In der Ölmühle kann bald geschlemmt werden

Sanierungsarbeiten sind abgeschlossen / Projektverwaltungsgesellschaft will Betreiber in wenigen Wochen vorstellen

Am vergangenen Freitag wurde die neue Gastronomie Ölmühle der Öffentlichkeit vorgestellt. Pächter und Betreiber werden zu einem späteren Zeitpunkt präsentiert.

Nach dem Abschluss der Sanierung der geschichtsträchtigen Ölmühle im gleichnamigen Neubauquartier hat die Projektverwaltungsgesellschaft Horn am vergangenen Freitagnachmittag die dortigen Gastronomieräumlichkeiten feierlich vorgestellt. Nach etwa sieben Monaten Bauzeit wurden unter Berücksichtigung der Vorgaben der Bauaufsicht des Main-Taunus-Kreises sowie des Denkmal- und Gewässerschutzes (das Gebäude befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Schwarzbach) im Vorfeld alle Auflagen abgearbeitet.

Der künftige Betreiber der dortigen Gaststätte wurde in diesem Zuge jedoch noch nicht präsentiert. Günter Horn von der Projektverwaltungsgesellschaft Horn zufolge geht man davon aus, dass die dortige Gastronomie Ende August / Anfang September ihren Betrieb aufnehmen wird. Man hoffe auf "einen zuverlässigen Gastwirt, der in der Zukunft mit dem Projekt 'Ölmühle' viele seiner Gäste von nah und fern gut versorgen wird, die Grundlagen sind geschaffen", stellt die Projektgesellschaft in einer Pressemitteilung in Aussicht. Unter anderem stehe man hierfür mit "einer namhaften Frankfurter Brauerei" in Verhandlung.

Historische Kulinarik

Die Ölmühle ist schon seit fast 300 Jahren ein Schauplatz der Köstlichkeiten: 1730 errichtete die Familie Engel dort eine Ölmühle, die vorübergehend auch dank diverser Besitzerwechsel als "Engelsmühle" bekannt war. Dort wurde aus Pflanzensamen wertvolles Speiseöl gewonnen.

Vor dem Hintergrund des städtebaulichen Vertrages hatte sich der Bauträger unter anderem dazu verpflichtet, aus dem denkmalgeschützten historischen Gebäudekomplex für den Neubaubereich Hessendamm 1-3, aber auch schon für die vorhandenen Neubauten im Mühlengebiet sowie im Sarotti-Gelände, eine neue Gastronomie einzusetzen. Die dazugehörigen Fristen wurden sogar unterschritten, und somit konnten sich die ersten geladenen Gäste der Projektverwaltungsgesellschaft Horn ein erstes Bild von der frisch fertiggestellten Gastronomie mit Außengastronomie verschaffen, die nun ihrem angedachten Verwendungszweck, der gleichzeitig auch der abschließenden Quartiersbildung dient, zugeführt werden kann. Herausgekommen ist ein Treffpunkt, der jeweils etwa 110 Sitzplätze im Außen- und Innenbereich bietet. Gemeinsam mit dem vorgelagerten Kinderspielplatz und dem am Eingang angelegten Wasserspiel ergibt sich so ein abwechslungsreiches Ensemble, das wohl insbesondere auch die jüngeren Restaurantgäste zu schätzen wissen werden.

Zeitgemäße Energietechnik

Auf den höher liegenden Dächern des Gebäudekomplexes befinden sich Photovoltaik-Anlagen, die einen Anteil zur Stromgewinnung leisten. Außerdem wird in Form eines modernen Blockheizkraftwerkes elektrische Energie erzeugt, die über ein gebietsinternes Stromnetz in die jeweiligen Gebäude verteilt wird und somit auch die neue Gastronomie Ölmühle versorgen wird. Robert Klemmer vom Anlagenbetreiber „Süwag erneuerbare Energien“ zufolge werden 85 Prozent des aktuell benötigten Stroms vor Ort erzeugt und müssen nicht über irgendwelche in der Ferne befindlichen Kraftwerke ins Gebiet transportiert werden mit der Folge, dass in der Gastronomie der gesamte Küchenbereich ausschließlich elektrisch mit Induktionskochfeldern anstelle von Gaskochfeldern betrieben wird.

Auch die Küchenabluftanlagen sind auf dem neuesten Stand der Technik. Fetthaltige Luft, die beim Braten und Kochen entsteht, wird abgesaugt. Schon in der Haube wird durch UV-Licht das Fett verbrannt, so dass nur feine Rußpartikel übrigbleiben, die separat entsorgt werden und fettfreie Abluft über die entsprechenden Kanäle nach außen abtransportiert wird.

Um auch in einer Gastronomie ökologisch auf dem neuesten Stand zu sein, wurde ein Abfallsystem integriert, in dessen Rahmen sämtliche Grünabfälle, Speisereste, Lebensmittelreste und organische Stoffe, die bei der Zubereitung entstehen, über ein besonderes System zerkleinert werden. Der entstehende Abfall wird in einen 3.000-Liter-Tank transportiert, sämtliche Öle und Fette über entsprechende Abscheider fließen ebenfalls diesem Tank zu. Hat dieser einen gewissen Füllstand erreicht, wird er über entsprechende Saugfahrzeuge entleert und die entstehende Abfallmasse in eine Biogasanlage transportiert, um dort in nutzbare Energie umgewandelt zu werden.

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