In den vergangenen Monaten hat es einige personelle Veränderungen bei den Ortsgerichten gegeben. Bei einem Pressetermin am 18. September wurden die neuen Mitglieder vorgestellt und die bisherigen verabschiedet.
So ist Helmut Kandel, der bisherige erste Stellvertreter, als neuer Ortsgerichts-vorsteher im Stadtteil Okriftel vereidigt worden. Er folgt auf Peter-Michael Ullrich, dessen Amtszeit am 19. Juli endete. Als neuer stellvertretender Ortsgerichts-vorsteher und Ortsgerichtsschöffe wurde Andreas Orbán gewählt. Die Amtszeit beträgt jeweils fünf Jahre.
Beim Ortsgericht Hattersheim gibt es ebenfalls einen Wechsel. Karin Schnick, die ehemalige Erste Stadträtin im Hattersheimer Rathaus, hat das Amt der Ortsgerichtsschöffin und zweiten stellvertretenden Ortsgerichtsvorsteherin von Peter Frunzke übernommen, der in diesem Jahr verstorben war. Sie wurde für zehn Jahre gewählt.
Kein Wechsel, aber eine Wiederwahl gab es im Schiedsamt Hattersheim. Der stellvertretende Schiedsmann Frank Mechtold wurde am 16. Juli für weitere fünf Jahre wiedergewählt.
Bürgermeister Klaus Schindling bedankte sich bei den bisherigen Ortsgerichts-mitgliedern für ihre engagierte und zeitintensive Arbeit: „Für das jahrelange ehrenamtliche Engagement von Peter-Michael Ullrich und Helmut Kandel bedanke ich mich sehr herzlich. Herr Ullrich war mit 27 Jahren ein außergewöhnlich langer und engagierter Funktionsträger. Helmut Kandel ist ebenfalls schon seit 2015 im Ortsgericht engagiert und ich bin sehr dankbar, dass er nun das Amt des Vorstehers von Peter-Michael Ullrich übernimmt. Zudem freue ich mich sehr, dass wir auch für die offenen Stellvertreterpositionen würdige Nachfolgende in diesem wichtigen Ehrenamt gefunden haben und wünsche Ihnen beiden viel Freude in Ihrem neuen Amt“, begrüßte Bürgermeister Schindling Karin Schnick als Ortsgerichtsschöffin und zweite stellvertretende Ortsgerichtsvorsteherin in Hattersheim und Andreas Orbán als Ortsgerichtsschöffe und Vertreter des Ortsgerichtsvorstehers in Okriftel.
Ein nicht minder wichtiges Ehrenamt ist das Schiedsamt. Bürgermeister Klaus Schindling dankte dem stellvertretenden Schiedsmann Frank Mechtold daher sehr herzlich für sein bisheriges Engagement, das er bereits seit 2014 ausübt, und freut sich umso mehr, dass er sich bereiterklärt hat, eine weitere Amtszeit von fünf Jahren zu übernehmen.
Die Ortsgerichte
Im Stadtgebiet von Hattersheim gibt es drei Ortsgerichte, eines für jeden Stadtteil. Sie dienen als Hilfsbehörden der Justiz und sind aufsichtsrechtlich in die Behördenorganisation der Hessischen Landesverwaltung eingebunden.
Ortsgerichte sind unter anderem zuständig für Beglaubigungen von Unterschriften und Abschriften, Erteilung von Sterbefallanzeigen an das Amtsgericht, Nachlass-sicherungen, Mitwirkung bei Festsetzung und Erhaltung von Grundstücksgrenzen sowie bei Schätzungen.
Wer sich beraten lassen möchte, kann die Sprechstunden des Hattersheimer Ortsgerichts besuchen. Diese finden immer mittwochs von 16 bis 18 Uhr im Hattersheimer Rathaus, Im Nassauer 1 – 3, statt.
Interessierte Bürgerinnen und Bürger aus Eddersheim und Okriftel können sich an die jeweiligen Ortsgerichte in den Stadtteilen wenden. In Eddersheim ist Ortsgerichtsvorsteher Georg Reuter montags bis freitags von 18 bis 20 Uhr unter Telefon 0174/3067562 für Terminvereinbarungen erreichbar. In Okriftel können Termine bei Ortsgerichtsvorsteher Helmut Kandel unter Telefon 0152/21885419 verabredet werden.
Das Schiedsamt
Der Gesetzgeber hat in bestimmten Fällen, bevor man Zivilklage oder Privatklage erheben kann, ein obligatorisches Streitschlichtungsverfahren vorgeschaltet. Auch in der Stadt Hattersheim gibt es ein Schiedsamt, das für vorgerichtliche Streitschlichtung zuständig ist. Diese Aufgabe wird vom ehrenamtlichen Schiedsmann und dessen Stellvertreter wahrgenommen.
Schiedspersonen sind dazu berufen, Schlichtungsverfahren in bestimmten bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten und Strafsachen durchzuführen. Sie arbeiten ehrenamtlich und sind zur Neutralität verpflichtet. Sie unterstehen der Dienstaufsicht und damit der Qualitätskontrolle durch das Amtsgericht.
Verhandlungen finden meist außerhalb der sonst üblichen Arbeitszeiten statt und sind vertraulich. Schiedspersonen sind zur Verschwiegenheit in allen Angelegenheiten verpflichtet, die ihnen durch ihre Tätigkeit zur Kenntnis gelangen und die der Geheimhaltung bedürfen.
Durch ihre Anteilnahme an den zu verhandelnden Sachen, die Bereitschaft, den Beteiligten zuzuhören, auf ihr Vorbringen einzugehen und durch die Herstellung einer ruhigen und entspannten Atmosphäre, schaffen die Schiedspersonen die Voraussetzung dafür, dass die Parteien sich einigen und den sozialen Frieden wiederherstellen.
Termine bei Schiedsmann Friedhold Hefke können unter Telefon 0175/2849198 und 06190/72104 vereinbart werden. Die Sprechstunde des stellvertretenden Schiedsmanns Frank Mechtold findet nach telefonischer Vereinbarung unter Telefon 0176/40540836 statt.
Kommentare