturnahe Darstellung bereits in der griechischen Antike eine erste Hochzeit erlebte. Zur Zeit des Mittelalters finden sich Blumen dagegen meist nur als schematische Darstellungen.
Blumen spielen in der Kunst eine nur untergeordnete Rolle, eine Ausnahme stellen naturwissenschaftliche Darstellungen, die sich streng am natürlichen Habitus der Pflanzen orientieren, dar. Über die Gründe kann nur gemutmaßt werden. Die Frage, warum die Darstellung von Pflanzen und Blumen über Jahrhunderte nur eine Nebenrolle in der Kunst spielte, konnte auch die Referentin nicht nachhaltig beantworten.
Ab dem 17. Jahrhundert lässt sich ein neuer Trend beobachten, die Darstellung von Blumen, insbesondere Rosen, bleibt nicht mehr auf die möglichst realistische Darstellung von wildwachsenden Pflanzen beschränkt. Es finden sich zunehmend Bilder von Kulturpflanzen und Züchtungen, deren Schwerpunkt in der möglichst ästhetischen Abbildung liegt.
Mit dem Einzug der Fotografie eröffnet sich eine neue Form der künstlerischen Darstellung, vom naturwissenschaftlichen Standpunkt aus betrachtet mit dem Nachteil, dass art- oder typprägende Details dem Betrachter verborgen bleiben. „Die Qualität der Abbildungen lässt im 20. Jahrhundert deutlich nach und weicht einer gewissen plakativen Beliebigkeit“, wie es Sabine Kübler auf den Punkt brachte.
Zur Zeit unterscheidet der Fachmann rund 30000 verschiedene Rosensorten, nur wenige davon sind im künstlerischen Sinne dokumentiert.

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